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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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den Kopf.
    Zum Kopf der Mole war es nicht weit, aber die hohen Wellen machten ihnen das Schwimmen nicht gerade leicht. Bange Augenblicke verstrichen, ehe sie erschöpft und außer Atem ihr Ziel erreichten.

    Im Schutz der aufgestapelten Fässer, Kisten und Ballen erklommen sie die Felsen. Durin gab Heylon mit einer Geste zu verstehen, dass er sich um den rechten Wachtposten kümmern sollte. Finearfin würde den linken übernehmen, während Durin selbst den mittleren angreifen würde, der von ihrer Position aus nicht zu sehen war.
    Heylon nickte, zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und machte sich sofort auf den Weg. Wie Diebe in der Nacht schlichen die drei auf ihre Posten, um auf Durins Signal hin gleichzeitig zuzuschlagen.
    Heylon klopfte das Herz bis zum Hals, als er sein Opfer zum ersten Mal von Nahem erblickte. Noch nie hatte er einen anderen Menschen angegriffen oder ihm Schaden zugefügt, aber der Gedanke, dass er es für Caiwen tat, gab ihm die Kraft und Entschlossenheit dazu.
    Wir sind im Recht, sprach er sich im Stillen Mut zu. Wenn sie Caiwen nicht entführt hätten, würde all dies nicht geschehen.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, als sich der Posten ganz unvermittelt zu ihm umdrehte. Blitzartig duckte Heylon sich und suchte Deckung. Den Rücken fest an eine Kiste gepresst, kauerte er mit angehaltenem Atem im Schatten und betete darum, dass der Elf ihn nicht gesehen hatte.
    Endlose Herzschläge verstrichen, aber nichts geschah. Heylon atmete auf und warf einen Blick nach links, wo Durin einen Kistenstapel erklommen hatte und zum Sprung ansetzte. Finearfins kauernde Gestalt war nicht mehr als ein Schatten vor dem leuchtenden Meer, aber es war gut zu erkennen, dass sie die Hand hob und anzeigte, dass sie auch bereit war.
    Heylon wusste, dass sie auf ihn warteten. Ein letztes Mal drehte er sich um und ließ den Blick über die Wellen schweifen. Der Ozean. Würde er ihn jemals wiedersehen? Ganz unvermittelt kam ihm der Schwarze in den Sinn. Warum begleitete er sie nicht?

    »Ihr drei werdet gehen. Auf mich wartet eine andere Aufgabe«, hatte er gesagt, als Finearfin und Durin überlegt hatten, wie sie die Kleidungsstücke der drei Wachen auf alle vier verteilen könnten. Er war am Hang zurückgeblieben.Aber konnten sie ihm trauen? Was bedeutete das... eine andere Aufgabe? Er war ein Elf. Niemand wusste etwas über ihn. War er vielleicht schon einmal hier gewesen? Was, wenn er ein Verbündeter Nimeyes war? Was, wenn er sie verriet?
    Heylon spürte, wie seine Zuversicht angesichts der Zweifel schwand, und schob die bedrückenden Gedanken energisch zur Seite. Das Kurzschwert fest in der Hand, reckte er den Hals und spähte vorsichtig über die Fässer hinweg, um zu sehen, ob der Posten ihm wieder den Rücken zuwandte. Er hatte Glück. Der Elf hatte seine alte Position eingenommen und blickte in Richtung der Höhle.
    Heylon nahm einen tiefen Atemzug und wollte die Hand heben, als er ein Kribbeln in der Nase spürte und ein kräftiges Niesen die Stille der Nacht zerriss …

DIE RICHTIGEN WORTE
    A ls Caiwen aus der Trance erwachte, fühlte sie sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Von allen Zweifeln und Ängsten befreit, lag der Weg, den sie gehen musste, jetzt klar und deutlich vor ihr. Sie wusste, was sie zu tun hatte, und war überzeugt, dass es das Richtige war. Nicht nur für Nimeye, auch für sie selbst.
    Tief in sich spürte sie eine große Erleichterung darüber, dass alles so einfach war. Nun würde sich alles zum Guten wenden. Sie würde Nimeye und ihre Getreuen von dem schrecklichen Bann befreien und gleichzeitig Heylon das Leben retten, der sich immer noch in Maeves Gewalt befand. Ein wunderbarer Gedanke.
    »Oh, du bist wach.« Nimeye trat zu ihr an die Liegestatt und reichte ihr einen Becher mit klarem Wasser, den sie dankbar entgegennahm und mit wenigen Schlucken leerte. Nimeye wartete geduldig, bis sie getrunken hatte, dann fragte sie: »Und? Hast du dich entschieden?«
    »Ja.« Caiwen nickte ernst. »Ich werden den Bann lösen.« Sie schaute ihre Großmutter entschlossen an und fragte: »Was muss ich tun?«
    »Was... was du tun musst?« Für einen Augenblick schien die Elfenpriesterin verwirrt und, ja, ärgerlich, aber der Eindruck verschwand, ehe Caiwen ihn greifen konnte, und schon einen Wimpernschlag
später war Nimeyes Gesicht wieder so schön und freundlich wie zuvor. »Deine Mutter hat den Bann gewoben, mit Worten, die nur sie kannte. Um ihn zurückzunehmen, musst du

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