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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Vergangenheit, die er sah. Er sah die Zukunft.«
     
    Dichte Schneeflocken breiteten einen weichen weißen Teppich über Arvid, als sich die fünf auf den Weg zum Hafen machten. Der Schnee dämpfte ihre Schritte, und obwohl die Straßen voller Menschen waren, die geschäftig mal hierhin und mal dorthin eilten, schien überall eine wohltuende Ruhe eingekehrt zu sein.
    Sie gingen schweigend, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Eine Elfe, ein Halbwüchsiger, ein Kopfgeldjäger, ein abtrünniger Elf und ein Wechselwesen, die das Schicksal zusammengeführt hatte, um jene eine aus den Händen der Finsternis zu befreien, auf deren Schultern die Hoffnung zweier Völker ruhte.
    »Verdammt!« Finearfin blieb so plötzlich stehen, dass Heylon gegen sie prallte.
    »Was ist?«
    »Wir hätten dem Elfenkönig eine Botschaft schicken müssen. Er weiß nicht, dass die Tochter der Hohepriesterin lebt und von Nimeye entführt wurde und somit auch nicht um die Gefahr, die sich auf dem Ozean zusammenbraut.« Finearfin ballte die Fäuste.
    »Bei den Göttern des Waldes! Alles ging so schnell. Warum habe ich nicht früher daran gedacht?«
    »Sorge dich nicht. Der König weiß es.« Der Schwarze legte ihr beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Als ich erfuhr, dass Caiwen auf dem Weg zum Zweistromland erneut entführt wurde, habe ich ihm eine Botschaft zukommen lassen.«
    »Und?« Finearfin schaute den Elfen fragend an. »Was hat er geantwortet?«
    »Nichts.« Der Schwarze schüttelte den Kopf. »Vielleicht schenkt er meinen Worten keinen Glauben, immerhin hat er mich verstoßen.«
    »Na wunderbar«, knurrte Durin. »Und was ist mit dem König von Tamoyen? Können wir von ihm Unterstützung erwarten?«
    »Mir wurde nicht gestattet, ihm eine Nachricht zu überbringen«, gestand der Schwarze. »Elfen, so hieß es, hätten ihre Gesuche allein an den Elfenkönig zu richten.«
    »Dann sind wir also allein.« Durin schnitt eine Grimasse.
    »Nicht allein«, korrigierte der Schwarze. »Zu viert.«
    »Zu fünft!«, mischte sich Saphrax ein.
    »Ja, zu fünft.« Der Schwarze gab einen Laut von sich, der einem Lachen sehr ähnlich war, blieb stehen und deutete zur Kaimauer, wo der betagte Fischkutter aus der Lagerhalle vertäut lag. »Und wir haben ein Schiff.«
    »Ein Schiff?« Durin prustete los. »Das ist kein Schiff, das ist ein Seelenverkäufer. So wie der Kahn aussieht, bricht er im ersten Sturm auseinander.«
    »Er ist seetüchtig.« Der Schwarze ließ sich nicht beirren. »Und es wird keinen Sturm geben.«
    »Na, du musst es ja wissen.« Durin warf dem Elfen einen vielsagenden Blick zu, atmete tief durch und sagte: »Worauf warten wir dann noch? Alle Mann an Bord. Die Jagd beginnt.«

BLICK IN DIE ZUKUNFT
    E in brüllender Wind aus den Tiefen des Vulkans peitschte den glutheißen Atem der Erde zu langen, gleißenden Fahnen, die gierig nach der rußgeschwärzten Höhlendecke leckten. Unablässig schleuderte er Lava in die Höhe, die als Funkenregen niederging und in dünnen leuchtenden Strömen wieder auf den Geysir zufloss, um den Tanz von Neuem zu beginnen.
    Es war ein lebensfeindlicher Ort, den nie ein Mensch betreten hatte, und doch zeugte eine gläserne Vitrine in einer Nische davon, dass dieser Raum genutzt wurde. Sie stand auf einem natürlichen Podest aus geschmolzenem Gestein. Obwohl sie von einer dünnen Ascheschicht bedeckt war, war gut zu erkennen, dass sich in ihrem Innern ein kristallener Kelch befand, der mit einer roten Flüssigkeit gefüllt zu sein schien …
    Feuriger Brodem schlug Nimeye entgegen, als sie die Höhle betrat, in der sich das Tor zur Welt ihrer Verbündeten befand. Ihre Haare knisterten in der glühenden Luft, aber sie spürte die Hitze nicht und schritt erhobenen Hauptes auf den Geysir zu.
    Nur wenige Schritte davor blieb sie stehen. Hier war es so heiß, dass jeder Sterbliche verbrannt wäre, aber Nimeye zeigte sich gefeit gegen die Urgewalt aus dem Innern der Erde.
    »Mächte des Feuers!«, rief sie, die Arme in die Höhe gereckt.
    Ihre Stimme erhob sich, wie magisch verstärkt, über das Dröhnen der Flammensäule. Für einen Moment tobte das Feuer wie zuvor. Dann wandelte sich seine Farbe von Weiß-Orange in ein dunkles Rot, während es in sich zusammensank und an Kraft verlor.
    Es war das Zeichen, auf das Nimeye gewartet hatte. »Die Tochter der Hohepriesterin ist auf dem Weg hierher«, sagte sie mit fester Stimme. »Bald wird sie die Insel erreichen und den Bann aufheben. Dann bin ich frei, und

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