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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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als hundert Fuß und sie hörten nie auf  zu wachsen. Bevor das Imperium sie tötete, hätten einige der ganz alten als große Hügel durchgehen können.«
    Bestürzung überkam Eragon. Wie soll ich meinen Drachen bloß in Zukunft verstecken?, dachte er. Insgeheim fluchte er, hielt seine Stimme aber ruhig. »Wann waren sie ausgewachsen?«
    »Nun ja«, sagte Brom und kratzte sich am Kinn, »sie konnten kein Feuer speien, bis sie fünf oder sechs Monate alt waren, und erst dann konnten sie sich auch paaren. Je älter ein Drache war, desto länger konnte er Feuer speien. Einige konnten es minutenlang. Ohne Unterbrechung.« Brom stieß einen Rauchkringel aus und sah zu, wie er zur Zimmerdecke aufstieg.
    »Ich habe gehört, ihre Schuppen glänzten wie Edelsteine.«
    Brom beugte sich vor und sagte in knurrigem Ton: »Du hast Recht. Es gab sie in allen Farben und Schattierungen. Es heißt, dass eine Sorte von ihnen aussah wie ein lebendiger, schimmernder Regenbogen, der sich fortwährend verschiebt. Aber wer hat dir das erzählt?«
    Eragon erstarrte einen Moment lang, dann flunkerte er: »Ein Händler.«
    »Wie heißt denn dieser Mann?«, fragte Brom. Seine dichten Augenbrauen verbanden sich zu einer dicken weißen Linie; die Furchen auf seiner Stirn wurden tiefer. Unbemerkt erlosch die Pfeife.
    Eragon gab vor nachzudenken. »Ich weiß es nicht. Er saß in Morns Schankhaus, aber ich habe seinen Namen nicht erfahren.«
    »Ich wünschte, du wüsstest ihn«, murmelte Brom.
    »Außerdem hat er behauptet, so ein Reiter konnte die Gedanken seines Drachen hören«, sagte Eragon rasch und hoffte, der erfundene Händler würde ihn vor Broms Argwohn bewahren.
    Broms Augen wurden schmal. Langsam nahm er einen Flintstein und schlug ihn gegen die Zunderbüchse. Qualm stieg auf und er nahm einen tiefen Zug aus der Pfeife und ließ gemächlich den Rauch ausströmen. Mit tonloser Stimme sagte er: »Der Händler hat sich getäuscht. Davon ist in keiner Geschichte die Rede und ich kenne sie alle. Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    Eragon zuckte mit den Schultern. »Nein.« Brom war zu interessiert an dem Händler, als dass er die Täuschung weiter ausbauen wollte. Beiläufig fragte er: »Wurden die Drachen alt?«
    Brom antwortete nicht sofort. Sein Kinn sank auf die Brust, während er mit den Fingern nachdenklich auf der Pfeife herumtrommelte; sein Ring reflektierte das Licht. »Verzeih, meine Gedanken waren anderswo. Ja, ein Drache lebte ziemlich lange, genau genommen so lange, wie ihn niemand tötete und sein Reiter nicht starb.«
    »Wie kann das irgendwer wissen?«, warf Eragon ein. »Wenn Drachen mit ihren Reitern starben, konnten sie doch höchstens sechzig oder siebzig Jahre alt werden. Als du neulich in deiner Erzählung von den Drachen berichtet hast, sagtest du, die Reiter seien praktisch unsterblich gewesen, aber das ist ja unmöglich.« Er fand den Gedanken, seine Familie und Freunde zu überleben, ziemlich beunruhigend.
    Ein leises Lächeln umspielte Broms Lippen. »Was möglich ist, liegt immer im Auge des Betrachters«, sagte er verschmitzt. »Einige behaupten, man könne nicht durch den Buckel wandern und am Leben bleiben, und doch tust du es. Es ist eine Frage des Blickwinkels. Man muss schon sehr weise sein, um in deinem Alter bereits so viel zu wissen.« Eragon errötete und der alte Mann lachte. »Ärgere dich nicht; du kannst nicht erwarten, über derartige Dinge Bescheid zu wissen. Du vergisst, dass die Drachen magische Wesen waren - sie hatten eine sonderbare Wirkung auf alles, was sie umgab. Die Reiter waren ihnen am nächsten und deshalb bekamen sie diese Wirkung am stärksten zu spüren. Der häufigste Nebeneffekt war eine deutlich verlängerte Lebensspanne. Unser König ist der lebende Beweis dafür, wenngleich die meisten Leute es seinen magischen Fähigkeiten zuschreiben. Es gab auch andere, weniger auffällige Veränderungen. Alle Reiter besaßen einen stärkeren Körper, einen wacheren Geist und einen schärferen Blick als gewöhnliche Menschen. Außerdem bekam ein menschlicher Reiter mit der Zeit spitze Ohren, wenn auch nicht so spitz wie bei einem Elf.«
    Eragon musste den Impuls unterdrücken, sich an die Ohren zu fassen. Wie wird dieser Drache mein Leben noch beeinflussen? Er ist also nicht nur in meinen Geist eingedrungen, sondern verändert auch meinen Körper! »Waren diese Drachen sehr klug?«
    »Hast du nicht zugehört, was ich vorhin gesagt habe?«, wollte Brom wissen. »Wie hätten die Elfen mit

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