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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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was ich gedacht habe?«
    »Eigentlich höre ich dich nur, wenn ich dich berühre. Bei anderen Menschen ist es nicht so, ihre Gedanken kann ich meilenweit hören.«
    Ich freute mich innerlich darüber und fragte vorsichtig: »Sind deine Geschwister auch ... du, weißt schon.« Ich traute mich nicht, das Wort »Vampir« auszusprechen. Das war einfach zu ... ja, verrückt.
    Er nickte leicht. »Ich habe es ja gesagt. Alle aus meiner Familie.«
    »Und welche Fähigkeiten haben die anderen?« Ich sah neugierig zu ihm hoch. Er überlegte einen Moment.
    »Meine Mutter kann Gegenstände und Menschen erstarren lassen. Sozusagen die Zeit anhalten. Mein Dad kann Menschen mit mentalen Befehlen beeinflussen und kennt sich in der medizinischen Welt aus. Róse kann in die Zukunft und in die Vergangenheit sehen. Rob kann die Geschichte von Gegenständen lesen, wenn er sie berührt und Nick kann die Stimmung der Menschen verändern. Das ist ziemlich nützlich. Besonders wenn man in einem Raum voller Leute steht.«
    Ich war überwältigt.
    Jas sah sich um und sagte seufzend: »Es wird schon dunkel. Die anderen warten auf uns.«
    Ich nickte und nahm seine Hand, die er mir anbot. »Ich habe mal gelesen, dass es Vampiren schwerfällt, in der Nähe von Menschen zu sein. Stimmt das?« Ich sah ihn fragend an. »Bei unserem ersten Kuss, da warst du plötzlich so schnell weg. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso? War es, weil du es in meiner Nähe nicht ausgehalten hast?«
    Er blieb stehen. »Ja, damals ... da habe ich einfach die Kontrolle verloren. Ich hätte beinahe von dir getrunken. Ich konnte es gerade noch verhindern.«
    Ich schluckte schwer, bevor ich wieder sprach. »Aber ... es ist ja nichts passiert.« Ich erinnerte mich genau an diesen Tag. Ich sah ihn vor mir. Er hatte sich im Schatten versteckt und dann ganz langsam die Augen geöffnet. Sie waren orange gesprenkelt. »Du hattest danach seltsame Augen. Was bedeutet die Farbe der Iris?«
    Jas schaute über meine Schulter. Als er sprach, sah er mich nicht an. »Orange steht für Begierde, rot für Wut oder Hass, golden oder braun ist unsere normale Augenfarbe. Sie kann aber auch für Zärtlichkeit, Liebe und so weiter stehen. Grün-gelblich bedeutet Neugierde, aber bei manchen von uns bedeutet es Verlogenheit und die schlimmste Farbe ist schwarz. Schwarz bedeutet Durst. Sei froh, dass ich getrunken habe, bevor wir uns sahen ...« Er sah mich ernst an und wartete auf eine Reaktion von mir. Mir lief ein kurzer Schauer über den Rücken. Hätte er nichts zu sich genommen, dann ... ich ließ den Gedanken in der Luft stehen.
    Und dann erinnerte ich mich an den Tag, als wir uns das erste Mal begegneten. Er hatte mich finster angesehen und seine Iris war fast pechschwarz gewesen.
    »Als wir uns kennenlernten. Ja, ich hatte dich schon damals auf dem Parkplatz gerochen. Ich hielt die Luft an, und als ich an dir vorbei war, konnte ich endlich wieder ausatmen und hatte einen klaren Kopf. Wir trafen auf deine Brüder und dann kamst du plötzlich herein. Der Wind trug deinen köstlichen Duft zu mir herüber. Ich war drauf und dran die Kontrolle zu verlieren. Dann sah ich dich an.« Er hielt kurz inne und sprach dann weiter: »Du sahst so wunderschön aus. Wie ein Engel. Und ich wollte dich einfach kennen-
lernen. Ich versuchte, mich normal zu verhalten, was mir ziemlich schwerfiel. Besonders, weil ich deine Gedanken nicht lesen konnte.« Er blickte mir in die Augen und seufzte.
    Eine Frage schwirrte in meinem Kopf herum. »Wirken Emma und Elli auch so anziehend auf deine Brüder, wie ich auf dich?«
    Er lächelte dünn. »Ja, meine Brüder können sich aber besser beherrschen als ich.«
    Ich nickte.
    »Komm. Gehen wir zu den anderen, sonst denken sie noch Wunder, was wir hier anstellen.« Er lachte leise.
    Wir gingen weiter und die anderen saßen schon im Van. Als wir ankamen, fragte ich: »Wo sind meine Sachen?« Elli kicherte und gab mir dann das Kleiderbündel. Ich zog alles sofort an und fühlte mich schon etwas wohler.
    »Hat ja ganz schön lange gedauert. Wir wollten schon einen Suchtrupp nach euch schicken. Was habt ihr den so lange gemacht?«
    Róse sah Jas eindringlich an und schüttelte ihren wunderschönen Kopf und startete den Motor. Jas und ich stiegen schnell ein. Jas, kannst du mich hören? - Ja, was ist los? - Ähm ... ich wollte fragen, ob meine Brüder, Emma und Elli davon wissen? Ich meine von euch.
    Was für ein komisches Gefühl, mit jemandem auf diese Art zu

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