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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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und gesagt, es würde alles gut werden. Und ich habe ihr geglaubt. Ich habe Gabriele geliebt, ich habe sie wirklich über alles geliebt. Und ich möchte mich auch für mein ausfallendes Benehmen von eben bei Ihnen entschuldigen. Es ist wohl wahr, ich habe ein Problem mit Frauen. Aber ich bin kein Mörder, ich könnte niemals jemanden umbringen.«
    »Schon gut. Danke, dass Sie doch noch so offen zu mir waren.«
    Ja, ja, ja!, dachte sie auf dem Weg zum Auto. Ich hab dich. Und jetzt lass ich dich nicht mehr los, ich mach dich so mürbe,dass du am Ende freiwillig in den Knast gehst. Du bist ein Mörder, und ich krieg dich, das schwöre
ich
bei Gott!
    Lura knallte die Tür zu, nahm das Glas, an dem Durant genippt hatte, roch daran und warf es mit aller Wucht gegen die Wand. Er trat ein paar Mal gegen die Couch, riss die Kissen herunter und schrie: »Du kleine stinkende Fotze! Ha, du willst mit mir spielen? Gut, spielen wir, aber du wirst verlieren. Und wenn’s sein muss, krieg ich dich auch noch. Und keiner wird mir etwas nachweisen können.«

Samstag, 18.50 Uhr
    Julia Durant wurde von einer strahlenden Nadine bereits an der Tür umarmt. Sie schien sich wirklich über ihr Kommen zu freuen, jedenfalls zeigte dies das Leuchten ihrer Augen. Durant hatte außer ihrer besten Freundin Susanne noch keine andere Frau kennen gelernt, die so ehrlich in ihren Gefühlen war wie Nadine. Sie konnte einfach nicht lügen, sie war glücklich mit ihrem Leben, und wenn sie sich auch alles leisten konnte, so war sie doch auf dem Teppich geblieben und zeigte dies nicht nach außen. Auch das machte sie in Julias Augen zu etwas Besonderem.
    »Schön, dass du da bist. Ich hab mich schon den ganzen Tag darauf gefreut. Gut siehst du aus.«
    »Danke«, erwiderte Durant leicht verlegen, »ich hatte auch einen guten Tag.«
    »Komm rein und erzähl. Hast du jemanden kennen gelernt?«
    »So kann man es auch ausdrücken«, sagte Durant mit vieldeutigem Lächeln.
    »Wen denn?«, fragte Nadine Hellmer neugierig.
    »Jemanden, über den wir heute auf keinen Fall sprechen wollten. Und ich möchte doch Frank nicht verärgern.«
    »Frank«, sagte Nadine und winkte ab, »der muss ja nichtunbedingt dabei sein, wenn wir uns unterhalten. Ist es dieser Lura?«
    Durant nickte nur.
    »Warst du etwa bei ihm?«
    »Gerade eben. Aber jetzt Schluss damit … Hi, Frank, lange nicht gesehen …«
    »Hahaha«, machte er und kam aus seinem Sessel hoch. »Du scheinst ja eine mächtig gute Laune zu haben, so kenne ich dich gar nicht.«
    »Jetzt übertreib aber nicht«, erwiderte Nadine für Julia Durant. »Ich hab Julia noch nie mit schlechter Laune erlebt …«
    »Du musst ja auch nicht mit ihr zusammenarbeiten«, sagte Hellmer mit breitem Grinsen. »Was hab ich da eben gehört, du warst bei Lura. Warum das denn?«
    »Einfach so. Ich hab ihm ein bisschen auf den Zahn gefühlt. Ich will, dass er merkt, dass wir an ihm dran sind. Und ich glaube, er hat’s kapiert. Mehr sag ich dazu nicht.«
    »Komm schon, wie hat er auf deinen Besuch reagiert?«, fragte Frank neugierig.
    »Er wurde am Ende sehr wütend, was ich ihm nicht einmal verdenken kann. Schließlich habe ich ihn mit einigen Dingen konfrontiert, die er bestimmt nicht hören wollte. Wir werden es nicht leicht mit ihm haben, aber er wird einen Fehler machen, da bin ich sicher.«
    »Was hast du zu ihm gesagt?«
    »Nur etwas, um ihn aus der Reserve zu locken. So, das war’s.«
    »Komm schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Ich habe keine Namen genannt, aber ich habe ihm gesagt, dass wir von mehreren Personen gehört haben, dass er ein Problem mit Frauen hat beziehungsweise hatte, vor allem mit seiner eigenen. Seine Reaktion war anfangs sehr eindeutig, doch dann hat er mit einem Mal einen auf reuiger Sünder gemacht und zugegeben, dass ihm wohl des Öfteren die Hand ausgerutscht ist, angeblich, weil seine Frau ihn zur Weißglut getrieben hat.«
    »Julia, Julia«, sagte Hellmer kopfschüttelnd, »du musst auch immer bohren. Ich hoffe nur, du hast ihm jetzt nicht Futter geliefert.«
    »Welches Futter denn?«
    »Der Typ ist so ausgebufft, der legt sich eine Strategie zurecht, gegen die wir nicht ankommen, es sei denn, wir finden den Ort, an dem er gefangen gehalten wurde.«
    »Schluss jetzt, ihr beide«, mischte sich Nadine ein. »Julia, du kommst mit in die Küche, wir machen zusammen das Abendbrot.«
    »Wo ist eigentlich Stephanie?«
    »Du meine Güte, die hätt ich beinahe vergessen. Die sitzt in der

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