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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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an. »Du bist so blass.«

    »Es geht mir gut.« Durin war kein Mann, der eine Schwäche vor anderen eingestand. »Ich brauche nur frische Luft.«
    »Ach so.« Das Grinsen auf Melrems Gesicht verriet, dass er die Lüge durchschaute. »Ich fürchtete schon, du könntest seekrank sein. Das wäre wirklich bedauerlich, so kurz nach dem Auslaufen, denn da draußen«, er deutete auf den Ozean hinaus, »wird es noch heftiger schaukeln.«
    Durin warf ihm einen säuerlichen Blick zu und ging, ohne zu antworten, zur Reling. Er brauchte etwas, an dem er sich festhalten konnte. Etwas, das hart war und ausnahmsweise mal nicht zu schwanken schien. Als er sich umdrehte, sah er mit einem Anflug von Neid, wie Melrem leichtfüßig wieder unter Deck verschwand. Maeves Enkel bewegte sich auf dem Schiff genauso sicher wie in den Straßen Arvids. Das Schaukeln schien ihm nicht das Geringste auszumachen.
    Durin seufzte und schaute über das Wasser, wo sich die Wellen als schaumbekränzte Dünung bis zum Horizont erstreckten. Der Anblick der Wogen, die das Schiff hoben und senkten, versetzte seinen Magen erneut in Aufruhr.
    Durin schloss die Augen. Ein Fehler, wie sich sogleich herausstellte. Mit geschlossenen Augen kamen ihm die Bewegungen des Schiffes noch heftiger vor. Dazu kam die Kälte an Deck. Der eisige Wind zerrte an seinem Hut und durchdrang mühelos die Kleidung. Durin fluchte leise. Seine Finger hielten die Reling so fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten. So elend, wie er sich fühlte, blieben ihm nur zwei Möglichkeiten. Entweder er würde in der warmen und engen Kabine elendig zugrunde gehen oder hier draußen in der frostigen Luft sein Leben aushauchen. Keine der beiden Möglichkeiten erschien ihm auch nur halbwegs erstrebenswert. Eines aber wusste er schon jetzt ganz sicher. Sollte er dieses Abenteuer wider Erwarten lebend überstehen, würde er nie wieder einen Auftrag annehmen, der ihn aufs Meer hinausführte.

    Drei Raubmöwen kamen angeflogen und landeten hinter Durin auf dem Deck. Er wandte sich um, weil er sehen wollte, was sie angelockt hatte, wünschte sich aber sofort, es nicht getan zu haben. Ganz in der Nähe war einer der Seeleute an die Reling getreten und hatte damit begonnen, Fische auszunehmen, die in einem Kübel neben ihm lagen. Der Wind trug Durin den Geruch der Eingeweide zu, die der Matrose achtlos über Bord warf. Der Anblick der Gedärme, um die sich die Möwen kreischend stritten, der Gestank und das unablässige Schaukeln des Schiffes waren zu viel für ihn. Geistesgegenwärtig riss er sich den Hut vom Kopf und beugte sich weit über die Reling, ehe er den Inhalt seines Magens in einem gewaltigen Schwall Mar-Undrum opferte.
    Als sich sein Magen nach einer gefühlten Ewigkeit endlich beruhigte, weil es nur noch bittere Galle gab, die Durin dem Meeresgott hätte darbringen können, war der Matrose mit den Fischen verschwunden. Durin achtete nicht auf die leise Stimme in seinem Kopf, die ihm zuflüsterte, dass der Ort, den der Mann für seine Arbeit gewählt hatte, gewiss kein Zufall gewesen war, und versuchte, nicht daran zu denken, welch erbärmlichen Anblick er geboten haben musste. Die Mannschaft hatte sich sicher köstlich amüsiert.
    »Wirklich lecker, was du da so von dir gibst.« Die spöttische Stimme war zu hell, um von einem der Seeleute zu stammen. Schnaufend wandte Durin den Kopf und setzte zu einer wütenden Antwort an, die ihm jedoch im Hals stecken blieb. Neben ihm auf der Reling hockte eine Raubmöwe, die ihn aus blitzenden Augen anschaute.
    Diese Augen! Durin stutzte und vergaß für einen Moment sogar, wie schlecht es ihm ging. In einer Mischung aus Hoffen und Bangen starrte er die Möwe an, als würde er einen Geist sehen. »S... Saphrax?«
    »Na, wer denn sonst?« Die Möwe blinzelte gelassen. »Du hast
doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dich auf dieser Reise als braves Hündchen begleite?«, fragte sie und schüttelte ihr Gefieder. »So einen Flohpelz ertrage ich nur für kurze Zeit. Das ewige Gekratze macht mich ganz verrückt.«
    »Ich dachte, du … du bist tot.« Durin konnte immer noch nicht glauben, dass es wirklich Saphrax war, der da neben ihm hockte.
    »Tot?« Saphrax öffnete den Schnabel, lachte keckernd und breitete die Flügel aus. »Da muss ich dich enttäuschen«, rief er gegen den Wind an, während er sich in die Lüfte erhob. »So schnell wirst du mich nicht los.«

IM TOTENREICH
    C aiwen blieb bis zum Abend bei Armide. Gemeinsam säuberten sie

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