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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Mittagszeit wieder zurück.«
    »Wir werden sehen. Sind Sie bereit?«
    »Ja.«
    »Frank, begleitest du Herrn Lura bitte zum Wagen, ich muss noch mal schnell für kleine Mädchen. Sie haben doch eine Toilette im Haus?«
    »Da vorne«, sagte Lura mit säuerlicher Miene.
    Julia Durant wartete, bis Hellmer und Lura auf dem Parkplatz und in den Lancia eingestiegen waren, dann begab sie sich in den ersten Stock und ging schnurstracks auf das Büro von Judith Klein zu. Sie klopfte und trat einfach ein.
    »Tag, Frau Klein. Sie erinnern sich noch an mich?«
    Judith Klein erhob sich und reichte Durant die Hand. »Natürlich. War alles umsonst, was?«
    »Was meinen Sie?«, fragte Durant.
    »Ich habe wohl einige Dinge gesagt, die ich besser für mich behalten hätte. Ich meine, nach dem, was passiert ist. Ich bin eben manchmal zu vorlaut, das sagt auch meine Mutter andauernd.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken, Sie haben alles richtig gemacht. Frau Kreutzer war sehr kooperativ. Ich hoffe nur, Sie ist jetzt nicht sauer auf Sie.«
    »Nein, wir haben am Samstag über alles geredet. Wir sind noch Freundinnen.«
    »Ich wollte mich nur noch mal bei Ihnen bedanken. Sie sind heute allein, wie ich sehe.«
    »Mandy, ich meine Frau Preusse, hat heute und morgen Urlaub.«
    »Dann noch einen schönen Tag, und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder«, sagte Durant und reichte Judith Klein die Hand.
    »Tschüs.«
    Auf der Fahrt ins Präsidium sagte Lura: »Ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie mir auf Gedeih und Verderb was anhängen wollen. Habe ich Recht?«
    »Herr Lura, es ist nicht unsere Art, jemandem etwas anzuhängen, was er nicht getan hat. Wir haben wie gesagt nur ein paar Fragen an Sie, um den Fall endlich abschließen zu können.«
    »Na toll. Und dafür müssen Sie mich quasi aus meinem Geschäft entführen. Das wird Konsequenzen für Sie haben.«
    »Das haben Sie bereits betont. Aber Sie haben sich dochnichts vorzuwerfen, und wir machen nur unsere Arbeit. Was ist das eigentlich für ein Auto, das Sie dem jungen Mann gezeigt haben?«
    »Ein Lamborghini Murciélago. Einer der schönsten und schnellsten Sportwagen der Welt.«
    »Und wie teuer ist so ein Schlitten?«, wollte Hellmer wissen.
    »So teuer, dass Sie ihn sich bei Ihrem Gehalt niemals werden leisten können.«
    »Mich interessiert nur der Preis.«
    »So wie er da steht mit allen Extras um die zweihundertfünfzigtausend Euro. Zufrieden?«
    Hellmer sah Durant von der Seite an und grinste. »Nur zweihundertfünfzigtausend? Ich könnte meine Frau mal fragen, ob sie ihn mir zum Geburtstag schenkt. Sie hat übrigens schon mal bei Ihnen ein Auto gekauft.«
    »Ihre Frau?«
    »Frau Nadine Hellmer, wenn Ihnen der Name etwas sagt. Ich bin nur Polizist, weil mir der Job gefällt und ich was gegen Verbrecher habe.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nichts weiter.«
    Hellmer bog auf den Präsidiumshof ein, stellte den Wagen ab, sie nahmen Lura in die Mitte und gingen nach oben.
    »Hier entlang«, sagte Hellmer und machte die Tür auf. »Voila, da sind wir. Wenn Sie bitte Platz nehmen wollen. Möchten Sie etwas trinken? Wasser, Kaffee, Cola?«
    »Nein, ich will nur so schnell wie möglich wieder hier raus«, fuhr ihn Lura barsch an.
    »Keine Hektik. So dringend werden Sie nun auch wieder nicht gebraucht, schließlich waren Sie fast die ganze letzte Woche nicht im Geschäft, und es ist trotzdem alles weitergegangen. Wir werden übrigens dieses Gespräch mitschneiden, nur für alle Fälle.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber wenn Sie michauf den Arm nehmen wollen, dann haben Sie einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gewählt. Fangen Sie also bitte an, ich habe meine Zeit nicht gestohlen.«
    Durant ließ sich hinter dem Schreibtisch nieder, sah den Heftordner, schlug ihn auf, lächelte und drückte den Aufnahmeknopf des Tonbands. Hellmer zog sich einen Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf, die Arme auf die Lehne gestützt.
    »Herr Lura«, sagte Durant, »ich habe nicht vor, Sie lange aufzuhalten, weshalb ich es kurz machen will. Haben Sie Ihre Frau und Dr. Becker umgebracht?«
    Lura verengte die Augen zu Schlitzen und antwortete mit einem überheblichen Lächeln: »Aha, dachte ich mir’s doch, darauf läuft es also hinaus. Ich habe geahnt, dass Sie mich verdächtigen, und jetzt haben Sie die Katze endlich aus dem Sack gelassen. Aber um auf Ihre Frage zu antworten – nein, ich habe weder meine Frau noch Dr. Becker umgebracht. Ich habe meine Frau

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