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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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fragend an. Er blickte nur frustriert zur Seite. »Ich meine ... ach komm schon. Wenn du ein Vampir wärst, dann könntest du gar nicht hier draußen in der Sonne stehen, du würdest in Flammen aufgehen. Du hättest Fänge und du würdest mir das Blut aussaugen und ...«
    Aber weiter kam ich nicht, denn er stand blitzschnell über mir. Zu schnell für meine Augen. Ich fuhr erschrocken zusammen. Er verzog gequält das Gesicht.
    »Ich könnte dir niemals wehtun. Auch wenn ich sehr großen Durst nach dir habe. Oh ja, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich begehre. Du bist wie eine Droge für mich, Vanessa. Ich könnte dich ganz einfach erledigen. Ich könnte mich an dir sättigen. Ich könnte so viel mit dir anstellen, aber ich kann und will das einfach nicht. Ich könnte dann nie mehr sehen, wie du rot anläufst. Ich könnte nie mehr aus deiner Mimik schlau werden oder deine Wärme spüren. Ich könnte dann nie mehr sehen, wie du die anderen durchschaut hast und diese Erkenntnis in deinen Augen auftaucht.
    Wenn ich dir etwas antun würde ... ich könnte mir nie wieder in die Augen sehen. Du weißt gar nicht, wie zerbrechlich du bist. Es ist nicht gerade einfach, dich zu berühren, wenn du so köstlich riechst. Ich brauche bloß meine Hand zu schnell in deine Richtung bewegen und schon wären deine Knochen zerschmettert.«
    Es entstand eine Pause. Ich konnte immer noch nichts sagen. Theoretisch müsste ich Angst spüren, aber ich spürte überhaupt nichts dergleichen.
    »In der kurzen Zeit habe ich mich in dich verliebt und ich habe mich immer wieder getestet. Ich habe immer mehr zu mir genommen, als es nötig war. Damit ich dich nicht verletze.« Es entstand wieder eine Pause. »Glaubst du mir jetzt?«
    Ich war mir nicht sicher. Vampire gibt es doch nur in Märchen. Kein Vampir, oh nein. Oder doch? Er hatte die typischen Merkmale. Er ist blass, seine Haut ist eiskalt, Augenringe, seine Iris wechselte die Farbe, er ist übernatürlich schnell und stark. Leise gestand ich: »Mir fiel es früher schon auf. Zuerst immer deine Augen. Ich dachte mir meistens, ich bilde es mir nur ein. Dann deine Haut. Sie glitzert in der Sonne und ist eiskalt. Dann hast du mich blitzschnell aufgefangen, obwohl du ganz weit weg warst. Und ich hatte immer
diese Träume.«
    »Träume?«, fragte Jas interessiert.
    »Ja, es waren aber eher Albträume. Zuerst war es harmlos. Nick warnte mich vor dir, wie mir jetzt klar ist. Dann wurden meine Träume immer gruseliger.«
    »Gruseliger? Sprich weiter.«
    Ich sammelte mich und erzählte: »Einmal waren wir auf dieser Lichtung und du bist zu mir gekommen und dein ganzes Gesicht war eine Fratze. Du hattest glühende Augen und deine Fänge ... Dann hast du dich hingekauert wie ein Raubtier und bist auf mich zugesprungen. Ich wachte zum Glück auf. Die nächsten Träume beinhalteten fast alle das Gleiche. Außer, dass wir an verschiedenen Orten waren.«
    »Und was passierte dann?«
    Ein Schaudern überfiel mich. »Wir waren immer allein. Wir haben uns umarmt und jedes Mal, wenn du dich meinem Hals genähert hast, habe ich einen Schmerz gespürt. Einen unmenschlichen Schmerz und du hast geknurrt.«
    Jas sagte nichts. Er blickte bloß ausdruckslos über meinen Kopf hinweg.
    Dann fiel mir etwas ein. »Aber was ist mit der Sonne und deinen Zähnen?«
    Er blinzelte, überrascht, dass ich ihn das fragte. »Mit der Sonne, das ist ein Mythos. Okay nicht ganz. Es gibt verschiedene Arten von uns. Meine Familie ist anders als die anderen.«
    »Und die Fänge? Ich meine, die müsste man doch sehen, oder?« Er lachte leise in sich hinein. »Nur wenn wir Blut riechen oder wenn Gefahr droht oder wenn wir sehr großen Durst haben.«
    Ich sah ihn nur an. Konnte nicht fassen, was er da sagte.
    Vanessa, du hörst mich und ich kann dich hören. Das ist meine besondere Fähigkeit. Neben Stärke und Schnelligkeit kann ich Gedanken lesen und andere meine Gedanken hören lassen.
    Nein, das ist doch wohl nicht sein Ernst. Ich bilde mir das ganz sicher ein. »Nein, ich habe gerade wirklich mit dir gesprochen. Vanessa, glaubst du mir jetzt?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Natürlich. Ich bin überrascht, dass du nicht schreiend davonrennst.«
    Nein, ich würde nie aus Angst vor ihm davonlaufen. Ich fürchtete mich nicht und ich glaubte ihm, auch wenn das alles noch so verrückt klang. Er nickte. Er hatte es gehört. Er stand auf und zog mich mit sich nach oben.
    »Heißt es, du hast mich die ganze Zeit gehört? Alles

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