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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wiederbeschafft werden; jeder Beweis war wertlos ohne den Schädel. Zweitens, Logan und Duncan mussten ausgeschaltet und jeder mögliche Beweis vernichtet werden. Verdammt, Timwick kümmerte sich weder um das eine noch um das andere. Sie wusste, dass er eine Schwachstelle war, seit er sich den Fehler mit Donnelli geleistet hatte, und sie hatte sich für den Notfall einen Ersatzplan zurechtgelegt. Dies war ein Notfall. Je mehr Zeit verstrich, umso gefährlicher wurde die Situation. Sie musste die Zügel ganz in die eigenen Hände nehmen. Wie war es dazu gekommen? Sie hatte das alles nie gewollt. Es war nicht gerecht. Tja, die Welt war nun mal nicht gerecht. Man musste einfach tun, was zu tun war. Es gab keine Möglichkeit, ungeschehen zu machen, was sie getan hatte, also konnte sie nur versuchen, sich und alles, was sie erreicht hatte, zu schützen. Sie schlug ihr Adressbuch auf und suchte den Namen und die Telefonnummer, die Timwick ihr drei Wochen zuvor gegeben hatte. Hastig wählte sie die Nummer. Es klingelte dreimal, dann wurde abgenommen. »Mr Fiske? Wir haben noch nie miteinander gesprochen, aber ich glaube, es wird Zeit, dass wir damit anfangen.«

Kapitel 16
    Kennesaw State University 11.50 Uhr
    »Geschafft.« Eves Hand umklammerte die Kühltasche, die das Röhrchen mit der DNA-Probe enthielt. »Und jetzt nichts wie weg hier. Wir dürfen nicht riskieren, dass sie verdirbt.«
    »Haben wir genug?«, fragte Logan.

    »Gerade eben.« Sie wandte sich an Kessler. »An wen wenden wir uns am besten, Gary?«
    »Ich nehme an, Sie wollen sich lieber nicht an eins der bekannten Untersuchungslabors wenden?« Sie schüttelte den Kopf. »Aber Sie wollen ein Labor mit hervorragend qualifizierten Leuten.« Sie nickte. »Duncan, Sie sind eine unglaublich anspruchsvolle Frau. Und Sie haben das Glück, dass ich so unglaublich gut bin, um Ihre absurden Forderungen zu erfüllen.« Er senkte theatralisch die Stimme. »Ich kenne einen Mann.« »Ich will keinen Mann. Ich will ein Labor.« »Sie werden sich mit Chris Teller zufrieden geben müssen.« »Und wer ist Chris Teller?« »Einer meiner Studenten, der es zu einem Mac Arthur Fellow gebracht hat. Begnadeter Mann. Er erforscht schon lange die medizinische Bedeutung der DNA aber er muss eine Familie ernähren, also hat er im letzten Jahr in Bainbridge, Georgia, ein kleines Labor eröffnet. Es ist ein Drei-Mann-Betrieb und dabei wollen sie es auch belassen. Das Labor ist als medizinisches Forschungslabor eingetragen, nicht als forensisches Untersuchungszentrum.« »Klingt gut.« »Natürlich ist es gut. Es ist perfekt. Man sollte meinen, ich hätte mein Leben lang mit Verschwörungen zu tun gehabt. Chris übernimmt Aufträge zur DNA-Analyse nur, wenn er irgendwelche Rechnungen bezahlen muss, aber er ist absolut zuverlässig. Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand diese Sache vermasselt. Ich weiß nicht, ob ich eine zweite Probe entnehmen kann.« Sie nickte bedächtig. »Bainbridge, okay. Ich werde es selbst hinbringen und –« Gary schüttelte den Kopf. »Ich mache das. Sie haben gesagt, es muss schnell gehen. Ich werde an ihn als Wissenschaftler-Kollegen appellieren.« »Hören Sie, ich werde Joe mitnehmen. Teller wird sicherlich bereit sein, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.« »Nicht, wenn er gerade mit einer wichtigen Forschungssache beschäftigt ist und die nicht unterbrechen will. Er wird Quinn sagen, er soll sich an jemand anderen wenden. Es wird leichter sein, wenn ich das übernehme.« »Ihre Arbeit ist beendet«, sagte Eve. »Es wird Zeit, dass Sie sich irgendwohin zurückziehen und sich irgendwo an den Strand legen. Ich kann nicht noch mehr von Ihnen verlangen, Gary.« »Ich habe nicht gehört, dass Sie mich darum gebeten hätten«, erwiderte Gary. »Und ich entscheide, wann meine Arbeit beendet ist. Versuchen Sie, mich um meinen Anteil zu bringen?« »Ich versuche, Sie am Leben zu halten.« Gary nahm ihr die Kühltasche aus der Hand und ging in Richtung Tür. »Ich muss kurz zu mir nach Hause, um ein paar Sachen zu packen.« »Gary, das ist verrückt. Lassen Sie mich –« »Sie wollen sich nützlich machen? Besorgen Sie mir Proben, die ich Teller zum Vergleich mit dem hier geben kann.« Er öffnete die Tür. »Wenn Sie mir nach Bainbridge folgen wollen, bitte sehr. Aber diese Probe ist meine Sache, Eve.« »Gary, hören Sie –« Er war bereits durch die Tür verschwunden und Eve folgte ihm durch den Korridor und zum Ausgang hinaus. »Was ist los?« Joe kam auf

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