Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
Vom Netzwerk:
wichtiger ist, den Glauben nicht zu verlieren! Den Glauben an das Gute, den Glauben an die Liebe. Sonst verliert man sich selbst, sonst verliert man seine Seele. Verstehst du mich? Wenn man es schafft, seine Seele trotz allen Leides rein zu halten, wird die Seele stark sein, auch für das nächste Leben. Sie wird stark sein für den Übergang in ein nächstes Leben und kann vielleicht, wie deine Eltern, ihren Nachkommen helfen, wenn sie in Not sind, um Leid besser zu ertragen zu können. Mit ihrer Hilfe kommen sie möglicherweise sogar aus dem Leid wieder heraus.“
    „Aber wenn…“ Alēi’na scheint wie ausgebrannt, sitzt und schüttelt den Kopf. Uhala’an sitzt einfach bei ihr. ‚Es ist gut’, denkt sie bei sich, ‚es ist gut, dass das alles endlich aus ihr herauskommt, jetzt kann sie von innen heraus heilen.’ Milde spricht sie weiter:
    „Sie sind nicht hier und es wird noch lange dauern, ehe sie uns finden. Und wenn sie hier herfinden, dann ist das der Wille der Götter. Wir werden nicht davonlaufen, nicht davon segeln. Dies ist unser Land und wir werden es auf unsere Weise bewahren, so lange wir können. Wir werden das Land und das Wasser und alles, was uns umgibt, ehren, wie wir die Götter ehren, wie unsere Ahnen es vor uns taten und es uns gelehrt haben. So werden wir es weitergeben. Wir werden das Gleichgewicht zwischen allem wahren. Wir werden für ein starkes mana sorgen, durch unser Verhalten und unsere Gebete, unsere huna -Gebete, die dieses Gleichgewicht aufrechterhalten. Und wir werden Wege finden, das Wissen unserer Vorfahren zu bewahren auch über eine dunkle Zeit hinweg, so sie vielleicht kommt und so lange sie andauern mag.
    Sie werden unseren Körper töten können, aber niemals unsere Seele! Unsere Seele ist stark, sie weiß, sich zurückzuziehen und im Verborgenen zu leben und wiederzukommen, wenn die Zeit nach ihr ruft.
    Es ist schlimm für die Menschen, die irgendwann nach uns leben und vielleicht diese dunklen Erfahrungen machen müssen, so, wie es offensichtlich auf anderen Inseln bereits der Fall ist. Früher lebten sie dort sicher anders. Dies sind alles Entwicklungen, die meist durch einzelne verwirrte Köpfe entstanden sind, die andere mit ihren egoistischen Ideen angesteckt haben. Sie sind machthungrig und schrecken irgendwann vor keiner Gewalt zurück, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Aber solch ein Leben hat keinen Bestand auf Dauer! Ohne Nachhaltigkeit zu leben, führt solche Menschen mit solchen Ideen früher oder später zugrunde. Ein gutes Leben kann ewig währen, aber ein ungesundes führt irgendwann zum Untergang oder eben zur Besinnung, damit es sich wandeln kann.
    Auch unsere Vorfahren kamen von weit her. Bis sie hier ankamen, waren es nur noch wenige von ihnen, denn viele waren schon vorher an Land gegangen und haben ihre Hütten auf dem Land gebaut, das ihnen gefiel.
    Von einem Ort weit über dem Meer, von dem einst alle aufgebrochen sind, da ihr Land überflutet wurde. Von dort waren sie in unterschiedliche Richtungen ausgezogen, um das Wissen zu bewahren. Es hat sich dadurch sicher überall auch anders weiterentwickelt. Denn die Menschen sind so vielfältig wie die Pflanzen und Tiere. Wir leben hier im Glück, da selbst Pflanzen und Tiere keine Feinde haben, keine Angst zu haben brauchen. Dies ist etwas sehr Kostbares, das wissen wir.
    Und wenn wir die letzten sind, wir werden dieses Glück bewahren, so lange es geht und dafür sorgen, dass es ewig hält, glaube mir.“
    Sie gibt Alēi’na ein bisschen Ruhe und Zeit.
    Dann atmet Alēi’na tief durch und schaut sie an:
    „Danke. Wie auch immer, ich werde auch versuchen, dieses große Glück zu wahren, zusammen mit euch. Ich werde jeden Tag ehren und jeden Abend danken für jeden Tag in diesem Glück! Erst wenn kein Mensch mehr auf der Erde ist, der dieses Wissen um das wahre Leben in Glück kennt, erst dann ist alles verloren, doch so lange es solche Menschen wie ihr auf der Erde gibt, gibt es Hoffnung!
    Ich habe nun verstanden, dass wir jetzt leben, und auch, dass wir ebenso die Verantwortung für unsere Nachfahren tragen. Wir geben ihnen ein Stück von unseren Erfahrungen und unserem Wissen mit. Allein für meine Eltern und für euch werde ich das tun.“
    Uhala’an hegt eine tiefe Bewunderung und Liebe für diese junge Frau: „Genau, in diesem Sinne werden wir hier zusammen leben. Doch nun wollen wir, wenn du magst, zurückkehren zu einem schönen Thema, denn die Sonne scheint, die Fischer sind noch

Weitere Kostenlose Bücher