Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
bekam keine Luft, doch er zwang sich, fortzufahren.
»Taalon hat auf sie eingeschlagen …«
»Sie wird’s überleben.« Mit einem Rumpeln wie von einem Überschallknall gab die Säule nach, und ein Ende des Türsturzes krachte nach unten, um den Eingang mit Trümmern und Staub zu füllen. Luke wirbelte herum, durchtrennte die Säule gegenüber mit einem einzigen Hieb, drehte sich dann weiter um und kam auf Ben zu. »Was dich betrifft, bin ich mir da nicht so sicher.«
10. Kapitel
Jaina hätte sich gern dem Gedanken hingegeben, dass die unterkühlte Stille in der Ratskammer der Erwartung auf den Bericht geschuldet war, den sie und Lando den Meistern gleich geben würden, doch alles, was sie sah, sagte ihr etwas anderes. Acht der zehn amtierenden Ratsmitglieder waren persönlich anwesend. Alle schauten zum Eingang, sodass sie nicht gezwungen waren, einander anzusehen. Kenth Hamners Gesicht war hart und gleichmütig, das von Kyle unergründlich, Kyps offen verärgert. Corran Horn gelang es bloß durch einen Akt offensichtlicher Willensanstrengung, nicht die Zähne zusammenzubeißen, und Sabas Wangenschuppen sträubten sich. Cilghals kugelrunde Augen wölbten sich vor, Barratk’ls Nüstern bebten, und Octa Ramis’ Hände waren weiß geworden, weil sie ihre Sessellehnen so fest umklammerte. Selbst die Solusars, die via Hologramm von der Jedi-Akademie auf Ossus zugeschaltet waren, sahen aus, als wären sie gewillt, jemandem kräftig auf die Finger zu hauen.
Offenkundig hatte Jainas HÖCHST DRINGLICHE Bitte, den Rat auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen, eine hitzige Debatte unterbrochen, und sie zweifelte nicht daran, dass ihr Bericht die Stimmung der Meister nur noch mehr verschlechtern würde. Das einzig Positive war, dass das Ganze sie zumindest daran erinnern würde, dass es in der Galaxis Gefahren gab, die größer waren als Natasi Daala – Gefahren, denen sich die Jedi bloß mit einer unerschrockenen, vereinten Führung stellen konnten. Sobald Lando und sie mit ihrer Präsentation fertig waren, würde das selbst Kenth Hamner erkennen.
Mit Lando an ihrer Seite trat Jaina in den Ratskreis und verbeugte sich. »Habt Dank, dass Ihr uns so kurzfristig empfangt.«
»Angesichts der Gerüchte darüber, wo ihr wart, sah ich keinen Grund, an der Dringlichkeit deines Anliegens zu zweifeln.« Hamners Augen und seine Stimme wurden eisig. »Wir werden über dein nicht genehmigtes Vorgehen sprechen, nachdem du Bericht erstattet hast – sofort danach.«
Der Kloß, der sich in Jainas Kehle bildete, war eher Verärgerung als Furcht geschuldet, doch sie schluckte ihren Zorn herunter und neigte in einer Art das Haupt, von der sie hoffte, dass sie reuevoll wirkte. Das Wichtigste hierbei war, die Meister dazu zu bringen, an einem Strang zu ziehen, und das würde sie nicht erreichen, indem sie sich den amtierenden Großmeister des Jedi-Ordens zum Feind machte.
Das würde später kommen.
»Ich freue mich schon auf das Gespräch, Großmeister«, sagte Jaina. »Doch was das Berichterstatten angeht – bevor wir beginnen, wäre es hilfreich zu wissen, was Ihr über meine Reise gehört habt.«
Es war Kyp, der den Kenntnisstand des Rats für sie zusammenfasste. »Wir haben gehört, dass du aufgebrochen bist, um … Lukes Situation einzuschätzen .« Sein Blick schweifte zu Lando, der an Jainas Seite stand und adrett, besorgt und erschöpft wirkte. »Offensichtlich bist du dabei auf Lando gestoßen und hast dich entschlossen, dich zu ihm an Bord der Felshund zu gesellen. Nach einigen aufregenden Erlebnissen auf Klatooine seid ihr beide Luke, Ben und einer Flotte ziemlich fieser Verbündeter in den Schlund gefolgt. Wir denken, dass ihr versucht habt herauszufinden, was die Jedi aus der Zuflucht durchdrehen ließ, und etwas dagegen zu unternehmen. Trifft das so zu?«
Jaina nickte. »Durchaus.«
»Wir nehmen an, dass ihr Erfolg hattet«, sagte Saba. Sie ließ ein breites, reißzahnreiches Grinsen aufblitzen. »Denn die Verrückten sind wieder gesund.«
Jainas Herz schlug ihr nicht bis zum Hals – dafür waren die Neuigkeiten, die sie brachte, zu düster –, doch es pochte definitiv schneller . »Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, das zu hören.«
»Und mich auch«, fügte Lando hinzu, der jedoch alles andere als erleichtert klang. Er griff in seine Tasche und holte den Datenchip hervor, den sie auf der Rückreise vom Schlund hierher vorbereitet hatten. »Weil ihr nämlich jeden
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