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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Caiwen ist weg, und wir haben kein Schiff, um ihr zu folgen. Wir können nichts mehr für sie tun. Sieh es ein oder lass es bleiben, aber sag mir nicht, was ich zu tun habe.«
    »Vergiss nicht, dass du ohne Medizin nicht mehr lange zu leben hast«, warf Finearfin warnend ein. »Wenn du jetzt gehst, wird das Wundfieber neu entflammen und dich töten.«

    »Meinst du diese Medizin hier?« Ein schelmisches Grinsen huschte über Durins Gesicht, als er einen kleinen Lederbeutel aus seiner Tasche holte und ihn gerade so weit öffnete, dass Finearfin hineinsehen konnte.
    »Wo hast du das her?« Die Elfe schnappte nach Luft.
    »Das?« Durins Grinsen wurde eine Spur breiter. »Das habe ich mir schon in der ersten Nacht bei dir ausgeliehen. Ich lasse mich nun mal nicht gern erpressen - verstehst du?«
    »Aber warum hast du uns dann bis hierher begleitet?« Finearfin runzelte die Stirn. »Du hättest längst gehen können.«
    »Vielleicht, weil ich doch nicht so ein schlechter Mensch bin, wie ihr glaubt?«, erwiderte Durin schnippisch. »Oder weil ich mir einen Nutzen davon versprochen habe, dass Caiwen zurückkommt. Vergiss nicht, dass sie für mich zwei Beutel Gold wert ist.«
    »Das ist widerlich!« Heylon wandte sich demonstrativ ab.
    »Na, na, na. Etwas mehr Dankbarkeit wäre aber angemessen.« Durin gab sich gekränkt. »Immerhin habe ich euch den richtigen Weg gewiesen. Ohne meine Hilfe würdet ihr noch immer wie blinde Hühner in Arvid umherirren und nach Caiwen suchen.«
    »Hallo!« Saphrax versuchte, sich in dem lautstark geführten Wortwechsel Gehör zu verschaffen, aber niemand beachtete ihn.
    »Dankbarkeit?« Heylon fuhr herum, als wolle er sich jeden Augenblick auf Durin stürzen. »Wofür? Dafür, dass du mich ertrinken lassen und später umbringen wolltest? Dass du Caiwen belogen und entführt hast? Dafür, dass es allein deine Schuld ist, dass sie jetzt irgendwo dort draußen ist und wir hier festsitzen? Dafür soll ich dir auch noch dankbar sein?«
    »Ähm, hallo?« Saphrax räusperte sich und kletterte auf die höchste Kiste, um besser gesehen zu werden. »Heylon hat recht«, fuhr Finearfin den Kopfgeldjäger an, ohne das Wechselwesen anzusehen. »Du hast so manches verdient. Aber Dankbarkeit gehört ganz sicher nicht dazu.«

    »Ach nein?« Durin machte einen Schritt auf die Elfe zu. »Dann kann ich ja gehen.«
    »Nur zu, wir brauchen dich nicht.« Heylon reckte trotzig das Kinn vor. »Wenn du zu feige bist, ich bin es nicht. Ich werde ein Schiff finden und die Verfolgung aufnehmen...«
    »Hallo, ich muss euch...« Saphrax’ Worte gingen in Durins schallendem Gelächter unter. »Du?«, rief er aus. »Du willst ihr folgen? Allein?« Er schnappte nach Luft, machte eine auffordernde Handbewegung und fügte hinzu: »Nur zu, Junge, renn geradewegs in dein Unheil und bring dich um. Törichte Hitzköpfe soll man nicht aufhalten.«
    »Richtig. Und deshalb gehe ich jetzt auch und suche mir ein Schiff.« Heylon drehte sich um und wollte gehen, als ihm ein Schneeball mitten ins Gesicht klatschte. Durin erwischte ein weiterer nahezu zeitgleich am kahlen Hinterkopf, während ein dritter Schneeball haarscharf über Finearfin hinwegflog, die sich blitzschnell duckte.
    »Hört mir jetzt endlich mal jemand zu?« Saphrax nutzte den Moment der Verblüffung für einen weiteren Versuch, sein Anliegen vorzutragen. Einen vierten Schneeball wurfbereit in den kleinen Rattenhänden haltend, schaute er sich überrascht um, weil die drei ihn tatsächlich beachteten.
    »Also?«
    »Was ist?«
    »Na los. Raus mit der Sprache. Ich zähle bis drei. Eins...«
    »Ich habe ein Schiff!« Jetzt, da er endlich sprechen konnte, fehlten Saphrax die Worte. »Es... es kann sofort auslaufen.«
    »Du hast was?« Durin war mit drei Schritten bei ihm und schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Sag das noch mal.«
    »Ich habe ein Schiff.« Saphrax’ Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber sie wankte nicht. »Wirklich.«
    »Wo?« Auch Finearfin war näher gekommen. »Wo liegt es?«

    »Am anderen Ende des Hafens.« Saphrax deutete in die angegebene Richtung. »Da war ein Mann in schwarzen Gewändern. Er sagte, er würde euch erwarten, und trug mir auf, euch zu ihm zu bringen, damit er...«
    »Zu dem Schiff?«, fiel Finearfin dem Wechselwesen ins Wort.
    »Ähm, nein.« Saphrax schüttelte den Kopf »Er sagte, du wüsstest schon, wo du ihn finden kannst.«
    Die düstere Miene der Elfe hellte sich auf. »Bei den Göttern, warum hast du das

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