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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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müsst beharrlich sein und ringen. Zweifel, sei er noch so klein, vereitelt das Gelingen. Nur Glaube, Mut und Zuversicht wird Euch den Sieg erbringen.«
    Josie biss sich auf die Lippe. Wie sollte sie Amy helfen? Sie wusste ja nicht mal, wovor und wo sie war. – Und Zuversicht? Ihre Zuversicht hatte definitiv den Nullpunkt erreicht! Dabei hatte sie noch Schweineglück gehabt. Amy machte wahrscheinlich gerade die Hölle durch. Der Gedanke daran umklammerte Josie wie eine Würgeschlange. »Was soll ich nur tun?«
    »Vertraut, dass sich die Dinge finden, und hört auf Eures Herzens Rat, dann werden alle Fragen schwinden, und glücken wird Euch Tat um Tat. Auch werden Helfer Euch begleiten, im Reich der Dinge und der Feen, die fest an Eurer Seite streiten und Euch treu zu Diensten stehn.«
    Josie schnürte sich der Hals zu. Sie wusste plötzlich: Das hier war nur der Auftakt, der Auftakt zu einem höchst gefährlichen Abenteuer, in dem man ihr die Hauptrolle aufgezwungen hatte. Wie kamen die nur darauf, dass sie Mut hatte? Sie war alles andere als mutig! Sie wollte nur eins: in die schützenden Arme ihrer Großmutter fallen und sich trösten lassen.
    Druid Dubh richtete sich auf. »Findet das Tor zum Gold’nen Land, das als Narranda ist bekannt. Dies ist der erste Schritt zum Ziel in unserem Mirakelspiel.«
    Mit einem knappen: »Lebt wohl!«, schwang er sich hoch und verschwand in der Dunkelheit.
    Enttäuscht sah sie in die Richtung, in die er weggeflogen war. Na, super! Warum schafften es eigentlich diese Höllenmonster, ein Taxi nach Belieben her- und wegzuzaubern? Das Gold’ne Reich der Feen! – Pah! Wo waren denn die guten Feen? Sie strich über die Drachenköpfe. Die Fibel würde ihr heute also nicht mehr weiterhelfen. Ihre magische Energie war erschöpft. Nicht nur ihre magische Energie. Sie selbst fühlte sich ganz und gar wie ein nasser Lappen.
    Mürrisch riss sie die Gepäckstücke wieder hoch. Obwohl der Regen inzwischen etwas nachgelassen hatte, bemerkte sie jetzt, dass Nässe durch ihre Kleider sickerte. Wann würde sie endlich zu einer Straße kommen? Irland war über weite Flächen grün. Was wenn sie – orientierungslos, wie sie war – in die falsche Richtung ging? Es half nichts. Sie musste auf ihr Glück vertrauen – und war es nicht genau das, was Druid Dubh von ihr verlangte? Zuversicht.
    Mit zusammengebissenen Zähnen setzte sie einen Fuß nach dem anderen, konzentrierte sich einfach aufs Gehen. Rechts, links. Endlos, immer rechts, links. Endlich durchbrach ein Lichtstrahl die Nacht, das Geräusch eines Motors folgte. Eine Straße! Sie musste ganz in der Nähe sein!
    Josie raffte alle Reserven zusammen und schleppte sich weiter. Endlich stand sie auf dem harten, nass glänzenden Asphalt einer Landstraße. In ihrem Kopf brummte ein Hornissenschwarm. In ihre Handflächen hatten sich die Griffe der schweren Gepäckstücke schmerzhaft eingegraben. Vor Kälte bibbernd kauerte sie sich auf ihren Koffer. Sie fühlte sich vollkommen ausgepumpt! Hoffentlich nahm sie jemand mit.
    Um diese Zeit war kaum noch Verkehr. Sie musste schier endlos auf ein Auto warten. Obwohl sie mit letzter Kraft aufsprang und beide Arme hob, raste es vorbei. Jetzt erst kam ihr, dass sie sich auf der falschen Straßenseite aufgebaut hatte. Dieser verdammte Linksverkehr! Mit der Körperspannung einer weich gekochten Makkaroni quälte sie sich gerade mitsamt Koffer und Reisetasche über die Straße, als ein Auto bremste und anhielt.
    Eine Frau ließ das Fenster herunter. »Hóigh? – Dé tha a’dol?«
    Josie schlich völlig erschöpft näher. »Ich versteh Sie nicht«, sagte sie kaum hörbar auf Englisch.
    »Was ist denn mit dir los? Du gütiger Himmel! Du bist ja völlig durchnässt!« Die Frau klang zutiefst erschrocken.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, sprang sie aus dem Wagen, riss die Beifahrertür auf und half Josie fürsorglich beim Einsteigen. Nachdem sie das Gepäck im Kofferraum verstaut hatte, nahm sie ihren Platz am Steuer wieder ein. Josie hing mehr im Sitz, als dass sie saß. Im Licht der Innenbeleuchtung erkannte sie durch die halbgeschlossenen Lider ein breites freundliches, rotbackiges Gesicht mit hellen Augen, die sie besorgt musterten. »Was ist denn mit dir passiert?«
    Josie hob matt die Hand. Sie war nicht imstande, irgendetwas zu erzählen – geschweige denn die abenteuerliche Geschichte, die sie erlebt hatte und die ihr ja doch niemand glauben würde. Ihr wurde schwummrig, alles drehte sich,

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