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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Seine Stimme war tief und beherrscht, aber merkwürdig sanft.
    Eragon zog die Arme unter den Beinen hervor, sodass er die Hände vor dem Körper hatte. Er biss die Zähne zusammen, als ein greller Schmerz seine Seite durchzuckte. »Warum hast du uns geholfen? «
    »Ihr seid nicht die einzigen Feinde der Ra’zac. Ich war ihnen auf den Fersen.«
    »Du weißt, wer sie sind?«
    »Ja.«
    Eragon konzentrierte sich auf die Stricke an seinen Handgelenken und aktivierte seine magischen Kräfte. Als er Murtaghs Blick spürte, zögerte er, beschloss dann aber, sich nicht darum zu kümmern. »Jierda!«, brummte er, und die Stricke fielen ihm von den Handgelenken. Er rieb sich die Hände, um die Durchblutung anzuregen.
    Murtagh holte zischend Luft. Eragon nahm all seine Kraft zusammen und versuchte aufzustehen, aber seine Rippen brannten vor Schmerz. Stöhnend sackte er wieder in sich zusammen. Murtagh wollte ihm zu Hilfe kommen, aber Saphiras Knurren hielt ihn zurück. »Ich hätte dir schon früher geholfen, aber dein Drache ließ mich nicht an dich heran.«
    »Sie heißt Saphira«, sagte Eragon knapp. Lass ihn durch, ich komme nicht allein hoch. Außerdem hat er uns das Leben gerettet.  Saphira knurrte erneut, faltete aber die Flügel zusammen und wich zurück. Murtagh beobachtete sie argwöhnisch, während er auf Eragon zuging.
    Er nahm seinen Arm und half ihm behutsam auf die Beine. Eragon jaulte vor Schmerz auf und wäre ohne Hilfe wieder hingefallen. Sie gingen zum Lagerfeuer, wo Brom auf dem Rücken dalag. »Wie geht es ihm?«, fragte Eragon.
    »Schlecht«, sagte Murtagh und half ihm beim Hinsetzen. »Das  Messer ist genau zwischen zwei Rippen eingedrungen. Du kannst ihn dir gleich ansehen, aber zuerst müssen wir feststellen, was die Ra’zac mit dir angestellt haben.« Er half Eragon, das Wams auszuziehen, dann stieß er einen leisen Pfiff aus. »Au weh!«
    »Au weh«, stimmte Eragon ihm schwach zu. Seine ganze linke Körperhälfte war ein einziger Bluterguss. Die geschwollene Haut war an mehreren Stellen aufgeplatzt. Murtagh legte die Hand darauf und drückte leicht. Eragon schrie auf und Saphira stieß wieder ein drohendes Knurren aus.
    Murtagh ließ sie nicht aus den Augen, während er nach einer Decke griff. »Ich glaube, du hast dir ein paar Rippen angebrochen. Es ist schwer zu sagen, wie viele, aber mindestens zwei, vielleicht mehr. Du hast Glück, dass du kein Blut spuckst.« Er riss die Decke in Streifen und bandagierte damit Eragons Brustkorb.
    Dann zog sich Eragon das Wams wieder an. »Ja ... Glück gehabt.« Er atmete vorsichtig ein und aus, rutschte zu Brom hinüber und sah, dass Murtagh ihm die Kleider aufgeschnitten hatte, um die Stichwunde zu verbinden. Mit zitternden Händen begann er, den Verband zu lösen.
    »Das würde ich nicht machen«, sagte Murtagh. »Ohne den Verband verblutet er.«
    Doch Eragon ignorierte die Warnung und schälte den Stoff von Broms Haut. Die Wunde war klein und schmal, dafür aber umso tiefer. Blut quoll heraus. Wie er seit Garrows Verbrennungen wusste, verheilten von den Ra’zac zugefügte Verletzungen besonders langsam.
    Er zog die Handschuhe aus und versuchte, sich fieberhaft an die heilenden Worte zu erinnern, die Brom ihm beigebracht hatte. Hilf mir, Saphira. Ich bin zu schwach, um es allein zu schaffen.
    Saphira kroch zu ihm herüber und heftete ihren Blick fest auf Brom. Ich bin hier, Eragon. Als ihr Geist mit seinem verschmolz, strömte neue Kraft in seinen Körper. Eragon schöpfte aus dem Brunnen ihrer vereinten Kräfte und lenkte die Energie auf die Worte. Seine Hand zitterte, als er sie über die Wunde hielt. »Waíse  heill!«, sagte er. Seine Handfläche glühte, und Broms Haut floss zusammen, als hätte die Wunde nie existiert. Murtagh sah fasziniert zu.
    Es war schnell vorbei. Als das Glühen verblasst war, sank Eragon erschöpft in sich zusammen. So etwas haben wir bisher noch nie gemacht, sagte er.
    Saphira nickte. Mit vereinten Kräften können wir Zauber wirken, die uns allein nicht gelingen.
    Murtagh betrachtete Brom und fragte: »Ist er jetzt wieder völlig gesund?«
    »Ich kann nur heilen, was an der Oberfläche ist. Ich weiß nicht genug, um den in seinem Körper angerichteten Schaden zu beheben. Es ist jetzt an ihm. Ich habe getan, was ich konnte.« Völlig erschöpft schloss Eragon einen Moment lang die Augen. »Mein Kopf scheint in den Wolken zu schweben.«
    »Wahrscheinlich musst du etwas essen«, sagte Murtagh. »Ich koche uns eine

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