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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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weg. Todesangst stieg in ihm auf. Sein Blick klebte an ihren verhüllten Gesichtern, und eine lähmende Kraft senkte sich über seinen Geist, die ihn dort, wo er stand, wie angewurzelt festhielt. Er kämpfte verzweifelt dagegen an und schrie sich lautlos zu:  Beweg dich! Seine Beine schwankten, gehorchten ihm aber nicht. Die Fremden richteten sich wieder auf und glitten lautlos und geschmeidig auf ihn zu. Er wusste, dass sie jetzt sein Gesicht sehen konnten. Sie waren schon fast an der Ecke, ihre Hände griffen nach den Schwertern …
    »Eragon!« Er fuhr zusammen, als er seinen Namen hörte. Die beiden Gestalten blieben abrupt stehen und stießen ein wütendes Zischen aus. Brom eilte aus der Gasse auf ihn zu, barhäuptig und den Stab in der Hand. Die Fremden befanden sich nicht im Blickfeld des alten Mannes. Eragon wollte ihn warnen, aber er konnte weder Zunge noch Arme bewegen. »Eragon!«, rief Brom erneut. Mit einem letzten Blick auf Eragon verschwanden die Fremden zwischen den Häusern.
    Zitternd brach der Junge zusammen. Schweiß bedeckte seine Stirn und seine Handflächen. Der alte Mann reichte ihm die Hand und zog ihn mit einem starken Arm auf die Beine. »Du siehst krank aus. Ist alles in Ordnung?«
    Eragon schluckte und nickte stumm. Sein Blick irrte umher, auf der Suche nach etwas Ungewöhnlichem. »Mir war nur auf einmal schwindlig … Aber es ist schon wieder vorbei. Es war seltsam - ich weiß nicht, warum das passiert ist.«
    »Du wirst dich wieder erholen«, sagte Brom, »aber vielleicht ist es besser, wenn du jetzt nach Hause gehst.«
    Ja, ich muss nach Hause! Ich muss vor ihnen dort sein. »Ich schätze, du hast Recht. Vielleicht werde ich krank.«
    »Dann bist du daheim am besten aufgehoben. Es ist ein langer Weg, aber ich bin sicher, dass es dir besser gehen wird, wenn du dort ankommst. Ich bringe dich zur Straße.« Eragon protestierte nicht, als Brom seinen Arm nahm und ihn mit schnellen Schritten fortführte. Broms Stab knirschte im Schnee, während sie an den Häusern vorbeigingen.
    »Warum hast du mich gesucht?«
    Brom zuckte mit den Schultern. »Aus reiner Neugierde. Ich hörte, dass du im Dorf bist, und fragte mich, ob dir vielleicht inzwischen der Name des Händlers eingefallen ist.«
    Händler? Wovon redet er denn? Eragon starrte verwirrt ins Leere und zog Broms prüfenden Blick auf sich. »Nein«, sagte er und fügte rasch hinzu: »Ich fürchte, ich weiß seinen Namen nicht mehr.«
    Brom seufzte unwirsch und rieb sich die Adlernase, als hätte sich soeben eine Ahnung bestätigt. »Nun ja … Falls er dir noch einfallen sollte, gib mir Bescheid. Ich bin überaus neugierig auf diesen Händler, der vorgibt, so viel über Drachen zu wissen.« Eragon nickte geistesabwesend. Sie gingen schweigend zur Straße, dann sagte Brom: »So, und nun sieh zu, dass du nach Hause kommst. Ich halte es für ratsam, unterwegs nicht herumzutrödeln.« Er reichte ihm die knochige Hand.
    Eragon schüttelte sie, aber als er wieder losließ, blieb sein Fäustling an Broms Saphirring hängen und rutschte ihm von der Hand. Der alte Mann hob ihn auf. »Wie ungeschickt von mir«, entschuldigte er sich und gab dem Jungen den Handschuh zurück. Als Eragon danach griff, schlossen sich Broms kräftige Finger um sein Handgelenk und drehten es mit einem Ruck herum. Seine offene Handfläche zeigte für einen kurzen Augenblick nach oben und offenbarte das silberne Mal. Broms Augen blitzten schelmisch, doch er gab die Hand wieder frei, und Eragon ließ sie hastig in dem Fäustling verschwinden.
    »Auf Wiedersehen«, presste er beklommen hervor und stürmte davon. Hinter sich hörte er Brom fröhlich vor sich hin pfeifen.
     

EIN SCHICKSALHAFTER FLUG
    Eragons Gedanken überschlugen sich. Er rannte, so schnell er konnte, und blieb nicht einmal stehen, als er nur noch keuchend nach Luft schnappen konnte. Während er die verschneite Straße entlanglief, versuchte er, mit seinem Geist Saphira zu erreichen, aber sie war zu weit entfernt. Er überlegte, was er Garrow sagen sollte. Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig; er musste ihm von dem Drachen erzählen.
    Als er das Haus erreichte, war er völlig außer Atem, und sein Herz raste. Garrow stand gerade mit den Pferden vor der Scheune. Eragon zögerte. Soll ich jetzt gleich mit ihm reden? Er wird mir nicht glauben, solange er Saphira nicht mit eigenen Augen sieht - es ist wohl besser, wenn ich sie zuerst hole. Er rannte um den Hof herum und in den Wald. Saphira!, rief er im

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