Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
ganze Zeit über mit undurchschaubarer Miene. Als Eragon endete, schaute er zu Boden. Eine Weile war nur das Knistern des Feuers zu hören. Schließlich rührte sich Brom. »Hast du diese Kraft vorher schon einmal eingesetzt?«
    »Nein. Weißt du etwas darüber?«
    »Ein wenig.« Brom wirkte nachdenklich. »Mir scheint, ich stehe in deiner Schuld, denn du hast mir das Leben gerettet. Ich hoffe, ich kann dir diesen Gefallen eines Tages vergelten. Du kannst stolz auf dich sein, denn nur wenige Menschen überstehen ihren ersten Kampf mit einem Urgal unverletzt. Aber was du getan hast, war sehr gefährlich. Du hättest dich und das ganze Dorf zerstören können.«
    »Ich hatte keine andere Wahl«, verteidigte sich Eragon. »Die Urgals waren schon fast über mir. Hätte ich abgewartet, hätten sie mich in Stücke gerissen!«
    Brom biss in das Mundstück der Pfeife. »Du hattest keine Ahnung, was du tatest.«
    »Dann sag es mir«, forderte Eragon ihn auf. »Ich versuche schon die ganze Zeit, dieses Rätsel zu lösen, aber ich verstehe es einfach nicht. Was ist geschehen? Warum hatte ich plötzlich magische Kräfte? Niemand hat mich darin unterwiesen oder mir irgendwelche Zaubersprüche beigebracht.«
    Broms Augen blitzten. »So etwas sollte man auch keinem beibringen - und einsetzen sollte man es erst recht nicht!«
    »Ich habe es aber eingesetzt und beim nächsten Kampf werde ich es vielleicht wieder tun müssen. Aber das kann ich nur, wenn du mir dabei hilfst. Was ist los? Gibt es ein Geheimnis, das ich nicht erfahren darf, bis ich alt und grau bin? Aber vielleicht weißt du ja auch gar nichts über Magie!«
    »Junge!«, donnerte Brom. »Du verlangst Antworten mit einer selten da gewesenen Dreistigkeit. Wenn du wüsstest, wonach du da fragst, würdest du mich nicht so bedrängen. Treibe es nicht zu weit.« Er hielt inne und dann entspannten sich seine Gesichtszüge ein wenig. »Das Wissen, das du verlangst, ist umfassender, als du glaubst.«
    Eragon sprang ungestüm auf. »Ich komme mir vor, als wäre ich in eine fremde Welt voller seltsamer Regeln hineingeworfen worden, die mir niemand erklärt.«
    »Ich verstehe«, sagte Brom. Er spielte mit einem Grasbüschel. »Es ist spät, und wir sollten schlafen, aber ich werde dir ein paar Dinge erklären, damit du endlich mit der Fragerei aufhörst. In der Magie - und darum handelt es sich hier tatsächlich - gibt es Regeln wie überall auf der Welt. Bricht man diese Regeln, ist die Strafe ausnahmslos der Tod. Deine magischen Fähigkeiten hängen von der in dir steckenden Kraft ab, von den dir bekannten Worten und von deiner Vorstellungskraft.«
    »Was meinst du mit ›Worten‹?«, wollte Eragon wissen.
    »Schon wieder eine Frage!«, rief Brom aus. »Für einen Augenblick hatte ich gehofft, sie wären dir ausgegangen. Aber du stellst sie zu Recht. Als du die Urgals erschossen hast, hast du da nicht irgendetwas gesagt?«
    »Ja. Brisingr.« Das Feuer loderte auf und ein Schauder durchfuhr Eragon. Etwas an dem Wort erfüllte ihn mit einer unglaublichen Lebendigkeit.
    »Das dachte ich mir. Brisingr entstammt einer uralten Sprache, die einst alle lebenden Wesen gesprochen haben. Allerdings geriet sie im Laufe der Zeit in Vergessenheit und wurde in Alagaësia äonenlang nicht mehr benutzt, bis die Elfen sie übers Meer zurückbrachten. Sie brachten sie den anderen Völkern bei, und diese benutzten sie, um damit machtvolle Dinge herzustellen und große Taten zu vollbringen. Diese Sprache hat für alles einen Namen - man muss ihn nur kennen.«
    »Aber was hat das mit Magie zu tun?«, unterbrach ihn Eragon.
    »Alles! Diese Sprache ist die Grundlage aller Macht. Sie beschreibt die wahre Natur der Dinge, nicht den oberflächlichen Schein, den jedermann sieht. Brisingr zum Beispiel heißt Feuer. Es ist nicht nur irgendein Ausdruck dafür, sondern der wahre Name des Feuers. Wenn man stark genug ist, kann man Brisingr benutzen, um mit einem Feuer zu tun, was immer man wünscht. Und genau das ist heute geschehen.«
    Eragon dachte einen Moment lang darüber nach. »Warum war das Feuer eigentlich blau? Warum hat es genau das getan, was ich wollte, obwohl ich nur Feuer gesagt habe?«
    »Die Farbe ist von Person zu Person unterschiedlich. Sie hängt davon ab, wer das Wort ausspricht. Und warum das Feuer getan hat, was du wolltest - nun, das ist eine Frage der Übung. Die meisten Anfänger müssen genau beschreiben, was sie wollen. Wenn sie erfahrener geworden sind, ist das nicht mehr nötig. Ein

Weitere Kostenlose Bücher