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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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damit zeigen wollten, dass sie mehr als genug davon haben? Ist es ein Trick?«
    »Oder handelt es sich um einen Yankeezauber?«, fragte Alem.
    Alle sahen einander an, aber niemand wusste dazu etwas zu sagen.
    »Sind sie in der Lage, noch mehr davon herzustellen, ehe wir sie erreichen?«, fragte Muzta und hob das Gewehr.
    »Dafür muss irgendeine große Magie nötig sein, vielleicht auch große Maschinen«, behauptete Alem, trat vor und nahm das Gewehr zur Hand, um es sich genauer anzusehen. »Das Pulver, das in den Lauf geschüttet wird, habe ich noch nie zuvor gesehen, und ich glaube, es stammt von der Welt, auf der das Vieh lebt. Hier auf Waldennia hat Vieh noch nie so etwas hergestellt.«
    »Vielleicht bis jetzt nicht«, sagte Qubata sarkastisch.
    Tula und mehrere andere Clanhäuptlinge lachten.
    »Vieh bleibt Vieh!«, brüllte Magtu Vu’Qarth. »Geschaffen für die Grube, nicht als Krieger. Oder versteckt sich Qubata jetzt, wo seine Zähne stumpf werden, in seiner Jurte, sobald Vieh bellt?«
    Qubata drehte sich zu ihm um und legte die Hand auf den Schwertgriff.
    Lächelnd traf Magtu Anstalten, das eigene Schwert zu ziehen.
    »Komm schon, Alter«, knurrte er.
    »Falls auch nur einer von euch Blut vergießt«, brüllte Muzta, »sterbt ihr beide von meiner Hand!«
    Magtu sah den Qar Qarth an. Einen kurzen Augenblick lang flackerte Trotz in seinen Augen; dann schob er das Schwert jedoch in die Scheide zurück und bedachte Qubata mit geringschätzigem Lächeln, als wollte er sagen, dass der Schutz eines anderen den alten Mann gerettet habe.
    Vor Wut zitternd, wandte sich Qubata ab und stolzierte davon.
    »Im Augenblick können wir in diesem Punkt nichts unternehmen«, sagte Muzta ruhig und deutete auf das Gewehr in Alems Händen.
    »Wir schließen den Winterschmaus hier ab. Das Rad steigt schon wieder am Himmel. Aber noch ehe der Schnee geschmolzen ist, ziehen wir weiter. Zu dem Zeitpunkt schicke ich auch Qubata mit tausend Kriegern als Voraustrupp der Horde los.«
    »Er könnte auch das wandernde Vieh erledigen«, schlug Alem vor.
    Die anderen brummten zustimmend. Alle paar Jahre schickten sie eine Expedition voraus, um jenes Vieh zu vernichten, das sich ihnen nicht unterwerfen wollte, sondern lieber vor der Horde weglief. Es gab ein schlechtes Beispiel ab und musste demzufolge regelmäßig beseitigt werden.
    »Wir haben schon längere Zeit kein flüchtendes Vieh mehr gejagt«, lachte Magtu. »Ich komme mit, denn es macht mir Spaß.«
    Muzta konnte einem Häuptling dieses Ansinnen nicht abschlagen, aber ihm war klar, dass daraus Probleme entstehen würden.
    »Falls alles entschieden ist, lasst uns nun zum Neumondfest in die Stadt zurückkehren.«
    Laute Zustimmung wurde gegrunzt, und alle lächelten, als die bevorstehenden Festlichkeiten und Delikatessen erwähnt wurden. Die Gruppe kehrte zu ihren Pferden zurück.
    Muzta entfernte sich von der Gruppe und ging zu Qubata, der allein abseits stand.
    »Du hättest dich nicht einmischen sollen«, sagte dieser, und seine Stimme bebte vor Zorn.
    »Er hätte dich umgebracht, mein Freund«, entgegnete Muzta.
    »Falls man mich umbringen kann, dann wäre es ohnehin besser. Anders zu leben, das wäre ehrlos.«
    »Mein Freund …«, Muzta legte Qubata die Hand auf die Schulter, »… du musst dich der Tatsache stellen, dass dein Schwertarm vom Alter geschwächt wurde. Das widerfährt uns allen.«
    Qubata blickte den alten Freund an, einen schmerzlichen Ausdruck in den Augen.
    »Früher hätte jemand wie Magtu es nie gewagt, so mit mir zu reden. Früher hätte ich ihn mit einem Hieb in zwei Teile spalten können. Jetzt nütze ich weder mir selbst noch dir mehr, mein Qarth.«
    Muzta lachte, als hätte sein Freund einen dummen Scherz gemacht.
    »Als ich noch jung war, bin ich hinter dir in die große Schlacht von Onci geritten und habe erlebt, wie du mit der dir eigenen Kraft ein Dutzend Merki niedergehauen hast. Nicht mein Vater war es, sondern du, der die Niederlage der Merki des Südens geplant hatte. Du und deine Genialität, ihr wart es, die die Tugarenhorde vor der Vernichtung gerettet haben.
    Ich finde mühelos zehntausend streitsüchtige Trottel wie Magtu, um Schwerter zu schwingen oder Bögen zu spannen. Aber ich kann nur einen Verstand wie deinen finden.«
    »Onci liegt mehr als eine Umkreisung zurück«, sagte Qubata.
    »Die Merki kehren vielleicht zurück«, hielt ihm Muzta entgegen, »denn diese Pocken treiben auch sie vor sich her. Der Hunger lockt sie womöglich nach

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