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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Riff. Entweder wir töten sie oder sie töten uns. So einfach ist das.«
    »Er hat recht, Heylon.« Finearfin legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter. Der Geruch von Blut streifte seine Nase und er entwand sich ihr voller Abscheu. »Ihr habt mich belogen!«, stieß er aufgebracht hervor. »Ihr habt gesagt, wir betäuben sie nur.«
    »Das hast du ja auch.« Durin war jetzt am Wasser, wo Saphrax ihn schon in Gestalt des Seelöwen erwartete. »Dich trifft keine Schuld, Kleiner.«
    »Aber sie sind tot.« Heylon spürte, wie ihm Tränen in die Augen
stiegen. »Das... das wollte ich nicht.« Ein lautes Klatschen ertönte, und er sah, wie Saphrax mit dem Getöteten in den Fluten verschwand.
    »Aber du willst Caiwen retten.« Durin erklomm die Mole und schnappte sich den nächsten Elf. »Oder ist dir der Preis dafür jetzt zu hoch?«
    »Ja... nein...« Heylon war hin und her gerissen.
    »Wir sind im Krieg, Heylon«, mischte Finearfin sich wieder in das Gespräch ein. Sie hatte ihre Hände vom Blut gereinigt und trug bereits die Kleidung der Wachen. »Kriege sind nicht gerecht. Niemals. Und sie fordern Opfer - auch unschuldige. Weder Durin noch ich haben Freude daran zu töten, aber wir haben gelernt, dass es sein muss, wenn man überleben will. Wir stehen hier einer gewaltigen Übermacht gegenüber, der wir uns nur mit List und Kaltblütigkeit erwehren können. Jeder dieser Elfen würde nicht zögern, uns auszulöschen. Daran solltest du immer denken.
    Wenn wir sie nicht aufhalten und Caiwen den Bann löst, werden sie wie ein Feuersturm über Tamoyen und das Zweistromland herfallen und mit ihren Verbündeten alles Leben vernichten, das sich ihnen entgegenstellt. Sie werden nicht fragen, ob Mann, Frau oder Kind, schuldig oder unschuldig. Sie werden töten um des Tötens willen. Sie werden ihrer Wut und ihrem Hass auf jene, die sie einst verbannten, freien Lauf lassen und die Gräueltaten dazu nutzen, eine Herrschaft des Schreckens zu errichten.« Sie schaute ihn ernst an. »Glaub mir, ich weiß es, denn ich habe es gesehen. Wenn wir Caiwen nicht befreien, wird all dies und noch Schrecklicheres geschehen, und es wird niemanden geben, der unsere Heimat dann noch retten kann.«
    »Aber ich kann nicht töten.«
    »Ich weiß, aber ich fürchte, du wirst es müssen.« Finearfin schaute Heylon mitfühlend an und deutete auf den Höhleneingang. »Wenn wir da hineingehen, wissen wir nicht, was uns erwartet.
Vielleicht werden wir getrennt. Dann werden Durin und ich dir nicht zur Seite stehen können. Du wirst auf dich allein gestellt sein. Vergiss also nie, was ich dir gesagt habe: Erwarte keine Barmherzigkeit. Sonst bist du verloren.«
    »Aber ich...« Heylon rang hilflos die Hände, während er beobachtete, wie Durin auch den letzten Elfen an Saphrax übergab. »Wo bringt er sie hin?«, fragte er mit dünner Stimme.
    »In eine Höhle im Fuß des Vulkans. Da stören sie nicht.« Durin kam zurück und setzte sich neben Heylon. »Wir können sie ja wohl kaum hier liegen lassen.« Er seufzte, griff nach einem der Umhänge und warf ihn Heylon zu. »Was ist? Willst du dich nicht umziehen? Oder hat dir das bisschen Blut auch den letzten Mut genommen?«
    Heylon fing den Umhang auf und betrachtete ihn voller Widerwillen. Im Geiste sah er noch einmal den Sterbenden vor sich, das Blut und die rote Klinge in Durins Händen. Die grauenhaften Bilder mischten sich mit denen der getöteten Frau auf dem Riff, und er verachtete sich zutiefst dafür, Teil dieses Mordens gewesen zu sein. Niemals würde er vergessen oder verzeihen, was geschehen war und noch geschehen würde, auch sich selbst nicht, aber Finearfins Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt.
    Wenn wir Caiwen nicht befreien, wird all dies und noch Schrecklicheres geschehen ...
    »Ich lasse Caiwen nicht im Stich«, sagte er mit fester Stimme, straffte sich und begann, sich umzukleiden. »Ich komme mit.«

    Nimeye führte Caiwen in eine andere Höhle, in der wieder allein die Glut des geschmolzenen Gesteins etwas Licht spendete. Hier floss die Schlacke in einem Dutzend schmaler Furchen die Wände herab, sammelte sich in einer eigens dafür gefertigten Rinne am Fuß der Höhlenwand und verschwand schließlich durch ein Loch im Boden.

    Die Höhle selbst war nahezu kreisrund und enthielt drei hüfthohe, kunstvoll gefertigte Becken aus schwarzem Stein, die wie die Spitzen eines gleichschenkligen Dreiecks in vier Schritt Entfernung zueinander angeordnet waren. In jedem der Becken war eine

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