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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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habe noch nie etwas aus größerer Entfernung verzaubert, woher sollte ich also wissen, dass es so anstrengend ist?
    Sie knurrte. Als Nächstes versuchst du noch, Tote aufzuerwecken. Vergiss bitte nicht, was Brom dir diesbezüglich auf den Weg gegeben hat.
    Schon gut, erwiderte er schnippisch. Saphira neigte sich in den Sinkflug und hielt nach Murtagh und den Pferden Ausschau. Eragon hätte ihr gern geholfen, hatte aber kaum die Kraft, sich aufzusetzen.
    Dann landeten sie hart auf einer kleinen Wiese, und Eragon sah mit Erstaunen, dass die Pferde still standen und Murtagh auf Knien den Boden untersuchte. Als Eragon nicht abstieg, eilte Murtagh zu ihm. »Was ist los?«, wollte er wissen. Es klang verärgert, besorgt und erschöpft zugleich.
    »Ich habe einen Fehler gemacht«, sagte Eragon wahrheitsgemäß. »Die Urgals sind ins Tal einmarschiert. Ich wollte sie irreführen, vergaß aber eine wichtige Regel der Magie, und das hat mich eine Menge Kraft gekostet.«
    Murtagh deutete mit dem ausgestreckten Daumen grimmig über seine Schulter. »Ich habe Wolfsspuren entdeckt, aber die Abdrücke sind doppelt so breit wie meine Hand und gut einen Zoll tief. Es gibt hier also Tiere, die selbst dir gefährlich werden können, Saphira.« Er wandte sich zu ihr. »Ich weiß, du kannst nicht in den Wald, aber könntest du vielleicht über mir und den Pferden kreisen? Das sollte diese Biester fern halten. Sonst bleibt von mir möglicherweise nicht mehr übrig, als man in einem Fingerhut rösten kann.«
    »Wieder gute Laune, Murtagh?«, fragte Eragon, ein flüchtiges Lächeln im Gesicht. Seine zitternden Muskeln machten es ihm schwer, sich zu konzentrieren.
    »Das war nur Galgenhumor.« Murtagh rieb sich die Augen. »Ich kann kaum glauben, dass die Urgals uns die ganze Zeit verfolgt haben. Wie ist es bloß möglich, dass sie so schnell sind?«
    »Saphira sagt, sie seien größer als alle, die wir bisher gesehen haben.«
    Murtagh packte fluchend den Schwertknauf. »Das erklärt alles. Saphira, wenn du Recht hast, dann sind das die Kull, eine Elite-Streitmacht der Urgals. Ich hätte wissen müssen, dass sie dem Häuptling unterstellt wurden. Sie reiten nicht, weil Pferde ihr Gewicht gar nicht tragen können - keiner von ihnen misst weniger als  acht Fuß -, und sie können tagelang laufen, ohne zu schlafen, und trotzdem sind sie immer kampfbereit. Man braucht fünf Männer, um einen von ihnen zu töten. Kull verlassen nie ihre Höhlen, nur wenn es Krieg gibt. Sie müssen also ein gewaltiges Gemetzel erwarten, wenn sie in so großer Truppenstärke unterwegs sind.«
    »Können wir ihnen entkommen?«
    »Wer weiß?«, erwiderte Murtagh. »Sie sind stark, draufgängerisch und uns zahlenmäßig weit überlegen. Es ist gut möglich, dass wir uns ihnen stellen müssen. Sollte es dazu kommen, dann hoffe ich nur, dass die Varden in der Nähe Männer postiert haben, die uns helfen. Selbst mit all deinen magischen Künsten und Saphiras Hilfe sind wir den Kull nicht gewachsen.«
    Eragon schwankte leicht. »Kannst du mir ein bisschen Brot geben? Ich muss etwas essen.« Murtagh brachte ihm rasch einen Laib. Er war alt und hart, aber Eragon biss dankbar hinein. Murtaghs Blick wanderte sorgenvoll über die Talwände. Eragon wusste, dass er nach einem Fluchtweg suchte. »Weiter hinten gibt es bestimmt ein weiteres Tal oder eine Schlucht.«
    »Bestimmt«, sagte Murtagh mit gezwungenem Optimismus, dann schlug er sich auf den Oberschenkel. »Wir müssen los.«
    »Wie geht es Arya?«, fragte Eragon.
    Murtagh zuckte mit den Schultern. »Das Fieber ist gestiegen. Sie wirft sich herum. Was erwartest du? Ihre Kräfte gehen zu Ende. Du solltest sie zu den Varden bringen, bevor das Gift noch größeren Schaden anrichtet.«
    »Ich lasse dich nicht im Stich«, sagte Eragon, der mit jedem Bissen kräftiger wurde. »Nicht mit den Urgals im Nacken.«
    Wieder zuckte Murtagh die Achseln. »Wie du meinst. Aber ich warne dich, sie wird nicht überleben, wenn du bei mir bleibst.«
    »Sag das nicht«, gab Eragon zurück und richtete sich im Sattel auf. »Hilf mir, ihr Leben zu retten. Wir können es noch schaffen. Betrachte es einfach als Wiedergutmachung - für Torkenbrands Tod.«
    Sofort verdüsterten sich Murtaghs Gesichtszüge wieder. »Es geht hier um keine Schuld, die es abzutragen gilt. Du ... « Er hielt inne,  als ein Hornsignal durch den dunklen Wald hallte. »Ich habe dir später noch einiges zu sagen«, brach er das Gespräch ab und stapfte zu den Pferden,

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