Das verlorene Land
rausgeholt wurden, ihr Projekt zu Ende bringen würden. Immerhin hatten sie ja sogar dieses geheime Kommando davon überzeugt, dass es wichtig war. Er hoffte nur, dass dadurch sein Anteil nicht kleiner wurde. Und falls er wegen dieser Sache in Schwierigkeiten kam, war es auch egal. Denn bald schon würde er, Fryderyk Milosz, ein wohlhabender Veteran sein, der nur noch ein einziges Problem hatte: die überaus wohlhabende Veteranin Gardener ins Bett zu kriegen.
»Ja«, sagte er schließlich. »Sagen Sie denen, sie sollen diese Leute ausfliegen. Dieser Rhinozerostyp und seine Lady gehören zu den Guten. Die haben uns vor diesen Piraten-Arschgeigen gerettet.«
»Gut zu wissen«, sagte Cleaves. »Äh, könnte ich jetzt vielleicht ein bisschen Feuerschutz bekommen?«
Milosz und Wilson übernahmen das. Einige von den Milizionären gesellten sich dazu und trugen ihren Teil dazu bei. Cleaves spurtete durch den Vorraum, so schnell er konnte.
»Um was zum Teufel ging es denn eben?«, rief Wilson.
»Darüber sollen wir nichts wissen, Master Sergeant. Wir sind nur hier, um unsere Investitionen in ein Ölfeld auf dem Meeresgrund zu schützen. Und das wird uns kaum gelingen, wenn wir uns den Schädel wegblasen lassen wie diese trottelige Milizeinheit, die auf den unpassenden Namen Worthy gehört hat.«
Ein weiterer Feuerstoß aus dem Lesesaal zerschmetterte den Marmorfußboden, und Gardener fragte ihre Kameraden,
wie viel Munition diesen verdammten Kopftuchfuzzis eigentlich zur Verfügung stand. Milosz sah zu, wie sie einen Meter von dem Zündkabel abmaß, den Sperrhahn vom Zünder abzog, die Zündkapsel durchschob und den Sperrhahn ganz vorsichtig wieder feststeckte, womit die Mine scharf gemacht war.
»Hab sie beide fertig«, sagte sie. »Mit einer Pioniersprengladung wäre das natürlich schneller gegangen.«
»Wir sind hier bei der Army«, blaffte Wilson. »Wir nehmen, was wir kriegen können. Und jetzt gib mir mal bitte einen von den Eimern. Und reich Fred den anderen. Du behältst die Zündung.«
Sie gab die Eimer weiter und ließ zu, dass Wilson die Zündung mit dem Kabel verband.
»Ihr Scheißkerle! Jetzt werden wir euch weghauen!«, brüllte Wilson Richtung Lesesaal.
Der Beschuss ließ kurz nach, und jemand schrie zurück: »Fuck you, George Bush!«
Die Amerikaner sahen sich erstaunt an.
»Mann«, sagte Gardener. »Manche Leute kommen einfach nicht von der Vergangenheit los.«
Milosz spähte hinter seiner Deckung hervor, sah den vorlauten Schreier und schoss ihm eine Kugel durch die Stirn.
»Ha! Dämlicher Bimbo!«, rief er. »Das Recht auf Waffenbesitz steht immer über dem Recht auf freie Meinungsäußerung.«
Wilson sah ihn an, als wäre er verrückt geworden.
Milosz zuckte mit den Schultern. »Warum schaust du mich so an, Wilson? Ich musste Staatsbürgerkunde pauken, um Amerikaner werden zu können. Warum soll ich mein Wissen dann nicht anwenden, um diese Piraten-Arschgeigen in ihre Schranken zu verweisen?«
Wilson schüttelte den Kopf. »Jetzt lass uns einfach mal Nägel mit Köpfen machen, okay?«
Er wandte sich um und sprach die Schützen an, die unter seinem Kommando standen.
»So, Leute, Sergeant Milosz und ich werden gleich eure wertlosen Ärsche retten. Und zwar mit einem Trick, wegen dem ihr euch jedes Mal, wenn ihr daran denkt, in die Hosen machen werdet. Aber bevor es so weit ist, müsst ihr uns Feuerschutz geben, und zwar nicht zu knapp. Das bedeutet, dass ihr eure fetten Ärsche jetzt bitte mal ein wenig anhebt und den verdammten Feind unter Dauerbeschuss nehmt, wenn ich das Kommando dazu gebe. Außerdem sollt ihr eure Bajonette fixieren und uns folgen, sobald ich es euch befehle. Habt ihr das verstanden?«
Die Antwort war eher kläglich.
»IST DAS JETZT KLAR?«, schrie er, so laut er konnte.
Die zweite Antwort war etwas lauter, und Wilson warf Milosz einen vielsagenden Blick zu.
»Reicht uns das, Fred?«
»Das werden wir ja gleich rausgefunden haben. Geht’s jetzt los?«
Wilson warf ihm den schweren Eimer mit der explosiven Füllung zu, während die anderen Männer ihre Kampfmesser an der Halterung auf den Gewehrläufen befestigten. Milosz fing den Eimer auf und ging los. Wilson schrie: »LOS!«
Die unerwartete Heftigkeit des amerikanischen Gewehrfeuers brachte die Verteidigung der Dschihad-Kämpfer in Schwierigkeiten. Sie kamen ins Stocken, wodurch die beiden Rangers Zeit gewannen, um auf die Tür des Lesesaals loszurennen.
»In Deckung!«, brüllte Wilson, als er seinen
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