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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Mahlzeit und ihrem Bett sehnte.
    Axis machte sich immer noch heftige Sorgen um ihre
Gesundheit, und obwohl sie nie darüber sprachen,
bedrückte es alle beide in höchstem Maße, daß Aschure
immer noch nicht wußte, wie sie mit ihren Zauberkräften
umgehen sollte. An dem Tag nach Sternenströmers und
Axis’ vergeblichem Versuch, Aschure das Lied der
trocknenden Kleider beizubringen, war Karlon erwacht,
um ein kleines Wunder zu erleben.
    Der Inhalt eines jeden Wäschekorbes in der Stadt war
auf geheimnisvolle Weise über Nacht geleert, gewaschen, zusammengelegt und in Wäscheschränke und truhen verstaut worden.
    Nur eine Erklärung erschien denkbar, nämlich, daß
Aschure ihre Macht unbewußt eingesetzt hatte, während
sie schlief. Sie selbst konnte nicht erklären, wie sie dies
vollbracht hatte, und als Axis in sie drang, brach sie in
Tränen aus. Der Fall der sauberen Wäsche wurde
stillschweigend dem Vergessen anheimgegeben. Aber
von Zeit zu Zeit spürte Aschure Sternenströmers und
Axis’ fragende Blicke auf sich ruhen. Was sie sich wohl
fragen mögen? dachte die junge Frau. Überlegen sie, was
geschehen wäre, hätten sie ein weniger harmloses Lied
ausgewählt? Und wenn es sich nun um das Lied der
Verwirrung gehandelt hätte – wäre dann in Karlon ein
Tag angebrochen, an dem die Bevölkerung ziel- und
besinnungslos durch die Straßen irrte?
    Aschure seufzte vor Erleichterung, als sie endlich die
königlichen Gemächer erreichte. Ihr Liebster war bereits
anwesend, und eben hatten Diener auf dem niedrigen
Tisch im Jadezimmer ein Mahl für sie aufgetragen.
    Während sie aßen, warf Aschure ihrem Gemahl gelegentlich einen verstohlenen Blick zu. Sie bemerkte die
tiefen Falten in seinem Gesicht. Einige rührten von den
Sorgen her, die er sich um sie machte, das wußte sie.
Aber die meisten stammten wohl eher von seinen
Grübeleien über die verzweifelte Lage seiner Truppen in
Jervois. Axis sorgte sich um jeden einzelnen Soldaten,
den er befehligte, und er grämte sich um jeden Mann, der
sterben mußte. Hätte er es verhindern können? War der
Tod des Mannes einer fehlerhaften Entscheidung
seinerseits zuzuschreiben?
    Belial hatte ihr von dem Gefühl tiefer Schuld erzählt,
das Axis nach dem Verlust von dreihundert Männern bei
den Alten Grabhügeln empfunden hatte, als Gorgrael
seine grausamen Eisspeere auf sie niederregnen ließ. Und
von seinen noch verheerenderen Gefühlen angesichts der
katastrophalen Verluste in der Schlacht um die Stadt
Gorken. Seit sie mit dem Krieger zusammen war, hatte
Aschure Ähnliches beobachtet. Die Sterne allein mögen
wissen, in welchem Umfang er sich selbst die Schuld
daran geben mag, das mögliche Blutbad in Jervois nicht
vorausgesehen zu haben.
    »Worüber lächelt Ihr?« fragte Axis, während er eine
saftige Malayamfrucht schälte.
»Ich dachte an das Unbehagen der Schreiber und
Protokollanten heute nachmittag. Anscheinend erledige
ich die Dinge nicht in der richtigen Reihenfolge und zur
rechten Zeit, ganz zu schweigen von der Anwendung der
korrekten amtsbräuchlichen Vorgehensweise.«
Zu ihrer Erleichterung lachte der Sternenmann, und
sein ganzes Gesicht hellte sich auf. »Dann seid Ihr auf
dem richtigen Weg, mein Herz, wenn es Euch gelungen
ist, diese Beamten tüchtig zu verärgern.«
Sie lächelten sich an, aber dann wurde Aschures Miene wieder ernst. »Axis. Es gibt da eine Sache, über die
ich mit Euch sprechen möchte. Ist Euch das recht?«
»Scheut niemals davor zurück, etwas mit mir zu bereden, Aschure. Wir haben Monate unseres Lebens
vergeudet, weil wir nicht ehrlich miteinander gesprochen
haben.«
»Die Angelegenheit mag vielleicht unwichtig sein«,
erklärte sie jetzt, »aber ich muß sie vorbringen. Dru-Beorh
suchte mich heute nachmittag auf und überbrachte mir
beunruhigende Neuigkeiten.« Die junge Frau schwieg für
einen Augenblick. »Er hat auf seinen Reisen zwischen
hier und Nor sowohl Moryson als auch Gilbert gesehen.«
Axis verzog das Gesicht. Er hätte damit rechnen müssen, daß diese Namen ihm eines Tages wiederbegegnen
würden.
»Zu der Zeit, als er sie sah, waren beide alleine. Moryson wanderte durch die Hochebene von Tare nach Süden,
und Gilbert befand sich auf dem Weg nach Osten und
durchquerte den nördlichen Teil von Nor. Ich bedankte
mich für die Nachricht und erklärte, ich würde darüber
nachdenken. Axis, Faraday ist von hier aus nach Osten
aufgebrochen. Ich kann nicht anders, als mir

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