Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
Einzelnen dieser Sklavenhändler aufspüren und in Stücke reißen!
    Ja, sagte Eragon missmutig, aber Torkenbrand war wehrlos. Er konnte sich nicht verteidigen und nicht wegrennen. Im nächsten Moment hätte er sich wahrscheinlich sowieso ergeben. Murtagh hat ihm diese Gelegenheit genommen. Wäre er wenigstens noch imstande gewesen zu kämpfen, dann wäre das alles nicht so ... grausig.
    Eragon, selbst wenn Torkenbrand gekämpft hätte, wäre das Resultat dasselbe gewesen. Du weißt genauso gut wie ich, dass dir und Murtagh im Schwertkampf nur wenige gewachsen sind. Torkenbrand war so oder so des Todes, obwohl du offenbar denkst, in einem ungleichen Kampf wäre es gerechter oder ehrenhafter gewesen.
    Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist!, gab Eragon bekümmert zu. Es gibt keine vernünftigen Antworten.
    Manchmal, sagte Saphira sanft, gibt es eben keine Antwort. Du solltest aus dieser Sache etwas über Murtagh lernen. Dann vergib ihm. Und wenn du ihm nicht vergeben kannst, dann vergiss es, denn er hat dir nichts Böses gewollt, auch wenn er unbesonnen gehandelt hat. Dein Kopf ist ja noch dran, nicht wahr?
    Stirnrunzelnd rutschte Eragon auf seinem Sattel herum. Er schüttelte sich wie ein Pferd, das eine Fliege verscheuchen will, dann drehte er sich um und hielt nach seinem Gefährten Ausschau. Ein gutes Stück hinter ihm erregte ein dunkler Fleck in der Landschaft seine Aufmerksamkeit.
    Die Urgals hatten an einem Fluss, den die vier gestern durchquert hatten, ihr Lager aufgeschlagen. Eragons Herz schlug schneller. Saphira sah die Ungeheuer ebenfalls, legte die Flügel an und neigte sich in einen steilen Sturzflug. Ich glaube nicht, dass sie uns gesehen haben, sagte sie.
    Eragon hoffte, dass sie Recht hatte. Er kniff gegen den rauschenden Luftstrom die Augen zusammen, als Saphira sich noch steiler in den Sturzflug legte. Der Häuptling muss die Männer antreiben wie ein Wahnsinniger, sagte er.
    Stimmt - vielleicht sterben sie ja an Erschöpfung.
    Als sie landeten, fragte Murtagh schroff: »Was ist denn jetzt wieder los?«
    »Die Urgals sind kurz davor, uns einzuholen«, sagte Eragon. Er deutete auf das Lager hinter ihnen, das von hier aus nur als dunkler Punkt zu erkennen war.
    »Wie weit ist unser Ziel noch entfernt?«, fragte Murtagh und schaute zum Himmel hinauf, um abzuschätzen, wie viele Stunden ihnen bis zum Sonnenuntergang noch blieben.
    »Normalerweise?… Ich würde sagen, noch fünf Tage. Bei dem Tempo, das wir vorlegen, drei. Aber wenn wir unser Ziel nicht morgen erreichen, werden die Urgals uns wahrscheinlich einholen, und dann wird Arya sterben.«
    »Einen Tag länger wird sie schon noch überstehen.«
    »Davon dürfen wir nicht ausgehen«, widersprach Eragon. »Die einzige Möglichkeit, rechtzeitig zu den Varden zu gelangen, ist, ohne Pause durchzureiten.«
    Murtagh lachte bitter. »Wie willst du das schaffen? Wir sind schon seit Tagen unterwegs, ohne richtig zu schlafen. Wenn Drachenreiter nicht aus einem anderen Stoff gemacht sind als wir Sterblichen, dann bist du genauso müde wie ich. Wir haben bereits eine gewaltige Strecke hinter uns gebracht, und falls du es noch nicht bemerkt hast: Die Pferde sind kurz davor, tot umzufallen. Wenn wir noch einen Tag so weitermachen, gehen wir womöglich alle drauf.«
    Eragon zuckte mit den Schultern. »Sei’s drum. Uns bleibt keine andere Wahl.«
    Murtagh schaute zu den Bergen. »Ich könnte mich aus dem Staub machen und du fliegst mit Saphira weiter ... Das würde die Urgals zwingen, ihre Streitmacht zu teilen, und du hättest bessere Aussichten, die Varden zu erreichen.«
    »Das wäre Selbstmord«, konterte Eragon, die Arme vor der Brust verschränkt. »Irgendwie sind diese Urgals schneller zu Fuß als wir auf den Pferden. Sie würden dich wie ein Tier zur Strecke bringen. Die einzige Möglichkeit, ihnen zu entkommen, ist, bei den Varden Zuflucht zu suchen.« Trotz seiner Worte war er unschlüssig, ob er Murtagh bei sich behalten wollte. Ich mag ihn, gestand sich Eragon ein, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob meine Zuneigung berechtigt ist.
    »Ich werde später fliehen«, sagte Murtagh unvermittelt. »Wenn wir die Varden erreichen, werde ich in ein Seitental verschwinden und nach Surda gehen. Dort kann ich mich verstecken, ohne Aufsehen zu erregen.«
    »Also bleibst du bei mir?«
    »Ob wir Schlaf bekommen oder nicht, ich bringe dich zu den Varden«, sagte Murtagh.
    Mit neu geweckter Entschlossenheit versuchten sie, den Urgals zu entkommen,

Weitere Kostenlose Bücher