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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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strömten.
    Kal trat zu Andrew. Nervös reichte er ihm den Revolver, den Griff voran.
    Lächelnd nahm Andrew die Waffe entgegen, steckte sie ins Halfter und blickte zu Iwor hinüber. Dabei entging ihm nicht der erschrockene Ausdruck, der beim Anblick Kals mit der Waffe in der Hand in die Augen des Bojaren trat.
    »Kal.«
    »Ja, Cane?«
    »Sag deinem Iwor, dass wir Land wünschen, einen Platz zum Leben, oder wir bieten unsere Dienste jemand anderem an«, sagte Andrew leise.
    »Und Kal, achte darauf, dass du es auch richtig übersetzt!«, fügte er lächelnd hinzu.
    Der Bauer zwang sich zu einem matten Lächeln, drehte sich zu Iwor um und redete rasch auf ihn ein.
    »So, wie es aussieht«, wandte sich Andrew gelassen an Emil, »braucht er uns so sehr wie wir ihn.«

Kapitel 5
     
    »Da kommt sie, Colonel!«
    Andrew musste über die Aufregung Private Hawthornes lächeln, als er aus seiner Hütte trat und sich auf den Weg hinab zum Fluss machte, wobei er ein würdevolles Tempo wahrte. Begleitet wurde er von seinem neuen Burschen, der die Schuljungenbegeisterung kaum zu zügeln vermochte. Dabei spürte Andrew selbst die Erregung des Augenblicks, aber die Würde verlangte, nach außen Gelassenheit zu demonstrieren. Während er das Lager durchquerte, konnte er sich ein stilles Gefühl des Stolzes über all das nicht verkneifen, was sie hier erreicht hatten.
    Die schicksalhafte Konferenz mit Iwor lag jetzt vier Wochen zurück. Mit seinem Bestreben, Iwor zu töten, garantierte Mikhail mehr als alles andere vorläufig den Bestand des Regiments. Als Andrew den Palast verließ, nahm er eine Landschenkung mit-wobei er den Standort aussuchen durfte – und dazu eine stetige Versorgung mit Lebensmitteln; all das als Gegenleistung für Schutz vor Mikhail, der nach Nowrod geflohen war, wo Bojar Boros ihm Asyl gewährte.
    Zusammen mit O’Donald und Emil hatte Andrew den Standort sorgfältig ausgesucht. Emil bestand darauf, dass Süßwasser aus einer Quelle lebenswichtig für sie war. O’Donald wünschte sich freies Schussfeld für die Artillerie und Tobias einen ausreichend tiefen Ankerplatz für die Ogunquit. Außerdem stellte sich die Frage nach Holz, sowohl als Baustoff für ihre Hütten wie als Brennstoff für Feuer. Die Stelle musste nahe genug an Suzdal liegen, um den Handel zu erleichtern, aber weit genug davon entfernt, um ausreichend Vorwarnzeit zu erhalten, falls Iwor mal einen Zug gegen sie plante.
    Mehrere lange und harte Tage ritten sie kreuz und quer durchs Land, um sich eine Stelle auszusuchen; letztlich fiel die Wahl auf genau den Platz, wo sie auf dem ersten Marsch zur Stadt eine Rast eingelegt hatten. Andrew blickte sich jetzt um und lächelte in Gedanken. Er hatte eine gute Wahl getroffen.
    Fort Lincoln – wie sie ihr neues Zuhause nannten -erhob sich auf einem niedrigen Steilufer am Fluss Neiper. Dort hatte das Regiment einen quadratischen Umriss von knapp hundertfünfzig Metern Seitenlinie angelegt. Die Männer, die solche Überlebenstätigkeit von Petersburg kannten, machten sich mit Elan an die Aushebung des Grabens. Er fiel fünf Meter breit und über zweieinhalb Meter tief aus, und der Aushub bildete eine Brustwehr, auf der sich Ausguckstellen erhoben. Schussplattformen für die Infanterie wurden an den vier Ecken durch massive Vorbauten für die Kanonen flankiert und waren so angelegt, dass jeder Angriff auf das Fort mit einem tödlichen Schusshagel belegt werden konnte.
    Andrew schickte die Männer, die zu Hause in Maine Holzfäller gewesen waren, in den hohen Kiefernwald, um dort mit dem Einschlag der Tausende von Stämmen zu beginnen, die für die Siedlung gebraucht wurden, während sich die restlichen Männer ans Graben machten.
    Sobald die Befestigung errichtet war, widmeten sie sich den Unterkünften und benutzten dafür das Holz aus den Wäldern oberhalb der neuen Stadt. Die Kompanieunterkünfte wurden im üblichen Schachbrettmuster angelegt. Als bemühten sie sich um ein Heimatgefühl in der Fremde, bestanden die Männer darauf, dass auch ein offener Platz blieb, eine Bitte, der Andrew bereitwillig zustimmte.
    Die Presbyterianer des Regiments hatten bereits eine kleine Blockhauskirche an der Nordseite des Platzes errichtet, während die Methodisten unter Captain Bob Fletcher von der B-Kompanie davon sprachen, eine Sägemühle zu bauen, damit sie später eine richtige Schindelkirche auf einem Grundstück hochziehen konnten, das sie an der Südflanke des Platzes abgesteckt hatten.
    Andrew hatte die

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