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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Vorderbeine und machte einen Ausfall-schritt, um das Gleichgewicht zu halten. Eragon rutschte von ihr herunter, ohne zu warten, bis sie die Flügel angelegt hatte.
    Als er unten aufkam, knickten seine Knie ein, und er fiel kopfüber in den Schnee. Er stöhnte auf, als ein brennender Schmerz in seine Beine schoss und ihm die Tränen in die Augen trieb. Seine vom langen Anspannen verkrampften Glieder zitterten wie Espenlaub. Schlotternd rollte er sich auf den Rücken und streckte sich, so gut es  ging. Dann zwang er sich, nach unten zu schauen. An den Innenseiten seiner Oberschenkel verdunkelten zwei große Flecken seine Wollhose. Er berührte den Stoff. Er war feucht. Erschrocken zog er die Hose ein Stück herunter und schnitt eine Grimasse. Die Innenseiten seiner Beine waren aufgescheuert und blutig. Die Haut war verschwunden, abgerieben von Saphiras harten Schuppen. Vorsichtig betastete er die Abschürfungen und zuckte vor Schmerz zusammen. Die Kälte schnitt ihm ins Fleisch, als er die Hose wieder hochzog, und er schrie auf, als der Stoff die empfindlichen Wunden streifte. Er versuchte aufzustehen, aber seine Beine trugen ihn nicht mehr.
    Der fortschreitende Abend verdunkelte die Umgebung. Die schattenhaften Berge waren ihm nicht vertraut. Ich bin im Buckel, ich weiß nicht, wo, mitten im tiefsten Winter, mit einem verrückten Drachen, ich kann nicht laufen und also auch keinen Unterschlupf finden. Bald ist es Nacht. Ich kann erst morgen wieder nach Hause. Und die einzige Möglichkeit zurückzukommen, ist, wieder zu fliegen. Das halte ich nicht noch einmal aus! Er atmete tief durch. Ach, ich wünschte, Saphira könnte schon Feuer speien. Er wandte den Kopf und sah sie neben sich auf dem Boden kauern. Er legte ihr eine Hand auf die Seite und merkte, dass Saphira zitterte. Die Mauer um ihren Geist war verschwunden. Jetzt spürte er ganz deutlich ihre Angst. Er schmiegte sich an sie und beruhigte sie allmählich mit sanften Bildern. Warum ängstigen dich diese Fremden so sehr?
    Mörder, fauchte sie.
    Garrow ist in Gefahr und du verschleppst mich einfach! Bist du nicht imstande, mich zu beschützen? Sie ließ ein tiefes Knurren hören und klappte das Maul zu. Ah, aber wenn du doch glaubst, dass du dazu in der Lage bist, warum fliehst du dann?
    Der Tod ist ein Gift.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen und verdrängte seine Niedergeschlagenheit. Saphira, schau mal, wo wir sind! Die Sonne ist untergegangen, die Schuppen auf deinem Rücken haben mir die Haut vom Fleisch gerissen, einfach so, wie ich einem Kaninchen das Fell abziehen würde. War das deine Absicht?
    Nein.
    Warum hast du es dann getan?, wollte er wissen. Durch die Verbindung mit Saphira spürte er, dass sie zwar seine Schmerzen, aber nicht ihr Handeln bedauerte. Sie schaute weg und wollte seine Frage nicht beantworten. Die eisigen Temperaturen betäubten seine Beine. Obwohl die Kälte die Schmerzen linderte, wusste er, dass er sich in keinem guten Zustand befand. Er versuchte, Saphira seine Misere klar zu machen. Ich werde erfrieren, wenn du mir keinen Unterschlupf baust, in dem ich mich wärmen kann. Selbst ein Haufen aus Tannennadeln und Ästen würde reichen.
    Sie schien erleichtert, dass er sie nicht länger tadelte. Das ist nicht nötig. Ich werde mich an dich kuscheln und mit meinen Flügeln zudecken - das Feuer in mir wird die Kälte fern halten.
    Eragon ließ den Kopf auf den Boden zurücksinken. Gut, aber schaufle zuerst den Schnee vom Boden. Dann ist es gemütlicher. Als Antwort zerschlug Saphira mit ihrem Schwanz einen Schneehügel und machte ihn mit einem einzigen kräftigen Hieb dem Erdboden gleich. Sie wischte noch einmal über die Stelle, um die letzten Reste des gehärteten Schnees zu entfernen. Eragon schaute missmutig zu dem freigelegten Fleck hinüber. Ich kann nicht allein dorthin laufen. Du musst mir helfen. Ihr Kopf, so groß wie sein Oberkörper, schwenkte über ihn. Er starrte in ihre großen saphirfarbenen Augen und umfasste einen ihrer elfenbeinartigen Zacken. Sie hob den Kopf und zog ihn langsam zu der freigeräumten Stelle. Sachte, sachte. Er sah Sterne, als er gegen einen Felsbrocken stieß, hielt sich aber an ihr fest. Als er schließlich losließ, legte Saphira sich auf die Seite und bot ihm ihren warmen Bauch dar. Er schmiegte sich an die glatten Schuppen ihrer Unterseite. Ihr rechter Flügel faltete sich über ihm auf und schloss ihn in völliger Dunkelheit ein, wie ein lebendiges Zelt. Fast augenblicklich begann die Kälte

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