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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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erbringen würde; inzwischen aber hatte sie mehr als ein Dutzend Treffer. Und es kamen immer noch weitere hinzu.
    Ein Eintrag sah besonders vielversprechend aus.
    Trish drehte sich um und rief in Richtung der Bibliothek: »Katherine? Ich glaube, du solltest dir das mal ansehen!«
    Es war ein paar Jahre her, seit Trish einen Webcrawler wie diesen eingesetzt hatte, und die Ergebnisse des heutigen Abends verblüfften sie selbst. Vor ein paar Jahren wäre so eine Suche in einer Sackgasse geendet. Nun jedoch war die Menge des durchsuchbaren Materials weltweit explosionsartig gewachsen – so sehr, dass man praktisch alles finden konnte. Es war unglaublich; eines der Schlüsselwörter war ein Wort, das Trish noch nie zuvor gehört hatte … und der Spider selbst hatte es aufgestöbert.
    Katherine erschien in der Tür des Kontrollraums. »Was hast du gefunden?«
    »Einen Berg von Kandidaten.« Trish zeigte auf die Plasmawand. »Jedes dieser Dokumente enthält wortwörtlich sämtliche deiner Schlüsselbegriffe.«
    Katherine schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und überflog die Liste.
    »Bevor du jetzt ganz ausflippst«, fügte Trish hinzu, »solltest du wissen, dass die meisten dieser Dokumente nicht das sind, wonach du suchst. Wir nennen sie ›schwarze Löcher‹. Schau dir die Dateigrößen an … gigantisch. Da gibt es komprimierte Archive mit Millionen von E-Mails, riesige, ungekürzt erfasste Enzyklopädien, weltweite, seit Jahren laufende Internet-Foren und so weiter. Wegen ihrer Größe und ihrer weit gestreuten Inhalte enthalten diese Dateien so viele potenzielle Schlüsselwörter, dass sie jede Suchmaschine einsaugen, die auch nur in ihre Nähe kommt – deshalb ›schwarze Löcher‹.«
    Katherine zeigte auf einen Eintrag, der ziemlich weit oben auf der Liste stand. »Was ist mit dem da?«
    Trish lächelte. Katherine war schon einen Schritt weiter; denn sie hatte bereits die einzige Datei auf der Liste erspäht, die eine relativ kleine Größe aufwies. »Ja, das ist tatsächlich unser einziger echter Kandidat bisher. Die Datei ist so klein, dass sie kaum mehr als eine Textseite lang sein dürfte.«
    »Kannst du sie öffnen?« Katherines Stimme war angespannt.
    Trish konnte sich kein einseitiges Dokument vorstellen, das all die seltsamen Zeichenketten enthielt, nach denen Katherine gesucht hatte. Doch als sie das Dokument öffnete, waren die Schlüsselwörter da, glasklar und im Text leicht zu erkennen.
    Katherine trat näher an den Plasmaschirm heran. »Dieses Dokument ist … geschwärzt?«
    Trish nickte. »Willkommen in der Welt der digitalisierten Texte.«
    Wo immer digitalisierter Content dargeboten wurde, war automatische Freigabe zu einer Standardpraxis geworden. Dabei erlaubte ein Server dem Benutzer, den vollständigen Text zu durchsuchen, gab ihm dann aber nur einen kleinen Teil davon frei – nur den unmittelbaren Kontext der gesuchten Schlüsselbegriffe. Indem der Anbieter den größten Teil des Textes unleserlich machte, vermied er Urheberrechtsverletzungen und sandte dem Benutzer zugleich eine Botschaft: Ich habe die Information, nach der du suchst, aber wenn du den Rest davon haben willst, musst du dafür bezahlen.
    »Wie du siehst«, sagte Trish und scrollte die heftig redigierte Seite hinunter, »enthält das Dokument all deine Schlüsselbegriffe.«
    Katherine blickte stumm auf die geschwärzten Zeilen.
    Trish ließ ihr eine Minute Zeit und scrollte dann zum Anfang der Seite zurück. Jeder von Katherines Schlüsselbegriffen war in unterstrichenen Kapitälchen wiedergegeben und von kleinen Textfetzen begleitet – jeweils zwei Worten davor und danach.

    Trish hatte keine Vorstellung, worauf das Dokument sich bezog. Und was zum Kuckuck ist ein ›Symbolon‹?
    Katherine fand endlich ihre Stimme wieder. »Woher kam dieses Dokument? Wer hat es geschrieben?«
    Trish arbeitete bereits daran. »Gib mir eine Sekunde. Ich versuche die Quelle zu lokalisieren.«
    »Ich muss wissen, wer das geschrieben hat«, wiederholte Katherine. »Und ich muss den Rest lesen.«
    »Ich versuche es«, sagte Trish, überrascht von der Schärfe in Katherines Tonfall.
    Seltsamerweise war der Speicherort der Datei nicht als konventionelle Webadresse, sondern als numerische Internet-Protokoll-Adresse wiedergegeben. »Ich kann die IP nicht demaskieren«, sagte Trish. »Der Name der Domain lässt sich nicht zuordnen. Warte.« Sie zog ihr Terminalfenster auf. »Ich lasse eine Traceroute durchlaufen.«
    Trish tippte eine

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