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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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wo sie kurz kreisten.
»Bei der Mutter!« schrie Belial auf, als er hinunterblickte und erkennen mußte, welches Grauen Jervois
heimsuchte.
Nur Plusternest blieb dieser Anblick erspart, denn
Axis hatte den Zauber so gewirkt, daß der Vogelmann
den Schrecken, der ihn beinahe getötet hätte, nicht noch
einmal durchleben mußte.
Gemeinsam mit dem von Plusternest geführten Trupp
flogen sie nach Süden, und jeder einzelne der Beobachter
erblaßte, als die Greifen die Vogelmenschen angriffen.
Als sie durch Plusternests Augen verfolgten, wie die
Vogelfrau in einem roten Schauer explodierte, brach
Axis den Zauber ab. Alle hatten genug gesehen.
Der Krieger warf einen raschen Blick auf Aschure.
Obwohl alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war,
schien sie doch die Fassung zu wahren.
Plusternest musterte die um den Tisch Versammelten.
»Hat der Zauber gewirkt?« erkundigte er sich. Der
Kummer, der sich auf den Gesichtern aller abzeichnete,
verwirrte ihn.
Der Sternenmann klopfte ihm auf die Schulter. »Ja,
Plusternest, der Zauber hat keine Frage offengelassen. Ihr
habt Eure Pflicht in bemerkenswerter Weise erfüllt,
indem Ihr uns diese Nachricht überbrachtet, und für Eure
Tapferkeit danke ich Euch und versichere Euch meiner
größten Hochachtung.«
Vor Stolz lief der Offizier rot an, aber Axis’ Worten
entnahm er auch, daß er sich zurückziehen durfte. Die
Befehlshaber in diesem Raum wollten seine Neuigkeiten
gewiß lieber unter sich besprechen.
Er erhob sich, und der Krieger ergriff kurz seine Hand
und legte ihm die freie Hand auf den Arm. »Ihr bedürft
jetzt der Ruhe, Plusternest. Nach dem schrecklichen
Erlebnis, das Ihr gehabt habt, müssen Euer Körper und
Euer Geist heilen.«
Plusternest salutierte vor Axis und vor den Befehlshabern am Tisch, dann drehte er sich um und verließ den
Raum. Alle konnten seine Erleichterung spüren, als er
endlich zur Tür hinausschlüpfte.
»Nun, meine Freunde?« fragte Axis in die Runde.
Belial holte tief Luft. »Die Kräfte, die in Jervois eingedrungen sind, dürften es in weniger als einer halben
Stunde zerstört haben.«
»Wir vermochten nur zu deutlich aus der Luft zu verfolgen«, stimmte Magariz zu, »wie die Skrälinge mit ihren
Eiswürmern mit Leichtigkeit über die zugefrorenen Kanäle
vorrückten, wie sie auf so gut wie jeder Straße in die Stadt
einfielen. Weder Jorge noch seine Streitmacht hatten die
geringste Aussicht, einem solchen Angriff standzuhalten.«
»Und der Graf hat das gewußt«, bemerkte Aschure.
»Ihm war klar, daß er sterben würde. Um seinetwillen
bin ich froh, daß Plusternest durchgekommen ist«.
Axis setzte sich wieder. »Wie lange ist das her?«
fragte er. »Wann genau fiel Jervois? Weitsicht, wie lange
braucht jemand in Plusternests Zustand, um in südlicher
Richtung zu den Westbergen zu fliegen?«
Weitsicht überlegte. »Vielleicht zwei, drei Tage,
Sternenmann. Und aus Furcht vor den Greifen würde er
auf seiner verzweifelten Flucht nicht das Risiko eingehen, sich auszuruhen.«
»Ohne Rast einzulegen?« wunderte sich Belial. Wie
vermochte ein tödlich verwundeter Vogelmann zwei oder
drei Tage ohne Pause zu fliegen?
»Die Ikarier verfügen über viel mehr Ausdauer und
Kraft als Menschen«, antwortete Suchauge, einer der
dienstältesten unter den anwesenden Geschwaderführern.
»Abgesehen davon hatte Plusternest den Wind im
Rücken. Die meiste Zeit werden ihn die Luftströmungen
vorwärts getragen haben, und da konnte er wenigstens
die Augen schließen.«
»Also«, erklärte Axis, um die Aufmerksamkeit der
Anwesenden wieder auf die ursprüngliche Frage zu lenken.
»Vor höchstens vier Tagen griff ein gewaltiges Skrälingsheer unsere Stellungen vor Jervois an und zerstörte die
Stadt. Die Geister strömten anscheinend aus …«
»Axis«, unterbrach ihn Magariz, »könnt Ihr die Vision
zurückrufen, auch wenn Plusternest nicht mehr anwesend
ist?«
Der Krieger nickte.
»Als Plusternest hoch oben in der Luft flog, fiel mir
etwas Seltsames bei den Skrälingen auf. Könnt Ihr den
Moment noch einmal erstehen lassen?«
Da der Fürst sehr dringlich klang, rief Axis rasch das
Bild von Jervois und seiner Umgebung zurück. Die eine
Hälfte der Skrälingsarmee stand noch vor der Stadt, die
andere wütete bereits tief in die Straßen und Häusern.
»Hm«, meinte Magariz. »Da, Axis, meine Freunde!
Schaut Euch nur die Geisterkreaturen an. Was hat sich
bei ihnen verändert?«
»Nun«, entgegnete Aschure, »die Skrälinge

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