Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
Vom Netzwerk:
reden.
    Ob du es glaubst oder nicht, deine Brüder wissen davon. Emma und Elli auch. - Was? Von wem? Haben Rob und Nick es ihnen gesagt? Ich wartete vergeblich auf seine Antwort. Er verschloss seinen Geist vor mir. Das ist unfair. Das will ich auch können. - Zum Glück kannst du es noch nicht. Er grinste mich schelmisch an. Ja, ja, lach nur über mich. Wirst schon sehen, was du davon hast, dachte ich. Er sagte nichts mehr und wir fuhren in die lange Auffahrt zu unserem Haus hinauf. Im Erdgeschoss brannte schon Licht.
    Jas drehte sich zu Róse und nickte ihr leicht zu. Dann sah er schnell mich an. Vanessa? Darf ich dich heute noch besuchen? Ich hielt inne und dachte nach. Was ist mit meinem Vater? Der würde es nicht erlauben, dass du noch so spät zu mir kommst.
    Er wird davon nichts erfahren. Ich komme durch das Fenster, wenn alle schlafen. Und wenn jemand kommt, höre ich es ja.
    Gutes Argument. Okay. Und wann?
    Nachdem du gegessen hast. Das müsste so in einer Stunde sein. Und ich will lieber etwas trinken, bevor ich zu dir komme. Ist mir sicherer.
    Mir war das auch lieber. Ich wünschte nur den Mut aufzubringen, ihn zu fragen, was oder vielmehr von wem er trank.
    Der Wagen hielt an. Bevor wir ausstiegen, sagte Jas in meine Gedanken: Du darfst es keinem sagen, Vanessa. Ich blickte ihn überrascht an, dann nickte ich. Meine Brüder und ich stiegen aus. Jas gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich winkte Emma, Elli und den anderen noch zu, bis sie um die Ecke bogen und davonsausten. Mit einem geheimnisvollen Lächeln ging ich in die Küche.
    Meine Eltern sahen sich erstaunt an. »Wieso strahlst du denn so?« Meine Mutter beugte sich leicht über den Tisch. Meine Brüder grinsten und mein Vater runzelte nur die Stirn.
    »Mir hat es heute halt Spaß gemacht.« Mehr gab ich nicht zu. Sie mussten ja nicht alles wissen. Mein Vater sah erst André und dann Brain eindringlich an. Er hob eine Braue und beide zuckten nur mit den Schultern. Keiner sagte etwas und wir beendeten unser Essen schweigend. Ich stand als Erste auf und spürte vier Augenpaare auf mir.
    »Vanessa.« Die Stimme meiner Mutter brachte mich zum Stehen.
    Ich drehte mich um. »Ja?«
    »Kannst du bitte noch mal herkommen!«
    Ich ging wieder zurück und setzte mich. Ich sah meine Mom
an. Sie suchte nach den passenden Worten. »Die Sache ist die: Nach den Sommerferien möchten wir, dass du auf eine andere Schule gehst. Deine Brüder werden ebenfalls wechseln und Emma und Elli wahrscheinlich auch.«
    Ich sah sie eine Weile schweigend an. »Okay. Und welche?«
    Meine Mutter tauschte mit meinem Vater einen kurzen Blick aus. »Das wissen wir noch nicht ganz genau. Wir sagen dir noch früh genug Bescheid. Jetzt konzentrierst du dich erst einmal auf dieses Jahr.« Ich nickte und wünschte ihnen eine gute Nacht.
    Ich versuchte in normalem Tempo die Treppe hinaufzugehen, ohne gleich loszurennen.
    Ich kam in mein Zimmer und sah mich um. Jas war noch
nicht da.
    Ich schnappte mir mein Schlafzeug und ging ins Bad. Unter der Dusche vertrieb das heiße Wasser die Eiseskälte der Lagune. Ich ließ mir Zeit und erst nach einer guten halben Stunde stand ich halbwegs trocken wieder in meinem Zimmer, wo Jas schon auf meinem Bett lag. In meinem Bett. Mit einem Satz war ich bei ihm. Er schlang seine Arme um mich und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn.
    »Du bist aber früh hier.« Ich sah in seine Augen und entdeckte pures Gold.
    »Ja, ich wollte dich so schnell wie möglich wiedersehen.« Seine Augen funkelten mich an und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Es war schön, so in seinen Armen zu liegen. Gefällt es dir? Ich nickte nur.
    Ich habe dich früher oft gesehen, wenn du mit deiner Stute an der Lagune warst. Ich habe dich schon damals gerochen. So köstlich. Du hattest Glück, dass ich einen klaren Kopf hatte. Ich hätte sonst etwas sehr Dummes gemacht. Er verstummte und sah nachdenklich aus dem Fenster.
    »Du hast mich damals schon gesehen? Deshalb fühlte ich mich immer irgendwie beobachtet. Ich dachte schon, ich leide unter Verfolgungswahn.«
    Er sah mich wieder an. Du hattest etwas an dir und ich blieb und sah dir zu. In den drei Wochen hast du mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Ich bin sogar eines Abends in deinem Zimmer gewesen und habe dir beim Schlafen zugesehen. Du hast immer gemurmelt und dann sagtest du plötzlich meinen Namen vor. Ich war mir nicht sicher, also kam ich öfter vorbei.
    Er machte eine kurze Pause und strich langsam mit der Handfläche

Weitere Kostenlose Bücher