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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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Fifth Avenue herauskommen, und die sind dann Richtung Downtown verschwunden mit einer Geschwindigkeit, als hätte man ihnen Chilischoten in den Arsch geschoben.«
    Zum ersten Mal, seit sie sie ins Visier genommen hatte, schien die Frau in Julianne etwas anderes zu sehen als ein mögliches Opfer. »Du«, sagte sie und deutete auf Rhino, »kannst dich mal nützlich machen und jedes Fitzelchen Papier aufsammeln, das hier rumfliegt.«
    »Jawohl, Ma’am, wird gemacht.«
    Julianne bemerkte, dass die Frau ihre Haltung ein klein wenig veränderte, um auch weiterhin Rhino mit ihrer automatischen Waffe folgen zu können. Was war das bloß für eine Tussi? Sie wusste ja, dass die Amerikaner so starke personelle Engpässe hatten, dass sie auch Frauen in Kampfsituationen schickten. Aber diese Frau war keine normale Soldatin.
    »Reden Sie ruhig weiter«, forderte sie Julianne auf. »Was haben Sie noch bei Saks gesehen?«
    Julianne versuchte sich an so viele Details wie möglich zu erinnern.
    »Wir mussten uns in der Ruine von St. Patrick’s verstecken, jedenfalls glaube ich, dass es diese Kirche war. Jede Menge Kämpfer kamen aus dem Kaufhaus und machten sich in Gruppen zu fünft oder zu sechst auf den Weg Richtung
Downtown. Das war auffällig, weil gleichzeitig eine Menge anderer Kämpfer ins Rockefeller Center eindrangen. Die haben sich dort offenbar verschanzt.«
    »Das weiß ich. Trugen viele von denen Kopftücher? Solche, die man von den Palästinensern aus dem Fernsehen kennt.«
    »Ich bin mal in Palästina gewesen.«
    »Das überrascht mich jetzt nicht gerade«, sagte die Frau. »Haben Sie bei Saks jemanden gesehen, der wie ein Angehöriger des Führungszirkels aussah, jemand, der das Kommando hatte?«
    »Einen von diesen bärtigen Spinnern, meinen Sie?«, fragte Julianne. »Nein, tut mir leid, haben wir nicht. Wir haben nur die Umgebung abgesucht. Damit wir nicht irgendjemandem in die Arme laufen.«
    Rhino bestätigte mit einem Nicken ihre Darstellung, wobei er beinahe seinen Helm verloren hätte. »Entschuldigung, Ma’am. Nein, solche Gestalten haben wir dort nicht bemerkt.« Er näherte sich ihr vorsichtig und hielt ihr einen Stapel Papiere hin. Sie bedeutete ihm, sie auf einen neben ihr stehenden Tisch zu legen.
    »Also gut. Ich werde dann gehen. Sie sollten sich nach Uptown aufmachen und dort irgendwo Schutz suchen, und zwar jetzt gleich. Hier gibt es sowieso nichts mehr für Sie zu finden.«
    »Das müssen Sie mir nicht erst sagen«, erklärte Julianne resigniert.
    »Und was ist mit diesen Dokumenten?«, fragte Rhino. »Sie haben doch überhaupt keine Zeit, sie jemandem zu übergeben. Aber die sind wichtig. Jemand muss sie analysieren.«
    »Ich kann’s echt nicht glauben, dass ein abgehalfterter Schmuggler, der nicht mal die kleinste Recherche durchführt, bevor er einen Job annimmt, glaubt, mir Lektionen über meine Arbeit erteilen zu können. Was nun, Küstenwächter,
wollen Sie an Bord kommen und den großen Reibach machen? Wollen Sie diese kostbaren Dokumente durch feindliches Territorium schleppen? Zu diesem Zweck müsste ich Sie Ihnen erst mal geben, womit ich nur beweisen würde, dass ich noch dämlicher bin als Sie.«
    »Wahnsinn«, grinste Rhino. »Wissen Sie was, Miss Jules, ich mag die. Ich mag sie sogar sehr. Wegen Leuten wie ihr kaut man in Amerika noch immer Kaugummi und poliert anderen die Fresse.«
    Julianne seufzte. »Wie heißen Sie eigentlich?«, fragte sie dann.
    »Egal.« »Okay, alles klar. Also, große Unbekannte, Sie haben da jede Menge wahnsinnig toll aussehende Gerätschaften an ihren Gurten hängen. Wenn Sie mal wieder mit Ihrer Truppe Verbindung aufnehmen, dann fragen Sie mal nach dieser Spezialeinheit, die wir getroffen haben, die werden ein gutes Wort für uns einlegen. Die haben wir nämlich aus einer ziemlich brenzligen Situation rausgehauen, als ihnen gerade der Arsch aufgerissen wurde, wie Ihresgleichen das so gern formuliert. Falls die Ihnen das bestätigen, können wir diese Papiere übernehmen. Wie Sie schon sagten, gibt’s für uns hier ja nichts mehr zu tun, und ehrlich gesagt, möchte ich gerne so schnell wie möglich raus aus New York. Das Ganze hier ist ein einziger Horrortrip, um ehrlich zu sein.«
    »Stimmt genau, verdammt«, sagte Rhino. »Wir waren irgendwo am Rand der Stadt, als der ganze Wahnsinn losbrach und diese monströsen Fledermäuse aus dem Himmel runterkamen. Erinnern Sie sich noch, Miss Jules? Diese gigantischen Kampf-Fledermäuse?« Er grinste wie ein

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