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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Wollte ich sie angreifen, dann würde ich kehrtmachen und mich den Urgals anschließen.«
    »Vielleicht bist du ja ein Meuchelmörder«, sagte Eragon tonlos.
    »Vielleicht. Man kann ja nie wissen, was?«
    Saphira?, fragte er nur.
    Ihr Schwanz schwenkte über seinen Kopf. Wenn er dir schaden wollte, dann hätte er es längst getan.
    Ein Ast traf Eragon im Nacken und riss eine kleine Platzwunde. Der Wasserfall wurde lauter. Ich will, dass du Murtagh im Auge behältst, wenn wir bei den Varden sind. Vielleicht stellt er ja irgendetwas Dummes an, und ich möchte nicht, dass man ihn versehentlich umbringt.
    Ich tue mein Bestes, sagte sie, während sie sich zwischen zwei Bäumen hindurchzwängte und dabei mit ihren Schuppen die Rinde von den Stämmen abschälte. Hinter ihnen ertönte erneut das Horn. Eragon schaute über die Schulter und erwartete halb, Urgals aus der Dunkelheit stürmen zu sehen. Das dumpfe Rauschen des Wasserfalls vor ihnen verschluckte die Geräusche der Nacht.
    Der Wald endete und Murtagh hielt die Pferde an. Sie standen auf einem Kiesstrand am linken Mündungsufer des Bärenzahnflusses. Der tiefe See Kóstha-mérna füllte das gesamte Tal aus und versperrte ihnen den Weg. Das Wasser schimmerte im funkelnden Sternenlicht. Die Berghänge grenzten den Weg um das Gewässer auf zwei schmale Uferstreifen zu beiden Seiten des Sees ein; beide waren nur wenige Schritt breit. Am anderen Ende des Sees stürzte ein mächtiger, weiß schäumender Wasserfall über schwarze Felsklippen in die Tiefe.
    »Gehen wir zu dem Wasserfall?«, fragte Murtagh gepresst.
    »Ja.« Eragon übernahm die Führung und wählte den linken Weg um den See. Der Kies war mit glitschigem Schlamm überzogen. Zwischen der steil aufragenden Talwand und dem See war kaum Platz für Saphira, sodass sie halb im Wasser waten musste.
    Sie hatten die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als Murtagh unvermittelt sagte: »Urgals!«
    Eragon wirbelte herum. Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln. Am Ufer des Kóstha-mérna, wo sie selbst noch vor wenigen Minuten gestanden hatten, strömten ungeschlachte Gestalten aus dem Wald. Die Urgals scharten sich am See zusammen. Einer von ihnen deutete auf Saphira; kehlige Laute drangen übers Wasser. Sofort teilte sich die Horde in zwei Gruppen auf und stürmte auf beiden Seiten um den See, was Eragon und Murtagh keinen Fluchtweg mehr ließ. Die schmalen Uferstreifen zwangen die Urgals, hintereinander zu gehen.
    »Los, lauft!«, brüllte Murtagh, zückte sein Schwert und versetzte den Pferden einen Klaps auf die Flanken. Saphira stieg ohne Ankündigung in die Luft und flog den Urgals entgegen.
    »Bleib hier!«, rief Eragon und fügte lautlos hinzu: Komm zurück!,  doch sie flog einfach weiter, ohne auf ihn zu hören. Mit schmerzlicher Anstrengung riss er den Blick von ihr los und rannte weiter, Zar’roc in der Hand.
    Mit lautem Gebrüll schoss Saphira im Sturzflug auf die Urgals zu. Sie versuchten, sich zu verteilen, saßen an der Felswand jedoch in der Falle. Sie packte einen der Kull mit den Klauen, schleppte die kreischende Kreatur in die Höhe und schnappte mit den Fängen nach ihm. Im nächsten Moment klatschte der schlaffe Leib ins Wasser; ihm fehlten ein Arm und ein Bein.
    Die Kull stürmten weiter ungehindert um den Kóstha-mérna. Mit dampfenden Nasenlöchern flog Saphira erneut auf sie zu. Sie wälzte und drehte sich in der Luft, als ein schwarzer Pfeilhagel auf sie zuschoss. Die meisten Pfeile prallten von ihren Schuppen ab, doch sie schrie auf, als der Rest ihre Flügel durchbohrte.
    Eragon spürte ihren Schmerz als unangenehmes Zwicken im  Arm und musste sich mit aller Kraft davon abhalten, ihr zu Hilfe zu eilen. Angst durchströmte ihn, als er sah, dass die Urgals ihnen immer näher kamen. Er versuchte, schneller zu laufen, doch seine Muskeln waren zu müde, und er rutschte auf dem glitschigen Kies ständig aus.
    Dann stürzte sich Saphira mit einem lauten Platschen in den Kóstha-mérna. Sie tauchte vollständig unter, während der See hohe Wellen schlug. Die Urgals starrten nervös auf das schwarze Wasser, das an ihre Füße schwappte. Einer grunzte etwas Unverständliches und stieß seinen Speer in den See.
    Das Wasser spritzte auf, als Saphiras Kopf aus der Tiefe hoch-schoss. Ihr Maul schloss sich um den Speer und zerbrach ihn wie einen Zweig, als sie ihn dem Kull mit einem heftigen Ruck aus der Hand riss. Bevor sie den Urgal selbst packen konnte, stießen seine Gefährten mit ihren Speeren

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