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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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schon früher erzählt?«, fragte Eragon leise.
    Brom lachte heiser. »Weil dazu kein Grund bestand.« Er verstummte. Sein Atem ging mühsam; seine Hände waren zu Fäusten geballt. »Ich bin alt, Eragon ... so alt. Obwohl sie meinen Drachen getötet haben, lebte ich länger als die meisten anderen. Du weißt nicht, wie es ist, mein Alter zu erreichen und zu merken, dass man sich an vieles nicht mehr erinnert - und dann schaut man nach vorn und weiß, dass noch viele Jahre vor einem liegen ... Nach all der Zeit trauere ich immer noch um meine Saphira ... und ich hasse Galbatorix dafür, dass er sie mir genommen hat.« Sein fiebriger Blick durchbohrte Eragon, als er leidenschaftlich sagte: »Lass nicht zu, dass dir dasselbe widerfährt! Beschütze Saphira mit deinem Leben, denn ohne sie ist es nicht mehr lebenswert.«
    »Sag so etwas nicht. Ihr wird nichts geschehen«, entgegnete Eragon besorgt.
    Brom drehte den Kopf zur Seite. »Vielleicht schwatze ich wirres Zeug.« Sein flackernder Blick wanderte kurz zu Murtagh hinüber, dann kehrte er wieder zu Eragon zurück. Broms Stimme wurde kräftiger. »Eragon! Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Wunde ist … tief; sie saugt meine Lebenskraft aus. Ich habe keine Energie, um dagegen anzukämpfen. Nimmst du ... meinen Segen an, bevor ich sterbe?«
    »Alles wird gut werden«, sagte Eragon mit Tränen in den Augen. »Das ist nicht nötig.«
    »So ist nun mal der Lauf der Dinge ... Doch, es ist nötig. Nimmst du meinen Segen an?« Eragon senkte den Kopf und nickte beklommen. Brom legte ihm eine zitternde Hand auf die Stirn. »Dann gebe ich ihn dir. Mögen die nächsten Jahre dir großes Glück bringen. « Er bedeutete Eragon, näher heranzurücken. Ganz leise flüsterte er ihm sieben Worte aus der alten Sprache zu, dann erklärte er ihm noch leiser, was sie bedeuteten. »Das ist alles, was ich dir mitgeben kann. Benutze sie nur in größter Not.«
    Broms Blick wanderte zur Decke hinauf. »Und jetzt«, murmelte er schwach, »beginnt das größte aller Abenteuer ...«
    Weinend hielt Eragon seine Hand und tröstete ihn, so gut er konnte. Geduldig saß er am Sterbebett des alten Mannes. Während die Stunden verstrichen, legte sich eine graue Blässe über Broms Gesicht, und seine Augen wurden allmählich trübe, seine Hände eiskalt. Eragon musste hilflos mit ansehen, wie die Stichwunde, die der Ra’zac Brom zugefügt hatte, ihren Tribut forderte.
    Als in den frühen Abendstunden die Schatten länger wurden, wurde Brom plötzlich steif. Eragon rief seinen Namen und bat Murtagh um Hilfe, aber sie konnten nichts mehr für ihn tun. In der bleiernen Stille, die sich über sie legte, trafen sich die Blicke der beiden Weggefährten ein letztes Mal. Dann legte sich ein zufriedener Ausdruck über das Gesicht des alten Mannes und ein sanfter Atemhauch entströmte seinen Lippen. Und so geschah es, dass Brom, der Geschichtenerzähler, starb.
     Mit zitternden Fingern schloss Eragon Brom die Augen und stand auf. Hinter ihm hob Saphira den Kopf und brüllte wehklagend zum Himmel empor. Tränen liefen über Eragons Wangen, als ihm bewusst wurde, welch schrecklichen Verlust er erlitten hatte. Mit stockender Stimme sagte er: »Wir müssen ihn begraben.«
    »Man könnte uns sehen«, warnte ihn Murtagh.
    »Das ist mir egal!«
    Murtagh zögerte einen Augenblick, dann trug er Broms Leichnam zusammen mit seinem Schwert und seinem Stab aus der Höhle. Saphira folgte ihnen. »Ganz nach oben«, sagte Eragon mit brüchiger Stimme und deutete zum Gipfel des Sandsteinhügels.
    »Man kann in dem Gestein kein Grab ausheben«, widersprach Murtagh.
    »Ich schon.«
    Eragon kämpfte sich mühsam zum Gipfel empor, behindert durch seine angebrochenen Rippen. Murtagh legte Brom behutsam nieder.
    Eragon rieb sich die Augen und bohrte seinen Blick in den Sandstein. Mit einer kurzen Handbewegung sagte er: »Moi Stenr!« Der Stein kräuselte sich. Er zerfloss wie Wasser und bildete im Boden eine Vertiefung, die so lang wie Broms Leichnam war. Den Sandstein wie feuchten Lehm formend, ließ Eragon hüfthohe Mauern aus dem Boden wachsen.
    Sie legten Brom mit Stab und Schwert in das unfertige Sandstein-Mausoleum. Eragon trat einen Schritt zurück und gab dem Gestein mit Zauberkraft seine endgültige Form. Die Mauern schlossen sich über Broms reglosem Gesicht und wuchsen in die Höhe, bis sie ein hoch aufragendes, facettiertes Spitzdach bildeten. Als letzte Ehrerbietung schrieb Eragon in den Stein:
    HIER RUHT BROM
    Der ein

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