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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Vincents Augen, die sich in ihn bohrten und erkannten, was Tobias in sich trug. Er konnte sich vorstellen, so vor Keane, Kal und diesem verdammten Iren O’Donald zu stehen, während sie alle ihn auf diese Art ansehen, die er nur zu gut kannte. Aber Tobias war jetzt endlich sein eigener Herr; niemals wieder würde er sich von anderen beurteilen lassen.
    Vincent sackte erkennbar zusammen und ließ den Kopf hängen.
    »Captain, Sie wissen, dass Sie ein Werkzeug der Merki sind. Ich weiß nicht, welche Pläne Sie in dieser Hinsicht haben. Ich weiß allerdings, dass ich niemals glauben würde, was Sie mir von diesen Plänen erzählten, wie ich auch kein Wort von dem glaubte, was Sie Lucullus und mir vorher erzählt haben.
    Die Horden sind unversöhnlich. Wir stehen in einem tödlichen Kampf gegen sie. Sie betrachten uns weiterhin als Vieh. Und hinter Ihrem Rücken betrachten sie auch Sie als Vieh.«
    Vincent konnte sehen, dass Cromwell wütend wurde, und wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Tobias stand eindeutig mit den Merki im Bund und war nicht einfach nur ein Renegat.
    »Sie werden Sie benutzen, Ihre Kenntnisse aus Ihnen herauspressen, Sie dazu bringen, dass Sie andere Menschen umbringen, um damit Merkipläne auszuführen, von denen Sie nicht mal etwas ahnen.
    Sie sind einfach eine Marionette von ihnen. Bestimmt versprechen sie Ihnen alles Mögliche als Gegenleistung, aber achten Sie auf meine Worte …« Und Vincents Ton nahm eine brutale Schärfe an. »… Am Ende führen sie Sie zu den Schlachtgruben. Uns allen steht womöglich dieses Schicksal bevor, abhängig von den Entscheidungen, die Sie hier treffen; jede Hoffnung für unsere Lebensform schwindet dann für immer.«
    »Verschwinden Sie«, sagte Tobias, und es war kaum ein Flüstern.
    Vincent konnte gar nicht glauben, wie kläglich er gescheitert war, obwohl er erst Minuten zuvor noch geglaubt hatte, all das ändern zu können. Er empfand eine Übelkeit erregende Benommenheit, eine erschrockene Bitterkeit darüber, dass sein Traum womöglich so gründlich zerstört war.
    Zur Hölle mit dir, Gott, dachte er kalt; ich hatte hier eine so gute Chance, diese Welt zu verändern, und du hast mir nicht geholfen, mir nicht die nötige Kraft der Worte verliehen, um sie zu nutzen. Machst du dir überhaupt etwas daraus? Die Welt erschien ihm auf einmal kalt, leer, bar jeder Hoffnung.
    Vincent ließ geschlagen die Schultern hängen und sah Tobias an.
    »Vielleicht hatten Sie Recht, was meine Schule angeht, überhaupt in allem.«
    Tobias erwiderte nur seinen Blick, brachte kein Wort hervor.
    »Falls Sie es sich anders überlegen, wissen Sie, wo Sie mich erreichen.«
    »Ich werde es mir nicht anders überlegen!«, schrie Tobias, und seine Miene verdüsterte sich. »Keane hatte seine Chance, als wir uns das erste Mal begegnet sind, und zerstörte sie, als er mich beleidigte. Ich gewähre ihm diese Chance kein weiteres Mal! Sie können Ihrem Keane sagen, er solle sich zum Teufel scheren.«
    Vincent nahm starr Haltung an und salutierte.
    »Leben Sie wohl, Captain Cromwell«, sagte er förmlich, wandte sich ab und verließ das Zelt.
    Als er ihm nachblickte, spürte Tobias einen schmerzhaften Zug, die Erinnerung an den Jungen, der an Deck seines Schiffes stand, zitternd und unter Schock, und verlangte, als Colonel angesprochen zu werden, während er zugleich gegen die Tränen ankämpfte. Einen Augenblick lang hatte ihm Tobias tatsächlich geglaubt. Aber Vincent war nur einer, und da blieben noch all die anderen.
    Er sackte auf seinem Stuhl zusammen und saß schweigend da.
    Nein, sie hätten ihn unter keinen Umständen wieder aufgenommen. Ihm blieb nur sein Weg, so verzweifelt er auch war. Sie mussten ihn fürchten lernen; nur so würden sie ihn respektieren. Schließlich war es auch stets nur die Furcht, die ihn selbst antrieb, wurde ihm auf einmal mit kalter, erschreckender Distanz klar, als wäre ein Tor aufgerissen worden, das in die Finsternis führte. Die Schreckensschreie stiegen aufs Neue in ihm auf, wenn ihn die Frau des Direktors prügelte, gefolgt von der Angst vor dieser anderen Sache, die ihm der Direktor eines Nachts angetan hatte, wobei seine Frau sie ertappte und beide verspottete und Tobias schlug, bis ihm das Blut über die Beine lief.
    Dieser lachende Spott in den Augen aller ringsherum, selbst wenn sie lächelten und taten, als wären sie seine Freunde! Erst jetzt würde all das ein Ende finden. Sobald er die Macht über sie alle in Händen hielt,

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