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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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wurde von einer gewaltigen Bergflanke verdeckt.
    Tiefe Dunkelheit begann, sich im Tal auszubreiten, senkte sich wie eine schwarze Wolke über Bäume und Berge. Selbst mit ihrem scharfen Gehör und dem ausgeprägten Geruchssinn konnte Saphira im dichten Wald die Urgals nicht mehr ausmachen. Es schien noch kein Mond, der ihnen hätte helfen können, und es würde noch Stunden dauern, bevor er über den Bergen aufging.
    Saphira flog in einer weiten Linkskurve um die Bergflanke herum. Eragon spürte undeutlich, wie sie den Fels passierten, dann kniff er die Augen zusammen, als er in einiger Entfernung einen schwachen weißen Lichtstreifen sah. Könnte das der Wasserfall aus Aryas Erinnerungen sein?, fragte er sich aufgeregt.
    Er schaute zum Himmel, an dem noch das Abendrot des Sonnenuntergangs schimmerte. Vor ihm trafen die dunklen Bergsilhouetten aufeinander und bildeten einen Kessel, der das Tal umschloss.  Das Ende des Tales ist nicht mehr weit!, sagte er und deutete auf die Berge. Glaubst du, die Varden wissen schon, dass wir kommen? Vielleicht schicken sie ja Männer los, um uns zu helfen.
    Ich bezweifle, dass sie uns helfen, solange sie nicht wissen, ob wir Freund oder Feind sind, sagte Saphira, während sie sich in einen steilen Sinkflug legte. Ich kehre zu Murtagh zurück - wir sollten jetzt bei ihm bleiben. Da ich die Urgals nicht mehr finden kann, könnten sie ihn überfallen, ohne dass wir es merken.
    Eragon tastete prüfend nach Zar’roc und fragte sich, ob er wohl  stark genug war, um zu kämpfen. Saphira landete links vom Bärenzahnfluss und kauerte sich kampfbereit hin. In der Ferne rauschte der Wasserfall. Murtagh kommt, sagte Saphira. Eragon lauschte angestrengt und hörte das Stampfen der Pferdehufe. Murtagh kam aus dem Wald gerannt. Er trieb die Pferde vor sich her und blieb auch nicht stehen, als er Eragon und Saphira sah.
    Eragon glitt von Saphira herunter und geriet ein wenig ins Stolpern, als er neben Murtagh herrannte. Hinter ihm ging Saphira zum Fluss, um ihnen folgen zu können, ohne dass die Bäume sie behinderten. Bevor Eragon das Wort ergreifen konnte, sagte Murtagh: »Ich habe gesehen, wie ihr die Kull mit Steinen beworfen habt. Hat es was genützt? Haben sie angehalten oder kehrtgemacht?«
    »Sie sind noch hinter uns her, aber wir haben das Talende fast erreicht. Wie geht es Arya?«
    »Sie lebt noch«, sagte Murtagh knapp. Sein Atem ging stoßweise. Seine nächsten Worte klangen trügerisch ruhig, wie die eines Mannes, der gegen eine schreckliche Gewissheit ankämpft. »Gibt es ein angrenzendes Tal oder eine Schlucht, durch die ich verschwinden kann?«
    Erschrocken versuchte Eragon, sich zu erinnern, ob er in den Bergen, die sie umgaben, irgendeinen Einschnitt bemerkt hatte. Murtaghs Dilemma war ihm völlig entfallen. »Es war schon sehr dunkel«, sagte er ausweichend und bückte sich unter einem tief hängenden Ast. »Vielleicht habe ich ja etwas übersehen, aber… nein.«
    Murtagh fluchte laut und blieb abrupt stehen. Er riss an den Zügeln der Pferde, bis auch sie stillstanden. »Willst du damit sagen, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als bei den Varden Zuflucht zu suchen?«
    »Ja, aber lauf weiter. Die Urgals haben uns fast eingeholt!«
    »Nein!«, sagte Murtagh wütend. Er zeigte mit dem Finger auf Eragon. »Ich habe dich gewarnt, dass ich nicht zu den Varden gehen würde, aber du bist immer weitergezogen und hast mich in diese unselige Lage gebracht! Du bist derjenige mit den Erinnerungen der Elfe. Warum hast du mir nicht gesagt, dass das Tal eine Sackgasse ist?«
    Empört über diese Anschuldigung, gab Eragon zurück: »Ich wusste nur, wohin wir gehen mussten, nicht, wie die Umgebung aussieht. Gib mir nicht die Schuld dafür, dass du mich begleitet hast.«
    Murtagh ließ die Luft zwischen den Zähnen hindurchzischen, als er herumfuhr und wutentbrannt ein paar Schritte in die Dunkelheit machte. Eragon konnte nur noch seine reglose, gebückte Gestalt erkennen. Er selbst war ebenso angespannt und an seinem Hals pochte eine Ader. Er stemmte ungeduldig die Hände in die Hüften.
    Warum seid ihr stehen geblieben?, fragte Saphira beunruhigt.
    Störe mich jetzt nicht! »Was hast du bloß gegen die Varden? Es kann doch nicht so schrecklich sein, dass du selbst jetzt nicht darüber reden willst. Möchtest du es lieber mit den Kull aufnehmen, als es mir zu verraten? Wie oft müssen wir dieses Gespräch noch führen, bis du mir endlich vertraust?«
    Es folgte eine lange Stille.
    Die

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