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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sich Zar’roc um und achtete darauf, ganz leise zu sein. Saphira musterte ihn neugierig, ihre großen Augen leuchteten hell. Was ist los?, fragte sie.
    Ich weiß nicht, sagte Eragon. Ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf.
    Saphira schnüffelte prüfend in die Luft. Sie fauchte leise und hob den Kopf. Ich rieche Pferde in der Nähe, aber sie bewegen sich nicht. Sie verströmen einen eigenartigen Gestank.
    Eragon kroch zu Murtagh hinüber und rüttelte an seiner Schulter. Murtagh wachte erschrocken auf und riss einen Dolch unter seinen Decken hervor, dann sah er Eragon fragend an. Eragon bedeutete ihm, still zu sein, und flüsterte: »Es sind Pferde ganz in der Nähe.«
    Wortlos zückte Murtagh sein Schwert. Sie stellten sich leise zu beiden Seiten neben Saphira auf, für einen Angriff gewappnet. Während sie warteten, ging im Osten der Morgenstern auf. Ein Eichhörnchen schnatterte.
    Ein wütendes Knurren hinter ihnen ließ Eragon mit hoch erhobenem Schwert herumfahren. Ein stämmiger Urgal stand am Rande des Lagers, in der Hand eine Breithacke mit einem grausigen Zacken. Wo kommt er so plötzlich her? Wir haben doch nirgends Spuren gesehen!, schoss es Eragon durch den Kopf. Der Urgal brüllte und schwenkte seine Waffe, stürmte aber nicht los.
    »Brisingr!«, rief Eragon und richtete seine magischen Kräfte auf das Scheusal. Der Urgal verzerrte vor Entsetzen das Gesicht, als ihn ein blauer Lichtblitz traf und in tausend Stücke zerfetzte. Blut spritzte Eragon entgegen und eine braune Masse flog durch die Luft. Hinter ihm fauchte Saphira warnend und bäumte sich auf. Während er mit dem ersten Urgal beschäftigt gewesen war, hatte sich eine ganze Horde der Ungeheuer von hinten angeschlichen.  Der älteste Trick der Welt und ich falle prompt darauf rein!, dachte er wütend.
    Metall prallte klirrend aufeinander, als Murtagh auf die Urgals losging. Eragon wollte ihm zu Hilfe eilen, aber vier der Ungeheuer versperrten ihm den Weg. Der erste Urgal hieb mit dem Schwert nach seiner Schulter. Eragon duckte sich und tötete das Ungeheuer mit einem magischen Gegenschlag. Dem zweiten schlitzte Zar’roc die Kehle auf und dem dritten stieß er das Schwert ins Herz. Währenddessen stürmte der vierte Urgal, eine schwere Keule schwingend, auf ihn zu.
    Eragon sah ihn kommen und wollte das Schwert hochreißen, um die Keule abzufangen, aber er war einen Augenblick zu langsam. Als ihn der Schlag mitten auf den Kopf traf, schrie er: »Flieg weg, Saphira!« Dann explodierte sein Blickfeld in gleißendem Licht und er verlor das Bewusstsein.
     

DU SÚNDAVAR FREOHR
    Als Erstes merkte Eragon, dass es um ihn herum warm und trocken war, dann, dass seine Wange auf einem rauen Stoff lag und seine Hände nicht gefesselt waren. Er regte sich vorsichtig, aber es dauerte einige Minuten, bis er sich aufsetzen und seine Umgebung in Augenschein nehmen konnte.
    Er saß in einer Gefängniszelle auf einem schmalen, unebenen Feldbett. Hoch oben in der Wand befand sich ein vergittertes Fenster. Die eisenbeschlagene, ebenfalls vergitterte Tür hatte in der oberen Hälfte einen Sehschlitz und war fest verriegelt.
    Dann bemerkte er das getrocknete Blut in seinem Gesicht. Er brauchte eine Weile, bis ihm wieder einfiel, dass es nicht sein eigenes war. Der Kopf tat ihm entsetzlich weh - was zu erwarten war nach dem Schlag, den er abbekommen hatte -, und sein Geist war sonderbar getrübt. Er versuchte, seine magischen Kräfte heraufzubeschwören, aber er konnte sich nicht gut genug konzentrieren, um sich an die uralten Worte zu erinnern. Sie müssen mir eine Droge verabreicht haben, schlussfolgerte er schließlich.
    Stöhnend stand er auf, vermisste dabei das gewohnte Gewicht des Schwertes an seiner Hüfte, und schlurfte zum Fenster in der Wand. Es gelang ihm, hinauszuschauen, indem er sich auf die Zehenspitzen stellte. Es dauerte ein wenig, bis sich seine Augen an die draußen herrschende Helligkeit gewöhnt hatten. Neben seiner Zelle erstreckte sich eine Straße voller geschäftig vorbeilaufender Leute und dahinter standen mehrere Reihen identischer Holzbaracken.
    Noch immer unsicher auf den Beinen, wankte Eragon zur Tür und starrte sie mit leerem Blick an. Was er draußen gesehen hatte, verwirrte ihn, ohne dass er gewusst hätte, warum. Er verfluchte sein träges Denkvermögen, legte den Kopf in den Nacken und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Da betrat ein Mann die Zelle und stellte ein Tablett mit Essen und einen Wasserkrug aufs Feldbett. Wie

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