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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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nach ihr und stachen ihr in die Nase.
    Saphira riss den Kopf zurück, fauchte wütend und peitschte mit dem Schwanz durchs Wasser. Den Speer auf sie gerichtet, versuchte der vorderste Kull, sich an ihr vorbeizuschlängeln, blieb aber stehen, als sie nach seinen Beinen schnappte. Die hinter ihm marschieren-den Urgals kamen nicht vorwärts, solange sie ihn nicht vorbeiließ. Unterdessen stürmten die Kull auf der anderen Seite des Sees weiter auf den Wasserfall zu.
    Ich habe sie aufgehalten, sagte sie knapp zu Eragon, aber beeilt euch, viel länger schaffe ich es nicht. Am Seeufer machten sich Bogenschützen bereit. Eragon konzentrierte sich darauf, schneller zu rennen, aber ein schlüpfriger Stein gab unter seinem Stiefel nach, und er kippte vornüber. Murtaghs kräftiger Arm hielt ihn auf den Beinen.
    Sie waren jetzt fast am Wasserfall. Der Lärm war ohrenbetäubend, wie bei einer Lawine. Eine weiße Wasserwand stürzte über den Fels in die Tiefe und krachte mit solcher Wucht in den See, dass ein feiner Sprühnebel bis zu ihnen heranwehte und ihre Gesichter befeuchtete. Vier Schritt vor dem donnernden Vorhang wurde der Uferstreifen breiter, sodass sie etwas mehr Platz hatten.
    Saphira brüllte auf, als ein Urgal-Speer ihre Flanke streifte, dann tauchte sie unter die Wasseroberfläche. Nach ihrem Rückzug rannten die Urgals mit langen Schritten los. Sie waren nur noch wenige hundert Schritte entfernt. »Was tun wir jetzt?«, fragte Murtagh kühl.
    »Ich weiß nicht. Ich muss überlegen!«, rief Eragon und versuchte, sich Aryas letzte Anweisungen ins Gedächtnis zu rufen. Er schaute suchend über den Boden, bis er einen apfelgroßen Stein fand, und hob ihn auf, dann schlug er damit gegen die Felsklippe neben dem Wasserfall und rief: »Aí Varden abr du Shur’tugals gata vanta!«
    Nichts geschah.
    Er versuchte es erneut, rief lauter als zuvor, handelte sich aber nur eine Schramme auf der Hand ein. Verzweifelt wandte er sich zu Murtagh um. »Wir sitzen in der Falle ... « Er verstummte, als plötzlich Saphira aus dem See sprang und sie dabei mit eiskaltem Wasser bespritzte. Sie landete auf dem Kies und kauerte sich kampfbereit hin.
    Die Pferde wichen erschrocken zurück und wollten schon durchgehen, aber Eragon schickte ihnen ein paar beruhigende Gedanken. Hinter dir!, rief Saphira. Er fuhr herum und sah den vordersten Urgal auf sich zustürmen, den schweren Speer hoch erhoben. Aus der Nähe sah ein Kull wie ein kleiner Riese aus, mit Armen und Beinen so dick wie Baumstämme.
    Murtagh zog den Arm zurück und warf mit unglaublicher Schnelligkeit sein Schwert. Die lange Waffe drehte sich einmal um sich selbst, dann traf die Klingenspitze den Kull mit einem dumpfen Knirschen in die Brust. Der Hüne kippte mit einem erstickten Gurgellaut zu Boden. Bevor der nächste Urgal angriff, stürmte Murtagh nach vorn und riss das Schwert aus dem Leichnam.
    Eragon hob die Handfläche und rief: »Jierda theirra Kalfis!«  Zwanzig der heranstürmenden Urgals stürzten schreiend in den Kóstha-mérna und hielten sich die Unterschenkel, aus denen die gebrochenen Schienbeine hervorragten. Die Übrigen stürmten achtlos an ihren gefallenen Kampfgenossen vorbei. Eragon kämpfte  gegen die Erschöpfung und stützte sich mit einer Hand an Saphira ab.
    Ein in der Dunkelheit unsichtbarer Pfeilhagel zischte an ihnen vorbei und prallte gegen die Klippe. Eragon und Murtagh duckten sich und hielten sich schützend die Hände über den Kopf. Saphira sprang über sie, sodass ihr Panzer die beiden Menschen und ihre Pferde schützte. Ein Klirren ertönte, als ein zweiter Pfeilhagel an ihren Schuppen abprallte.
    »Was jetzt?«, rief Murtagh. In der Klippe hatte sich noch keine Öffnung aufgetan. »Hier können wir nicht bleiben!«
    Eragon hörte Saphira knurren, als ein Pfeil am Rand ihres Flügels stecken blieb und die dünne Haut zerriss. Er schaute sich fieberhaft um und versuchte zu begreifen, warum Aryas Anweisungen nicht funktioniert hatten. »Ich verstehe das nicht! Wir sind genau dort, wo wir sein sollen!«
    »Warum fragst du nicht die Elfe und vergewisserst dich?«, schlug Murtagh vor. Er ließ sein Schwert fallen, zog den Bogen aus Tornacs Satteltasche und schoss zwischen den Zacken auf Saphiras Rücken einen Pfeil ab. Augenblicke später stürzte ein Urgal ins Wasser.
    »Jetzt? Sie lebt ja kaum noch! Woher soll sie die Kraft nehmen, um mit mir zu reden?«
    »Ich weiß nicht«, rief Murtagh, »aber lass dir lieber etwas einfallen, denn wir

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