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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Was das betraf, hegte Langdon seine Zweifel, obwohl unbestreitbar war, dass sich innerhalb dieser Gruppe außergewöhnlich viele ›geheimnisvolle Vorgänge‹ zugetragen hatten.
    Als 1936 die geheimen Aufzeichnungen Isaac Newtons entdeckt worden waren, war die Welt erstaunt gewesen, mit welcher verzehrenden Leidenschaft Newton sich dem Studium der Alchimie und der geheimen Wissenschaften gewidmet hatte. Unter seinen Privatbriefen befand sich ein Schreiben an Robert Boyle, in dem er diesen eindringlich warnte, ›höchstes Stillschweigen‹ zu wahren, was das geheime Wissen betraf, das sie erlangt hatten. »Es kann nicht weitergegeben werden«, schrieb Newton, »ohne der Welt einen unermesslichen Schaden zuzufügen.«
    Die Bedeutung dieser seltsamen Warnung wurde noch heute heiß diskutiert.
    »Professor«, sagte Sato plötzlich und sah von ihrem Blackberry auf, »auch wenn Sie behaupten, keine Ahnung zu haben, weshalb sie heute Abend hier sind, könnten Sie mir vielleicht etwas über Peter Solomons Ring verraten.«
    »Ich kann es versuchen«, meinte Langdon und bemühte sich, in die Gegenwart zurückzufinden.
    Sato zog den Asservatenbeutel hervor und reichte ihn Langdon. »Erzählen Sie mir etwas über die Symbole auf dem Ring.«
    Langdon musterte den vertrauten Ring, während sie weiter durch den verlassenen Gang schritten. Auf seinem Siegel prangte das Bild eines doppelköpfigen Phönix mit einem Banner in den Klauen, auf dem ORDO AB CHAO stand. Auf seiner Brust war die Zahl 33 zu sehen. »Der doppelköpfige Phönix mit der Zahl 33 ist das Zeichen des höchsten Freimaurergrades.« Genau genommen gab es diesen angesehenen Grad nur innerhalb des Schottischen Ritus. Langdon verspürte allerdings keine Lust, Sato die komplexe Hierarchie der Freimaurer an diesem Abend im Detail zu erläutern. »Der 33. Grad ist, kurz gesagt, eine seltene Auszeichnung, die nur einer kleinen Gruppe höchst verdienter Freimaurer zuteilwird. Alle anderen Grade können durch das erfolgreiche Durchlaufen der vorhergehenden Stufen erreicht werden, die Erlangung des 33. Grades allerdings wird streng reglementiert. Eine solche Ernennung erfolgt nur auf Einladung.«
    »Ihnen war also bekannt, dass Peter Solomon ein Mitglied dieses elitären Zirkels ist?«
    »Natürlich. Die Mitgliedschaft ist kein Geheimnis.«
    »Und er hat das höchste Amt der Freimaurer inne.«
    »Zurzeit, ja. Peter steht dem Obersten Rat des 33. Grades vor, dem Führungsgremium des Schottischen Ritus in Amerika.« Langdon hatte es stets genossen, den Hauptsitz des Obersten Rates zu besuchen, das Haus des Tempels, ein klassisches architektonisches Meisterwerk, dessen symbolische Ornamente denen von Schottlands Rosslyn Chapel in nichts nachstanden.
    »Haben Sie die Gravuren auf dem Ring bemerkt, Professor? Sie ergeben den Satz: ›Alles wird enthüllt mit dem 33. Grad.‹«
    Langdon nickte. »Ein bekanntes Motiv der freimaurerischen Lehre.«
    »Und es bedeutet, wie ich annehme, dass demjenigen, der zum 33. Grad zugelassen wird, etwas Besonderes offenbart wird?«
    »Ja, so heißt es. Aber das muss nicht unbedingt der Realität entsprechen. Es hat schon immer Verschwörungstheorien gegeben, die besagen, dass einigen wenigen Auserwählten in den höchsten Rängen der Freimaurer ein großes mystisches Geheimnis anvertraut wird. Die Wahrheit ist, fürchte ich, sehr viel weniger spektakulär.«
    Peter Solomon hatte schon oft scherzhafte Anspielungen auf die Existenz eines großen Geheimnisses innerhalb der Bruderschaft gemacht. Langdon hatte jedoch stets vermutet, dass es sich dabei um spitzbübische Versuche handelte, ihn zum Beitritt zu bewegen. Leider waren die Ereignisse dieser Nacht alles andere als erheiternd, und an der Ernsthaftigkeit, mit der Peter ihn gebeten hatte, das versiegelte Päckchen aufzubewahren, das Langdon nun in seiner Umhängetasche trug, war nichts spitzbübisch gewesen.
    Langdon starrte betrübt auf den Plastikbeutel mit Peters Ring. »Direktor«, fragte er, »hätten Sie etwas dagegen, wenn ich das hier behalte?«
    Sato warf ihm einen raschen Blick zu. »Warum?«
    »Ich würde Peter den Ring heute Abend gerne wiedergeben. Er hängt sehr daran.«
    Sato wirkte skeptisch. »Hoffen wir, dass Sie Gelegenheit dazu bekommen.«
    »Danke.« Langdon steckte den Ring ein.
    »Noch eine Frage«, sagte Sato, während sie weiter in die Tiefen des Labyrinths vordrangen. »Meine Leute haben mich informiert, sie hätten Hunderte von Querverweisen auf eine ›Pyramide‹

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