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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Kulls auf seiner Uferseite wurden auf dieselbe Weise angegriffen. Keine der beiden Gruppen konnte ihre ungeschützten Positionen  verlassen, da auf beiden Uferstreifen hinter ihnen wie aus dem Nichts Heerscharen von Kriegern aufgetaucht waren. Das Einzige, was verhinderte, dass die vordersten Kulls Eragon erreichten, war der stete Strom herabregnender Pfeile - die unsichtbaren Bogenschützen schienen fest entschlossen, die Urgals von ihm fern zu halten.
    Eine mürrische Stimme neben Eragon sagte: »Akh Guntéraz dorzada! Was haben sie sich nur dabei gedacht? Du wärst beinahe ertrunken.« Eragon schrak überrascht zusammen. Es war nicht Murtagh, der neben ihm stand, sondern ein kleinwüchsiger Mann, der ihm kaum bis zum Ellbogen reichte.
    Der Zwerg wrang sich emsig das Wasser aus den langen Bartflechten. Er hatte einen kräftigen Brustkorb, über dem er ein ärmel-loses Kettenhemd trug, das seine muskelbepackten Arme freiließ. An einem breiten Ledergürtel um seine Hüfte hing eine Streitaxt. Auf dem Kopf trug er eine eisenumrandete Ochsenhautkappe, auf der das Symbol eines von zwölf Sternen umschlossenen Hammers prangte. Selbst mit Helm maß er kaum vier Fuß. Er schaute sehnsüchtig zum Kampfgeschehen hinüber und sagte: »Barzul! Ich wünschte, ich könnte mich zu ihnen gesellen!«
    Ein Zwerg! Eragon zückte Zar’roc und schaute sich nach Saphira und Murtagh um. Zwei zwölf Fuß dicke Steintüren hatten sich im Fels geöffnet und offenbarten einen breiten, fast dreißig Fuß hohen Tunnel, der mitten ins Bergmassiv hineinführte. Eine Reihe flammenloser Lampen erfüllte den Gang mit hellblauem Licht, das bis auf den See hinausschien.
    Saphira und Murtagh standen am Tunneleingang, umstellt von mehreren Männern und Zwergen. Hinter Murtagh hatte sich ein kahlköpfiger, bartloser Mann aufgebaut, der ein purpur- und goldfarbenes Gewand trug. Er war deutlich größer als die anderen Männer - und er hielt Murtagh einen Dolch an die Kehle.
    Eragon wollte auf seine magischen Kräfte zurückgreifen, doch der Mann in dem rotgoldenen Gewand sagte mit scharfer, gefährlich klingender Stimme: »Halte ein! Wenn du Magie gebrauchst,  werde ich deinen Freund töten, der so nett war, mir zu erzählen, dass du ein Drachenreiter bist. Glaub ja nicht, ich würde es nicht bemerken. Du kannst nichts vor mir verbergen.« Eragon machte Anstalten, etwas zu sagen, doch der Mann knurrte ihn an und drückte Murtagh den Dolch noch stärker an die Kehle. »Sei still! Wenn du auch nur ein Wort sagst oder etwas tust, wozu ich dich nicht aufgefordert habe, stirbt er. So, und jetzt alle Mann rein.« Er ging voraus in den Tunnel, Murtagh vor sich her treibend, behielt dabei aber auch Eragon im Auge.
    Saphira, was soll ich tun?, fragte Eragon rasch, als die Männer und Zwerge dem Anführer folgten, die Pferde im Schlepptau.
    Geh mit, riet sie ihm, und lass uns hoffen, dass wir mit heiler Haut davonkommen. Sie trat ebenfalls in den Tunnel und zog die nervösen Blicke der anderen auf sich. Eragon folgte ihr angesichts der zahlreichen Augenpaare, die ihn wachsam beobachteten, nur widerwillig. Sein Retter, der Zwerg, ging neben ihm her, eine Hand am Griff seiner Streitaxt.
    Völlig erschöpft schlurfte Eragon in den Berg hinein. Hinter ihnen fielen die steinernen Türen so leise wie ein gehauchtes Flüstern zu. Er schaute zurück und sah nur eine nahtlose Felswand, wo eben noch der Tunneleingang gewesen war. Sie waren im Innern des Berges gefangen. Aber war es für sie hier sicherer als draußen?
     

AUF DER JAGD NACH ANTWORTEN
    Da lang«, sagte der kahlköpfige Mann schroff. Er wandte sich nach rechts, den Dolch noch immer an Murtaghs Kehle gepresst, und verschwand in einem gewölbten Tunneleingang. Die Krieger folgten ihm, die Blicke unentwegt auf Eragon und Saphira gerichtet. Die Pferde wurden in einen anderen Nebentunnel geführt.
    Von der schlagartig veränderten Situation aus dem Konzept gebracht, trottete Eragon hinter Murtagh her. Er schaute kurz zu Saphira hinüber, um sich zu vergewissern, dass Arya noch sicher auf ihrem Rücken saß. Sie braucht das Gegenmittel!, dachte er verzweifelt bei der Vorstellung, das schleichende Gift könnte womöglich in diesem Augenblick seinen todbringenden Zweck erfüllen.
    Eilig folgte er dem kahlköpfigen Mann durch den Türbogen. Die Krieger hielten ihre Waffen auf ihn gerichtet. Sie kamen an der Skulptur eines merkwürdigen Tieres mit dichtem Federkleid vorbei. Der Gang führte scharf nach links, dann

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