Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
begegnet … Das war meine Geschichte.«
    Wir wissen noch immer nicht, ob er die Wahrheit sagt, meinte Saphira warnend.
    Ich weiß, sagte Eragon, aber warum sollte er uns belügen?
    Vielleicht ist er verrückt.
    Das bezweifle ich. Eragon fuhr mit dem Finger über Saphiras harte Schuppen und beobachtete, wie sich darin das Licht spiegelte. »Warum schließt du dich dann nicht den Varden an? Sie werden dir eine Weile misstrauen, aber nachdem du ihnen deine Loyalität bewiesen hast, werden sie dich respektieren. Und sind sie nicht in gewisser Weise deine Verbündeten? Ihr Ziel ist es, den König zu Fall zu bringen. Willst du das nicht auch?«
    »Muss ich dir denn alles doppelt und dreifach erklären?«, fragte Murtagh. »Ich möchte nicht, dass Galbatorix erfährt, wo ich bin, und das ist unvermeidlich, wenn die Leute anfangen herumzuerzählen, dass ich mich seinen Feinden angeschlossen habe. Das war nie meine Absicht. Diese ... «, er hielt inne, dann sagte er abfällig, »Rebellen wollen nicht nur den König stürzen, sondern das ganze Königreich zerstören ... und das will ich nicht. Es würde nur Chaos und Anarchie geben. Der König hat seine Fehler, ja, aber das System selbst ist in Ordnung. Und was den Respekt der Varden betrifft: Ha! Wenn ich mich zu erkennen gebe, werden sie mich wie einen Verbrecher behandeln oder wie etwas noch Schlimmeres. Nicht nur das, auch du würdest unter Verdacht stehen, weil wir zusammen unterwegs waren!«
    Er hat Recht, sagte Saphira.
    Eragon beachtete sie nicht. »So schlimm würde es bestimmt nicht kommen«, sagte er und versuchte, optimistisch zu klingen. Murtagh schnaubte abfällig und sah weg. »Ich bin sicher, sie würden ... « Er wurde unterbrochen, als die Tür eine Hand breit geöffnet wurde und man ihnen zwei Schalen hereinschob. Es folgten ein Brotlaib und ein Brocken rohes Fleisch, dann wurde die Tür wieder geschlossen.
    »Na endlich!«, grummelte Murtagh und ging zu den Speisen hinüber. Er warf Saphira das Fleisch zu, die es aus der Luft schnappte und in einem Stück verschlang. Dann riss er den Brotlaib entzwei, gab Eragon die eine Hälfte, klaubte seine Schale auf und zog sich in eine Ecke zurück.
    Sie aßen schweigend. Murtagh schlang seine Suppe hinunter. »Ich lege mich schlafen«, verkündete er, als er fertig war, und stellte ohne ein weiteres Wort seine Schale auf den Boden.
    »Gute Nacht«, sagte Eragon. Er legte sich neben Saphira, die Arme unter seinem Kopf. Sie schlang ihren langen Hals um ihn wie eine Katze, die sich in ihren Schwanz einwickelt, und legte den Kopf neben seinen. Einer ihrer Flügel lag wie ein blaues Zelt auf ihm und hüllte ihn in Dunkelheit.
    Gute Nacht, mein Kleiner.
    Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, aber er war bereits eingeschlafen.
     

PRACHTVOLLES TRONJHEIM
    Eragon fuhr ruckartig hoch, als ein lautes Knurren an sein Ohr drang. Saphira schlief noch, ihre Augen wanderten unter den geschlossenen Lidern umher, und ihre Oberlippe zuckte, als wollte sie jeden Moment zuschnappen. Er lächelte, dann schrak er zusammen, als sie erneut knurrte.
    Wahrscheinlich träumt sie, sagte er sich. Er beobachtete sie eine Weile, dann kroch er vorsichtig unter ihrem Flügel hervor. Er stand auf und streckte sich. Der Raum war kühl, aber es war ihm nicht unangenehm. Murtagh lag mit geschlossenen Augen hinten in der Ecke auf dem Rücken.
    Als Eragon um Saphira herumging, regte sich Murtagh. »Guten Morgen«, sagte er leise und setzte sich auf.
    »Wie lange bist du schon wach?«, fragte Eragon mit gedämpfter Stimme.
    »Eine ganze Weile. Ich bin überrascht, dass Saphiras Schnarchen dich nicht früher geweckt hat.«
    »Ich war so müde, ich wäre selbst bei einem Gewitter nicht aufgewacht«, sagte Eragon trocken. Er setzte sich zu Murtagh und lehnte den Kopf an die Wand. »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Nein. Das lässt sich hier drin unmöglich abschätzen.«
    »War schon jemand da?«
    »Noch nicht.«
    Sie saßen reglos und schweigend nebeneinander. Eragon empfand eine sonderbare Verbundenheit mit Murtagh. Ich trage Murtaghs Schwert, das eigentlich sein ... Erbe gewesen wäre. In vielerlei Hinsicht ähneln wir uns und doch sind unsere Herkunft und unsere Ansichten völlig verschieden. Er dachte an Murtaghs Narbe und schauderte. Was für ein Mensch tut einem Kind bloß so etwas an?
    Saphira hob den Kopf und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Sie schnüffelte mit hoch erhobenem Kopf, dann gähnte sie herzhaft, die raue Zungenspitze

Weitere Kostenlose Bücher