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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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sollten lieber etwas sagen«, gab Vincent Marcus das Stichwort und blickte dabei zur Menge hinunter.
    »Diesmal haben Sie mich wirklich in die Enge getrieben«, sagte Marcus und lächelte kalt.
    Vincent nickte und wich zurück.
    Marcus warf ihm einen scharfen Blick zu und wandte sich der Menge zu.
    »Mit Wirkung vom heutigen Tage bekräftige ich aufs Neue unser Bündnis mit Suzdal im Krieg gegen die Carthas und gegen die Merkihorde, denen sie dienen.«
    Er zögerte kurz.
    »Mit sofortiger Wirkung ist die Sklaverei in Roum abgeschafft.«
    »Gelobt sei Gott«, flüsterte Vincent, und kindliche Begeisterung leuchtete aus seinen Augen.
    »Da – sind Sie zufrieden?«, fragte Marcus.
    »Mehr als zufrieden«, antwortete Vincent.
    »Verdammt, Junge, und ich dachte ursprünglich, ich könnte Sie manipulieren wie eine Schachfigur!«
    »Sie hatten noch nie zuvor mit einem Quäker aus Neuengland zu tun«, sagte Vincent unschuldig.
    Als er das Wort Quäker aussprach, verkrampfte sich sein Herz, und er blickte zu dem Kreuz hinüber und dann wieder zu Marcus.
    »Ein Letztes.«
    »Nur zu.«
    »Würden Sie auch die Folter verbieten?«
    »Alles. Gehen Sie mir nur nicht weiter auf die Nerven, denn ich glaube, dass ich jetzt etwas zu trinken brauche.«
    Ohne sich um die Jubelrufe zu scheren, stieg Marcus wieder die Treppe hinauf, blieb oben kurz stehen, um die Ruinen dessen zu betrachten, was einmal sein gewesen war, und verschwand im Qualm.
    Vincent blickte ihm nach.
    »Colonel Keane!«
    Vincent drehte sich um und sah einen Gefreiten des Fünfunddreißigsten die Stufen heraufkommen.
    »Was zum Teufel ist denn so furchtbar dringend?«, bellte Andrew, auch wenn er gerade noch über den Wortwechsel zwischen Vincent und Marcus gelächelt hatte.
    »Sir, ich war im Senatsgebäude. Dort habe ich diese große Schriftrolle an die Wand geheftet vorgefunden. Ich wusste gleich, dass Sie sie unbedingt sehen müssen.«
    Andrew nahm das Pergament entgegen und entrollte es, während Vincent zu ihm trat.
    »Colonel Keane«, stand dort in Englisch. »Sie haben erobert, was von Roum übrig ist. Ich und meine Freunde nehmen uns im Gegenzug Suzdal. Ich werde dafür sorgen, Ihre Grüße Kathleen und der Frau des jungen Hawthorne zu übermitteln. Schachmatt. Cromwell.«
    »Jetzt wissen wir es«, flüsterte Andrew. »Für uns hat es gerade erst angefangen.«
    Vincent wandte sich ab. Er spannte den Revolver und ging zu dem Kreuz hinüber, von dem aus der Merki ihn nach wie vor gequält ansah. Die Kreatur legte den Kopf zurück, und ein hoher, zitternder Sprechgesang entfloh ihren Lippen.
    Vincent drückte ab.
    Zuvor hatte er das als Gnadenakt geplant, aber jetzt nicht mehr. Er sah sich mit kalter Zufriedenheit an, wie der Merki zitternd am Kreuz zusammensackte. Er spannte den Revolver und zielte aufs Neue.
    »Er ist tot, Vincent. Lassen Sie es gut sein«, sagte Andrew und trat neben ihn.
    Lächelnd drückte Vincent trotzdem ab und entleerte die Revolvertrommel in die Leiche am Kreuz.
    Das Deck vibrierte unter dem rhythmischen Stampfen der Dampfmaschine, als die Ogunquit wieder zum Leben erwachte.
    Zornentbrannt wandte sich Cromwell erneut zu den Merki um. »Wir hätten ihn kriegen können!«, schrie er.
    Die Besatzungsmitglieder, die übers Deck hasteten und das Schiff für die hohe See bereitmachten, blieben stehen, wie betäubt vom Anblick eines Menschen, eines Yankees, der einen Merki wütend anschrie.
    Hulagar sagte nichts. Vuka trat vor.
    »Du hast einen Fehler gemacht!«, bellte Hulagar und streckte die Hand aus, um Vuka aufzuhalten.
    »Wie kannst du es nur wagen, mich auszuschelten!«, zischte Vuka auf Merki. »Und das noch vor Vieh!«
    »Wir hätten die Stadt nehmen können. Es hätte gelingen können. Du hast es verpfuscht. Tamuka hat mir alles erzählt.«
    Vuka blickte mit kaltem Hass zu seinem Schildträger hinüber.
    »Du bist nicht mehr mein Schildträger«, knurrte er.
    Tamuka lächelte verstohlen. Er wünschte sich aufrichtig, er hätte Vuka seinem Schicksal überlassen. Die Merkihorde hätte dann einen anderen Qar Qarth erhalten, wenn Jubadi letztlich zum immer währenden Himmel hinaufritt.
    »Wie du wünschst, mein Zan Qarth«, antwortete Tamuka.
    »Ich nehme dein Blut für diese Kränkung!«, schnauzte Vuka.
    »Das kannst du nicht!«, hielt ihm Hulagar scharf entgegen. »Tamuka hat dir das Leben gerettet – so hat es dein Bruder Mantu vermeldet, der überlebt hat. Im Gegenzug schuldest du ihm nun das eigene Leben. Nach dem Gesetz deines

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