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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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lieber hinabstürzen?
    Ich erschrak. Wer war das? Ich kannte diese Stimme nicht. Zögerlich fragte ich: Wer bist du?
    Eine weibliche Stimme lachte leise. Entschuldige bitte. Wie ungehobelt von mir. Ich bin Inis, Göttin der Luft.
    Göttin der Luft?, fragte ich erstaunt. Es gibt Götter?
    Ja, richtig, Vanessa. Es gibt vier von uns. Du wirst sie alle noch kennenlernen. Ich spreche zu dir, um dich willkommen zu heißen und weil du dich in der Luft befindest. Immer, wenn du fliegst, kannst du mich rufen oder ich bin an deiner Seite und wache über dich.
    Über mich wachen? Und da sind noch mehr Götter? Wann werde ich die anderen kennenlernen?
    Sie lachte. Das kommt auf die jeweilige Situation an. Das verstehe ich. Entschuldige mich bitte. Ich habe ein paar Angelegenheiten zu erledigen. Ihre Präsenz verschwand. Dann kam sie noch einmal zurück. Ich habe etwas vergessen, wenn ich du wäre, würde ich hier nicht herumschweben und mir Gedanken über Götter machen, sondern den Jungen meiner Träume suchen. Und schon war sie wieder weg. Den Jungen
meiner Träume? Jas!
    Ich hatte immer noch Kopfschmerzen. Meine Nase und mein Mund brannten. Meine Ohren reagierten auf jedes Geräusch und meine Augen auf jede Bewegung. Mein Körper fing wieder an, zu schmerzen und ich spürte eine Ohnmacht nahen.
    Ich kämpfte dagegen an. Langsam begann ich mich fortzubewegen. Ich stieg höher und registrierte alles haargenau. Da nahm ich eine schnelle Bewegung unter mir wahr und fing einen seiner Gedanken auf: Sie ist eine Hexe. Eine Hexe mit besonderen Fähigkeiten. Wie konnte ich das nicht erkennen? Oder Róse? Ich kann das nicht mehr. Sie riecht jetzt noch viel besser als damals. Ich hatte mich überhaupt nicht richtig unter Kontrolle und kann es immer noch nicht. Ich werde wie ein wildes Tier über sie herfallen.
    Ich war für einen Moment geschockt. War es wirklich so schlimm für ihn? Ich flog an ihm vorbei. Ich kannte den Weg. Ich hatte es in seinen Gedanken gelesen. Dann wartete ich den richtigen Moment ab. Ich flog blitzschnell abwärts und stellte mich ihm in den Weg. Im Bruchteil einer Sekunde war Jas bei mir. Er blieb abrupt stehen und sah mich voller Überraschung an. Sein Haar war leicht zerzaust und ich spürte das Bedürfnis, zu ihm zu gehen und ihm über den Kopf zu streichen.
    Wie kommt sie so schnell hierher? Was will sie von mir? Er zog plötzlich scharf die Luft ein und lächelte schief. Ein paar Schritte ging ich näher heran. Sie riecht so gut. So köstlich. So unwiderstehlich. Er leckte über seine Zähne. Ich musste schlucken. Er wird mir nichts tun. Und wenn doch? Ich kann mich wehren.
    Ganz recht. Die Stimme war mir fremd. Es war nicht Inis. Es war einer der anderen Götter. Eine männliche Stimme. Ich ließ Jas nicht aus den Augen und fragte die Stimme: Wer bist du?
    Ich bin Kurar, Gott der Erde. Du bist, wie ich hörte, Inis schon begegnet. War sie nett zu dir?
    Ja, das war sie. Sehr sogar.
    Eine schnelle Bewegung von Jas ließ mich zusammenzucken. Ich hatte mich zu sehr auf Kurar konzentriert.
    Besser, du achtest auf ihn. Er ist flink und schnell. Aber sorge dich nicht, ich wache über dich.
    Jas lächelte mich an. »Was machst du hier?«
    Ich überlegte eine Weile. »Weil du, ohne ein Wort einfach abgehauen bist, verdammt.«
    Er sagte nichts.
    »Weil ich dich zurückholen will.«
    Er schnaubte. »Ich komme nicht mehr zurück. Meine Entscheidung steht fest.«
    »Ach ja. So wie damals. Verkriechst dich. Läufst vor mir weg. Hab ich recht?« Er sagte nichts.
    »Wieso, Jas? Wieso hast du dich überhaupt mit mir eingelassen?« Er sagte immer noch nichts. Seine Gedanken waren mal klar, dann wieder verschwommen. Er suchte nach einer Antwort.
    Ich konnte zwar seine Gefühle wahrnehmen, aber sie waren zu durcheinander. »Es war nur mein Geruch. Hab’ ich recht? Nur deswegen oder? Nur weil ich wie ein blöder verknallter Teenager ankam und du deinen Spaß haben wolltest. Nur deswegen.« Eine Träne lief mir die Wange hinab. Ein altbekannter Schmerz durchzuckte mich. Ich ließ ihn gewähren. Früher, in einsamen Nächten, hatte ich versucht, ihn zu verdrängen. Aber jetzt nicht. Jetzt war es anders.
    Wie mir klar wurde, war es nicht der alte Schmerz. Es war, weil er nicht NEIN oder JA sagte. Er sagte nichts. Rein gar nichts.
    Meine Sicht verschwamm, als ich ihn anblicken wollte. Ich stolperte zu ihm. Dann blieb ich an einer Wurzel hängen und fiel. Fiel in einen Käfig voller Kälte und er verschlang mich.
    Ein leises

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