Das Vermaechtnis
wahrhaftig. Unzählige Skulpturen aus Kalkstein, Granit und Quarzit fanden sich in ganz Tameri . Davon möchte ich doch eine kleine Auswahl nennen: Die zwei gewaltigen schlafende Löwenskulpturen im Tempel bei Gebel Barhal, die Familienskulptur in Medinet Habu , bestehend aus König, Königin und drei Prinzessinnen. Hier sei nur am Rande bemerkt, dass er nirgendwo offiziell seinen Sohn Choi-Amenhotep IV , welcher sich selbst später Choi-Echnaton nannte, mit der Familie abbilden ließ! Wir wissen, dass dies bei Choi-Echnaton seine Spuren hinterließ. Weiter gab es eine ganze Reihe Königsportraits aus schwarzem Granit und die phantastische lebens- und überlebensgroße Statue des Königs aus rosafarbenem Quarzit im Kollonadenhof des Tempels mit dem Namen südlicher Harem des Amun von Karnak genannt. Er war dir, Amun , deiner Gemahlin Mut und eurem gemeinsamen Sohn, dem Mondgott Chon , geweiht, der Göttertriade. Burgon-Amenhotep III ließ durch seinen Baumeister Kir-Amenhotep , Sohn des Hapu , den heutigen südlichen Teil des Tempels mit Heiligtum, Säulenhalle und dem zweiten Hof errichten. Auch der Säulengang wurde zu seiner Regierungszeit begonnen. Wir könnten in dieser Art weiter fortfahren, doch dies würde wieder ein weiteres Buch füllen.
Es war eine Zeit von hohem künstlerischem und kulturellem Niveau.
Geschickt war Burgon-Amenhotep III zudem, wenn ich da an seine Heiratspolitik erinnern darf, da wären wir wieder bei seinen Frauen…
Im zehnten Regierungsjahr vermählte er sich mit der mitannischen Prinzessin Giluchepa . Dadurch festigte er erneut das Bündnis zwischen Mitanni und Tameri . Er ging Ehen mit mehreren ausländischen Prinzessinnen ein. Diese galten allein der Strategie, nun, hübsch waren sie auch meist, das muss ich zugeben.
Doch seine tiefe Liebe galt Hanaskea-Teje , seiner ersten Frau. Als Beweis seiner Gunst für die Königin ließ er einen See anlegen. Damit unterstrich er auch nach außen, dass sie eine klare Position an seiner Seite hatte. Hanaskea-Teje besaß zu diesem Zeitpunkt bereits große Macht und Einfluss. Ihr Name wurde meist zugleich mit dem des Königs erwähnt. Sie war eng in die Regierungsgeschäfte eingebunden und schrieb sogar in eigener Verantwortung Briefe mit ausländischen Würdenträgern, wovon wir schon erzählten. Sie besaß viel diplomatisches Geschick, eine energische und zielgerichtete Frau.
Ihr Engagement steigerte sich sogar noch seit dem Tod ihres Erstgeborenen, denn sie liebte auch ihren zweitgeborenen Sohn, den künftigen Thronfolger, so andersartig er auch war. Vielleicht gerade deshalb. Sie stritt sich nicht mit ihrem Königsgemahl, wenn sein Verhalten diesem Sohn gegenüber doch so manches Mal auch für sie schwer zu ertragen war. Aber sie spürte, wie sehr ihr Sohn Choi-Amenhotep IV , dem baldigen Choi-Echnaton, unter der Ignoranz seines Vaters litt. Sie versuchte stets ausgleichend auf beide zu wirken und vor allem ihrem Sohn den nötigen Halt zu geben.
Ein wenig eifersüchtig war sie, das musste sie zugeben, auf die Mutter ihres Königsgemahls, Elieanor-Mutemwia. Auch wenn sie sich klar behauptete und diese dies auch akzeptierte. Trotzdem. Ihr Königsgemahl war doch zu oft auch noch bei seiner Mutter, um Rat zu holen oder sich zu besprechen. Seither plagten sie immer leichte Kopfschmerzen.
Doch noch wichtiger war ihr zweitgeborener Sohn. Burgon-Amenhotep III wollte sich nur schwer und mehr als langsam diesem Thronfolger nähern. Allerdings seit dem ersten Sed-Fest hatte sich das Verhalten von Burgon-Amenophis III doch noch ein wenig verändert. Er schien plötzlich anzunehmen, dass die Götter diesen Weg bestimmt hatten. Es blieb ihm nur, sich dem zu fügen. Ja, er nahm es nicht wirklich an, er fügte sich, fast ohnmächtig.
Ich kann leider selbst nicht sagen, dass er ihn sehr viel mehr mochte, nun, da er durch eine Weissagerin in der Nacht vor dem ersten Sed-Fest einen kleinen Einblick in die nahe Zukunft, eben auch die Zukunft des Landes unter der Regierung seines Sohnes erhielt. Burgon-Amenhotep III war in einem großen Zwiespalt, denn er spürte, dass er selbst den Kult um mich, Aton , gesät hatte und sein Sohn dies aufgreifen und mit einer unglaublich tiefen Konsequenz durchziehen würde. Er bewunderte es insgeheim, doch sah Burgon-Amenhotep III auf der anderen Seite auch, dass sein Sohn es leider nicht lange schaffen würde, diesen Kult zu festigen, denn er war zu sehr beschränkt auf sich und seine Familie und wollte vom
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