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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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zurück.
    Er ist schnell!, dachte Eragon.
    Sie sprangen auf und ab und versuchten, sich gegenseitig zu überrumpeln. Nach einem besonders erbitterten Schlagabtausch fing Murtagh an zu lachen. Es war nicht nur keinem von beiden möglich, sich einen Vorteil zu verschaffen, sie waren einander so ebenbürtig, dass sie sogar gleichzeitig ermüdeten. Beifällig über die Geschicklichkeit des anderen grinsend, kämpften sie weiter, bis ihnen die Arme bleischwer wurden und sie beide schweißgebadet waren.
    Schließlich rief Eragon: »Halt, das reicht!« Murtagh ließ das Schwert sinken und setzte sich keuchend nieder. Eragon ließ sich mit bebender Brust zu Boden fallen. Keiner seiner Kämpfe mit Brom war so anstrengend gewesen.
    Während er nach Atem rang, sagte Murtagh: »Du bist unglaublich! Ich habe mein ganzes Leben lang den Schwertkampf studiert, aber gegen jemanden wie dich habe ich noch nie gekämpft. Wenn du wolltest, könntest du der Waffenmeister des Königs werden.«
    »Du bist genauso gut wie ich«, stellte Eragon keuchend fest. »Der Mann, der dich unterrichtet hat, Tornac, könnte mit einer Kampf-schule ein Vermögen verdienen. Die Leute würden aus ganz Alagaësia zu ihm kommen, um bei ihm zu lernen.«
    »Er ist tot«, sagte Murtagh knapp.
    »Das tut mir Leid.«
    So wurde es ihnen zur Gewohnheit, jeden Abend miteinander zu kämpfen, was sie beide gelenkig und kraftvoll hielt. Nachdem er seine Gesundheit zurückerlangt hatte, nahm Eragon nun auch seine magischen Übungen wieder auf. Murtagh zeigte sich sehr interessiert und offenbarte ihm bald, dass er überraschend viel darüber wusste, wenngleich er selbst keine magischen Kräfte besaß. Wann immer sich Eragon in der alten Sprache übte, hörte Murtagh still zu und fragte ihn hin und wieder, was ein bestimmtes Wort bedeutete.
     Am Stadtrand von Gil’ead hielten sie ihre Pferde an. Es hatte fast einen Monat gedauert, die Stadt zu erreichen, und in dieser Zeit hatte der Frühling die letzten Überbleibsel des Winters verdrängt. Eragon war sich bewusst geworden, wie er sich während der Reise veränderte, wie er immer stärker und gelassener wurde. Er dachte noch oft an Brom und unterhielt sich manchmal mit Saphira über ihn, aber meist versuchte er, keine schmerzlichen Erinnerungen zu wecken.
    Schon von weitem konnten sie erkennen, dass diese Stadt ein unzivilisierter, barbarischer Flecken war, mit lang gestreckten Häusern aus grob behauenen Holzstämmen und voller kläffender Hunde. In der Mitte befand sich eine weitläufige steinerne Festung. Bläulicher Rauch vernebelte die Luft. Alles in allem wirkte dieser Ort eher wie ein provisorischer Marktplatz und nicht wie eine solide Stadt. Fünf Meilen dahinter lag der See Isenstar.
    Aus Sicherheitsgründen beschlossen sie, ihr Lager zwei Meilen  vor der Stadt aufzuschlagen. Während ihr Abendessen köchelte, sagte Murtagh: »Ich bin mir nicht sicher, ob ausgerechnet du nach Gil’ead gehen sollst.«
    »Warum nicht? Ich kann mich gut verkleiden«, sagte Eragon. »Und Dormnad möchte bestimmt die Gedwëy Ignasia sehen, zum Beweis, dass ich wirklich ein Drachenreiter bin.«
    »Mag sein«, sagte Murtagh, »aber die königlichen Häscher haben es mehr auf dich abgesehen als auf mich. Wenn sie mich erwischen, kann ich irgendwann wieder fliehen. Aber wenn sie dich schnappen, werden sie dich gleich vor den König zerren, und dann erwartet dich ein langsamer Foltertod - außer du schließt dich ihm an. Zudem ist Gil’ead einer der Hauptstützpunkte der Armee. Das sind keine Häuser da hinten, sondern Baracken. Dort hineinzugehen ist, als würdest du dich dem König auf dem Silbertablett präsentieren.«
    Eragon fragte Saphira, was sie davon hielt. Sie schlang den Schwanz um seine Beine und legte sich neben ihm nieder. Eigentlich brauchst du mich gar nicht zu fragen; was er sagt, klingt vernünftig. Ich kann ihm bestimmte Worte mitgeben, die Dormnad von der Richtigkeit seiner Behauptung überzeugen werden. Und Murtagh hat Recht. Wenn schon jemand riskieren muss, erwischt zu werden, dann besser er, denn er würde es überleben.
    Eragon schnitt eine Grimasse. Es gefällt mir nicht, dass er sich unseretwegen in Gefahr begibt, aber es geht wohl nicht anders. »Na schön, dann geh du an meiner Stelle«, sagte er widerwillig. »Aber wenn etwas schief geht, komme ich und hol dich raus.«
    Murtagh lachte. »Das wäre der Stoff für eine hübsche Legende: Wie ein einzelner Drachenreiter es mit der gesamten Armee des Königs

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