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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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und lauschte.
    »Viele Stimmen!« Finearfin nickte. »Und gespannte Erwartung.«

    »Also hier entlang.« Durin legte Heylon die Hand auf die Schulter, der an der Tunnelwand lehnte und darauf wartete, dass sich sein Herzschlag beruhigte. »Bist du bereit?«
    Nein, nein... die Stimme der Vernunft in Heylon schrie danach, sofort die Flucht zu ergreifen.
    Elfen mit Kisten in den Händen kamen an ihnen vorbei, beachteten sie aber nicht. Heylon wartete, bis sie außer Hörweite waren, dann straffte er sich und sagte: »Ja, ich bin bereit.«
    »Na, dann los.« Eine Entschlossenheit, die auch Heylon gern gespürt hätte, schwang in Durins Stimme mit, als er sich Finearfin zuwandte und hinzufügte: »Lasst uns versuchen, das Schlimmste zu verhindern.«

    Es war das Gefühl, dass sich jemand näherte, das Caiwen weckte. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals und das Atmen fiel ihr schwer. Noch nie hatte sie etwas Derartiges empfunden. Das Gefühl war ihr unheimlich und beunruhigte sie wie so vieles, das sie erlebt hatte, seit sie mit dem Keim des Wissens aus den Tiefen ihres Bewusstseins zurückgekehrt war.
    Es war, als wären ihre Sinne plötzlich um ein Vielfaches schärfer geworden. Sie konnte im Dunkeln sehen wie bei Tag, besaß ein unglaublich empfindsames Gehör und einen Tastsinn, der ihr weit mehr verriet, als nur die Oberflächenbeschaffenheit und Temperatur eines Gegenstandes.
    Dazu kamen Sinneswahrnehmungen, die ihr völlig neu waren. Wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf eine Person oder ein Tier richtete, konnte sie die Aura des Lebewesens als farbige Hülle erkennen und die Gefühle erspüren, die das Wesen begleiteten. Nimeye hatte es ihr erklärt, als eine Dienerin gekommen war und den verlangten Wein brachte.Als die junge Elfe ein paar Schlucke davon verschüttete, hatte ihre Aura blitzschnell von einem gelassenen Eisblau in ein angstvolles Violett gewechselt.

    Nimeyes Aura nahm Caiwen als ein beständiges und freundliches Grün wahr, das Symbol für Zuneigung und Harmonie, das nur kurz in ein zorniges Rot gewechselt hatte, als sie die junge Elfe maßregelte.
    Dieses und noch viel mehr zu erkennen und zu beherrschen, hatte Nimeye ihr gezeigt. Das Wichtigste aber war, dass sie gefunden hatten, wonach es Nimeye am meisten verlangte. Caiwen hatte nun keine Mühe mehr, sich die Worte und rituellen Handlungen in Erinnerung zu rufen, mit denen der Bann gelöst werden konnte. Sie war bereit. Die verschiedenen Schritte der Zeremonie lagen klar und deutlich vor ihr. Nichts konnte sie mehr davon abhalten, bei Sonnenaufgang den Weg zu gehen, der das Unrecht, das ihre Großmutter erfahren hatte, wiedergutmachen würde.
     
    Obwohl sie spürte, dass ihr von den Besuchern keine Gefahr drohte, richtete Caiwen sich auf ihrer Liegestatt auf und schaute in die Richtung, aus der sie kommen würden. Es waren die junge Dienerin und zwei andere Elfen, die respektvoll im Eingang der Höhe warteten, bis Caiwen ihnen gestattete einzutreten. Sie hatten ein Tablett mit etwas zu essen und einen Krug bei sich. Eine Aura in zartem Orange zeugte davon, wie aufgeregt sie waren. Sie tuschelten leise miteinander und lächelten beschämt, als sie bemerkten, dass Caiwen sie musterte.
    »Wir... wir bringen dir die Morgenmahlzeit und sollen dir beim Ankleiden helfen!«, erklärte die Elfe mit dem Tablett schüchtern und senkte den Blick.
    »Die anderen versammeln sich bereits in der großen Halle«, fügte die Elfe mit dem Krug hinzu. »Bald wird die Sonne aufgehen und die Zeremonie beginnen. Die Herrin Nimeye möchte, dass du dann besonders schön aussiehst.«
    »Wir sind alle so aufgeregt!«, platzte die dritte heraus. »Endlich können wir nach Hause.«

    »Wo es grüne Bäume gibt...«
    »... und klare Bäche...«
    »... und wo man nachts den Sternenhimmel sehen kann.«
    »Ihr habt noch nie die Sterne gesehen?«, fragte Caiwen bestürzt.
    »Nicht richtig.« Die drei schüttelten den Kopf. »Der Dunst verbirgt ihr Antlitz und außerdem dürfen wir die Höhlen nur selten verlassen.«
    »Schon gar nicht in der Nacht.«
    »Dann wart ihr nie im Zweistromland?«
    »Nein, wir sind hier geboren«, sagte die Erste.
    »Aber wir wissen alles über die alte Heimat«, erklärte die Zweite.
    »Und wir sind so froh, dass du uns hinführen wirst.« Die dritte Elfe schenkte Caiwen ein strahlendes Lächeln.
    »Na, dann sollten wir die anderen nicht zu lange warten lassen.« Caiwen setzte sich auf, winkte die drei zu sich und löschte ihren Durst mit einem großen

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