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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gutes
Verhältnis zueinander?«
»Ja. Das war nicht immer so. Aber mittlerweile sind wir
gute Freundinnen.«
»Freundinnen?«
»Nun, sie ist lediglich fünfzehn Jahre älter als ich. Wir
sind beinahe miteinander aufgewachsen.« Sie warf einen
Blick über die Schulter. »Sie müssen da jetzt nicht mit
reinkommen.«
»Ich weiß.« Er öffnete ihr die Labortür. »Aber Margaret
wäre ziemlich sauer, wenn ich sie arbeiten ließe und selbst
keinen Finger krumm machen würde.«

Kapitel 4
    »Jede Menge Blut«, stellte Logan trocken fest. »Aber die Reinigungskräfte werden sich darum kümmern.« Er deutete mit dem Kopf auf einen Stapel von Zeitungsartikeln, der auf dem Boden neben dem zertrümmerten Bücherschrank lag.
    »Sehen Sie doch mal nach, ob davon noch was zu retten ist.«
    Sie nickte und kniete neben dem Bücherschrank nieder. Überrascht stellte sie fest, dass Logans Anwesenheit es ihr leichter machte, hier zu sein. Seine Nüchternheit half. Es gab Blut; es musste abgewaschen werden. Es gab Zerstörung; man musste nachsehen, was noch brauchbar war.
    Und sie stellte erleichtert fest, dass die Fotos von Bonnie und ihrer Mutter noch zu retten waren. Bei allen war nur jeweils eine Ecke eingerissen. »Die sind noch in Ordnung.«
    »Gut. Also, wer immer das hier verbrochen hat, er ist nicht so intelligent, wie ich dachte. Ihm war nicht klar, wie sehr er Sie hätte verletzen können, wenn er die Fotos zerrissen hätte.« Er stand am Schreibtisch. »Ich werde die Schubladen untersuchen und nachsehen, ob –«
    »Warten Sie. Da –« Zu spät. Logan hatte bereits die Schublade geöffnet, in der sich die Ratte befand.
    Die Ratte war weg. Die Polizei musste sie mitgenommen haben, aber die Schublade war immer noch voll mit Blut.
Er verzog kurz das Gesicht. »Ich bin froh, dass ich sie geöffnet habe, bevor die Reinigungsmannschaft dazukommt. Wir hätten sie vielleicht nicht hier halten können.« Er zog die Schublade heraus und trug sie zur Tür. »Ich mache das für Sie.«
»Sie scheinen ja gut damit fertig zu werden.«
»Erinnern Sie mich daran, Ihnen zu erzählen, was nach meiner ersten größeren Firmenübernahme mit meinem Büro passiert ist. Zumindest hat hier niemand Exkremente hinterlassen. Suchen Sie weiter. Ich bin gleich wieder da.«
Es gab nicht mehr viel, was sie hätte untersuchen müssen. Die Bücher waren zerfetzt, die Sanduhr, die ihre Mutter ihr im Freizeitpark »Six Flags« gekauft hatte, war zerbrochen, der Fuß des Sockels war in zwei Teile gehackt und – Der Sockel. Mandy.
Warum war Mandy erst zum anderen Ende des Zimmers getragen und dann zertrümmert worden? Das war ihr schon anfangs sonderbar vorgekommen, aber sie war zu benommen gewesen, um es in ihr Bewusstsein dringen zu lassen. Alles andere bei dieser Zerstörungstat erschien ihr kalt kalkuliert. Was konnte der Grund sein, den Schädel …
Sie stand auf und ging schnell auf die andere Seite des Schreibtischs. Der einzige Gegenstand, der auch an dieser Stelle zerstört worden war, war ihr Computer. Und der Schädel war hierhin getragen und zusammen mit dem Computer zerstört worden.
Sie starrte auf den Computer und plötzlich sah sie die Verbindung. »Mein Gott.«
»Ich hatte angenommen, Sie würden die Botschaft sofort verstehen.« Logan stand im Türrahmen und beobachtete sie.
»Sie haben es gewusst.«
Er nickte. »Nachdem Sie mir erzählt hatten, wo Sie den Schädel fanden. Er hat versucht, sich deutlich auszudrücken, oder? Der Logan-Computer. Der Schädel. Eine Warnung.«
»Wer?«
»Ich weiß es nicht. Offensichtlich will irgendjemand verhindern, dass ich Ihre Dienste in Anspruch nehme.«
Ihr Blick wanderte durch den Raum. »Und darum geht es hier?«
»Ja.«
Sie sah ihn wieder an. »Und Sie hätten es mir nicht gesagt?«
»Nicht, wenn Sie es nicht selbst herausgefunden hätten«, erwiderte er unverblümt. »Ich hatte die Befürchtung, dass das Pendel zu meinen Ungunsten ausschlagen könnte. Dieser Anschlag sollte Ihnen Angst einjagen und das hat geklappt.«
Ja, sie bekam es mit der Angst zu tun. Sie war verängstigt, angewidert und tieftraurig. Außer dass ihr Eigentum zerstört worden war, war Tom-Toms Leben ein Ende gesetzt und Mandy für immer ihrer Identität beraubt worden.
Und all das sollte dazu dienen, sie von einem bestimmten Weg abzubringen. Zorn überkam sie, als sie sich an das Gesicht von Mrs Dobbins am Morgen erinnerte.
»Scheißkerl.« Ihre Stimme zitterte vor Wut. »Verfluchter Scheißkerl.«
»Da stimme ich Ihnen zu.« Logan

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