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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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aufgefallen.
    »Ich habe auch gehört«, fuhr Casmar fort und umging dabei Emils Bemerkung, »wie er und diese Heilerin zwei Tage lang ohne Schlaf gearbeitet haben, um nach der Schlacht unseren Verletzten zu helfen.«
    Zum ersten Mal seit dem Marsch aus dem Feldlager musste Andrew jetzt wieder an Kathleen denken – so sehr hatte es ihn in Anspruch genommen, einen Staat zu gründen und die jetzige Konferenz vorzubereiten. Er wusste, dass Kathleen der Aufgabe gewachsen war, aber ihm graute bei der Vorstellung, was sie derzeit durchmachen musste. Wie gern er sie gesehen hätte! Aber das musste warten.
    »Eure Heiligkeit, falls Euch irgendwas bekümmert, das Dr. Weiss sagt oder tut, sucht mich bitte sofort auf, und ich werde mir Eure Sorgen gern anhören.«
    Casmar schenkte Andrew ein gutmütiges Lächeln, und der Colonel stieß innerlich erneut einen Seufzer der Erleichterung darüber aus, dass Rasnar tot war. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein Versuch der Kirche, Weiss bei seiner Praxis in den Arm zu fallen.
    »Der nächste Punkt, Doktor, ist die Vorbereitung auf eine Belagerung. Wir benötigen Lazarette, Medizin und Hilfspersonal, das Sie selbst für den Bedarf der Stadt ausgebildet haben.«
    Weiss schüttelte den Kopf.
    »Andrew, es dauert Jahre, diese Leute auszubilden!«
    »Sie haben ein Jahr«, stellte Andrew energisch fest.
    Müde nickte Emil.
    »Also in Ordnung, wenden wir uns jetzt dem abschließenden Punkt dieser Besprechung zu, den militärischen Vorbereitungen. Dafür übernehme ich persönlich die Verantwortung. Wir wissen verdammt wenig von der Kampfesweise der Tugaren, und bis wir mehr darüber erfahren haben, muss die Frage der Taktik im Feld offen bleiben.
    Sergeant Major Schuder wird mit der Aufgabe betraut, eine moderne Infanterie von mindestens zehntausend Mann in der Kampfesweise auszubilden, die wir praktizieren. Sergeant, Sie sind hiermit in den Brevetrang eines Major Generals der suzdalischen Armee erhoben.«
    Der völlig unvorbereitete alte Sergeant sah Andrew erstaunt an.
    »Ich, ein gottverdammter Offizier?«, fragte Hans, und seine Miene benommenen Unglaubens rief leises Lachen hervor.
    Andrew lächelte und nickte seinem alten Lehrer zu.
    »Colonel, Sir, könnten wir es nicht einfach beim Sergeant Major belassen und diesen Offiziersunfug vergessen?«
    »Sie bleiben Sergeant des 35.«, erklärte Andrew, »aber für diese neue Aufgabe kommt einfach nichts Geringeres als ein General in Frage.«
    »Ernennen Sie sich doch selbst zum General«, schlug Hans vor.
    »Ich behalte meinen Rang«, lehnte Andrew ab. »Ich halte ohnehin nichts davon, mich selbst zu befördern. Aber zumindest bei anderen kann ich es tun. Allerdings bleiben Sie mir gegenüber verantwortlich, falls Sie sich dabei besser fühlen.«
    Ganz und gar nicht erfreut, lehnte sich Hans zurück.
    »Kommen Sie, Sergeant«, sagte Mina fröhlich, »Sie machen eine verdammt viel bessere Figur als einer dieser Gecken wie General Pope oder Burnside.«
    »Oder Orant«, murmelte Fletcher und erntete dafür Zustimmung im Chor, denn das Regiment empfand immer noch Bitterkeit darüber, wie sein alter Oberbefehlshaber Zehntausende Kameraden in den Tod geschickt hatte, indem er während der Virginia- und Petersburg-Feldzüge nutzlose Frontalangriffe anordnete.
    Hans murmelte finster vor sich hin, widersetzte sich aber nicht weiter.
    »Sie übernehmen auch die Verantwortung für die Miliz«, fuhr Andrew fort, »die dann, sobald die Kampfe beginnen, Kal unterstehen wird. Jeder taugliche Mann, der nicht zur modernen Armee gehört, wird trotzdem organisiert und ausgebildet. Alle Bewaffneten, die sich auf unsere Seite schlagen, werden der Miliz als Ausbilder und Anführer in der Schlacht zugeteilt.
    Morgen lasse ich die städtischen Ausrufer den Ruf nach Freiwilligen für die Regimenter der modernen Infanterie und Artillerie verkünden. Die Männer unserer Truppe, die nicht den verschiedenen Aufgaben Minas, Fergusons oder Fletchers zugeteilt werden, bilden die Freiwilligen aus. Sobald es letztlich zur Schlacht kommt, gedenke ich, eine stattliche Zahl unserer Männer direkt zur suzdalischen Armee abzuordnen, aber der Kern des 35. bleibt unter meinem Befehl als unabhängige Einheit erhalten.
    Einige von Ihnen dürfen mit der Beförderung zu Feldkommandeuren und Stabspositionen der suzdalischen Divisionen, Brigaden, Batterien und Regimenter rechnen.«
    Die Männer warfen sich gegenseitig aufgeregte Blicke zu, und der Neid, den einige auf Hans

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