Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
dem Brett ruhte. Dann nickte er: »Ja, das kann ich.«
    »Und?« Caiwen hielt es vor Spannung kaum noch aus. »Was steht da?«
    Schweigen.
    »Na los. Nun sag schon.«
    Heylon schaute Caiwen an. Sie konnte spüren, wie sich alles in ihm dagegen sträubte, ihrem Wunsch nachzukommen. Aber gerade das machte sie noch neugieriger.
    »Willst du es wirklich wissen?«, fragte er.
    »Ja, verdammt.«
    »Also gut.« Heylon holte tief Luft und las vor: »Hier steht: Im Gedenken an unsere geliebte Tochter«, er machte eine bedeutungsvolle Pause, »Caiwen.«
    »Caiwen? Unsere... Tochter?« Caiwen schluckte trocken. Sie musste sich verhört haben. »Aber das... das ist unmöglich. Ich bin ihre einzige Tochter. Und ich lebe noch.«
    »Dann kann das nur eines bedeuten.« Heylon gab Caiwen das Brett zurück: »Du hattest eine Schwester.«

DIE HALBELFE
    A ls Durin erwachte, schien die Sonne hell und freundlich in die Schankstube der Taverne. Es war kalt. Irgendjemand hatte die Tür und die Fensterläden weit geöffnet, um den Gestank von zwanzig mehr oder weniger betrunkenen Gästen herauszulassen, die viel zu lange auf zu engem Raum zusammengesessen hatten.
    Durin gab einen ächzenden Laut von sich und blinzelte in das grelle Licht. Sein Kopf brummte und schwindlig war ihm auch. Es dauerte eine Weile, bis er wieder klar sehen konnte und erkannte, dass er der letzte Gast im Hölzernen Fass war.
    »Wurde auch langsam Zeit, dass du aufwachst.« Saphrax hockte neben ihm auf einen Stuhl und blickte ihn aus geschlitzten grünen Augen vorwurfsvoll an. Das Wechselwesen hatte die Gestalt einer streunenden Katze angenommen, wie es sie im Hafen zu Hunderten gab. »Die anderen sind schon alle weg.«
    »Alle?« Durins Gedanken arbeiteten nur langsam. Dafür nahm der Kopfschmerz rasch weiter zu. »Auch die Elfe?«
    »Die war zuerst weg.« Saphrax legte den Kopf schief. »Kaum, dass es hell wurde, ist sie auf und davon.«
    »Aber... aber das verstehe ich nicht.« Durin schlug die Hände vors Gesicht und rieb sich die Augen, in der Hoffnung, endlich klar denken zu können. »Sie wollte mich doch …«

    »… zu deinem Auftraggeber bringen?« Die Katze schnitt eine Grimasse, die an ein Grinsen erinnerte. »Wohl kaum.«
    »Was soll das heißen?« Durin verfluchte den Wein, dessen Nachwirkungen seinen Geist noch immer umfangen hielten. Wie viel hatte er getrunken? Er zählte nach, kam aber nur auf zwei Becher, an mehr erinnerte er sich nicht. Seltsam. Er gehörte nun wirklich nicht zu den Menschen, die keinen Alkohol vertrugen.
    »Nun, hätte sie dir sonst Pulver in den Wein geschüttet?«
    »Sie hat was? Das glaube ich dir nicht.«
    »Nicht?« Saphrax blinzelte, gähnte ausgiebig und ließ seine spitzen Eckzähne im Sonnenlicht aufblitzen. »Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass du je zuvor so tief und fest geschlafen hättest.« Er begann, sich zu putzen. »Die Alte dahinten hat schon viermal vergeblich versucht, dich zu wecken.«
    Durin schaute sich um und entdeckte hinter dem Tresen eine alte Frau, die wohl zum Reinemachen in die Taverne gekommen war. Neben ihr stapelte sich schmutziges Geschirr, während sie ganz ungeniert die Reste aus den Krügen trank und mit den Fingern von den Tellern kratzte, was die Gäste übrig gelassen hatten.
    »Wir haben geschlossen!«, rief sie Durin mit krächzender Stimme zu, als sie seinen Blick bemerkte. Wirklich nachdrücklich klang es nicht, denn sie setzte schon den nächsten Krug an die Lippen.
    »Bei den Göttern.« Durin seufzte. Plötzlich kam Bewegung in ihn. Hektisch kontrollierte er seinen Mantel und sein Gepäck, um nachzusehen, ob ihn jemand bestohlen hatte.
    »Ist alles noch da.« Saphrax putzte sich lässig die Vorderpfoten. »Ich hab aufgepasst. Du konntest es ja nicht.«
    »Wollte mich denn jemand bestehlen?«
    »Nein.« Saphrax strich sich über die Schnurrhaare.
    »Die Elfe auch nicht?«
    »Nee, die wollte nur weg.«

    »Verdammt noch mal, wenn du gesehen hast, wie sie mir das Pulver in den Wein geschüttet hat, warum hast du mich dann nicht gewarnt?«, brauste Durin ohne jede Vorwarnung auf.
    Saphrax sprang vom Stuhl, legte die Ohren an und fletschte die Zähne. »Sie ist eine Elfe«, zischte er wütend. »Elfen hassen Wechselwesen. Sie hätte mich auf der Stelle getötet. Außerdem hatte ich die Gestalt einer Fliege angenommen und nur ein ganz leises Stimmchen. Selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte dich nicht warnen können.«
    »Ja, ja, schon gut.« Durin seufzte und barg das

Weitere Kostenlose Bücher