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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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ihn. Er nahm mich in die Arme, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich beruhigte mich langsam.
    »Alles in Ordnung? Ganz schön aufregend gewesen nicht war?«
    Ich nickte bloß schwach. »Woher weißt du davon? Mögen Vampire eigentlich Hexen?«
    Er dachte nach. »Eigentlich schon. Ich habe heute erst davon erfahren. Aber ich könnte dich niemals hassen, Vanessa. Es ist schon komisch. Ein Vampir und eine Hexe. Hört sich ja legendär an.« er lachte leise auf. Ich nickte nur schwach. Langsam schlief ich in seinen Armen ein.
    Ich war viel zu erschöpft gewesen und schlief bis zum nächsten Abend. Doch ich hörte die Stimmen. Stimmen? Ja, Stimmen in meinem Kopf. Alle Gedanken, derer, die im Haus und der näheren Umgebung waren. Meine Brüder waren im Garten und spielten irgendein Spiel mit Rob, Nick, Róse, Emma und Elli. Meine Eltern saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich mit Jas’ Eltern. Und wo war Jas? Ich richtete mich langsam auf. Wann war ich in mein Bett gekommen? Das war bestimmt Jas gewesen.
    Ich stand langsam auf, immer noch wacklig auf den Beinen und schlurfte zum Fenster. Es war nur angelehnt und ich öffnete es.
    Plötzlich wurde die Welt unerträglich laut.
    Meine Ohren waren genauso empfindlich, wie mein Kopf, der vor Schmerz zu explodieren drohte. Ich roch überwältigende Düfte. Sie waren so intensiv, dass mich eine Welle der Übelkeit überrollte.
    Und meine Sicht. Irgendetwas stimmte nicht mit meinen Augen. Die Farben waren grell und alles schien so scharf. Es tat richtig weh. Meine Sinne spielten total verrückt.
    Ich konnte meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Benommen taumelte ich zurück zum Bett und verlor das Bewusstsein.

 

    Leise Stimmen drangen an mein Ohr. »Geht es ihr gut?« Dads Stimme. »Was hat sie?« Einer meiner Brüder. »Was ist passiert?« Diese Stimme war ängstlich und kam von Jas. Etwas Kaltes legte sich auf meine Stirn. Mir wurde gleich wohler. »Sie atmet jetzt ruhiger, keine Sorge. Soweit ich es beurteilen kann, ist sie zusammengeklappt.« Diese Stimme gehörte Jas’ Vater. »Sie hat Fieber, aber ihre Atmung geht regelmäßig.«
    Jemand atmete erleichtert auf.
    »Sie braucht jetzt viel Ruhe und sehr viel Schlaf. Ihr Körper macht eine große Veränderung durch.« Mit diesen Worten erhoben sich alle Anwesenden, das konnte ich am Rascheln ihrer Kleidung hören, und mit leisen Schritten verließen sie den Raum. Nur Jas blieb. Ich konnte seine Gedanken hören. Ich sendete meinen Geist aus und sah näher hin. Er machte sich schwere Vorwürfe.
    Wie konnte ich sie nur allein lassen. Ihre und meine Eltern sagten mir, dass sie jetzt viele Veränderungen durchmacht. Dass sie sehr empfindliche Sinne kriegt. Dass sie sogar stärker sind als unsere. Dass ... sie haben mir eine Menge erzählt und erklärt. Sie sagten, ich solle auf sie aufpassen und jetzt? Seine Gedanken wurden immer leiser. Eine Pause folgte. Oh, sie ist wach. Er stand sofort auf und kam zu mir
hinüber.
    Kalte Hände legten sich um meinen heißen Kopf.
    »Geht es dir jetzt besser?« Ich nickte schwach. Ein kurzer Schmerz pochte in meiner Schläfe auf und ich verzog mein Gesicht. Wie kann ich sie berühren, ihr nahe sein, ohne ihr wehzutun? Gar nicht. Ich war so naiv. Wie konnte ich bloß glauben, es auszuhalten? Er seufzte schwer. Ein altbekannter Schmerz durchzuckte mich.
    Nein, bitte nicht schon wieder. Ich wollte nicht daran denken. Nicht jetzt. Er zögerte einen kurzen Moment und verschwand dann aus dem Zimmer. Seine Präsenz war nicht mehr im Haus zu spüren.
    Ich versuchte aufzustehen. Mir gelang es gerade so und mich überfiel Schwindel und Übelkeit. Ich ignorierte es, so gut es ging, was wirklich schwer war.
    Ich hatte bloß eine kurze Hose und ein Top an, trotzdem ging ich zum Fenster, öffnete es und stieg auf das Fensterbrett. Ich schluckte, als ich hinuntersah. Nicht nach unten sehen. Ich richtete mich auf und konzentrierte mich. Einfach Knie durchdrücken, fallen lassen und dann weich landen. Die ersten zwei Sachen müsste ich ja hinbekommen, aber das Letzte?
    Ich ging in die Hocke, sprang mit voller Kraft ab, schloss die Augen und wartete. Das Gefühl, zu fallen, blieb aus. Erschrocken öffnete ich meine Augen und sah, dass ich gut zehn Meter über dem Boden stand! Unmöglich. Niemals.
    Langsam drehte ich mich um. Ich war genau auf der gleichen Höhe wie mein Fenster. Aber das war doch nicht möglich! Ich sollte fallen und mir unten sämtliche Knochen brechen.
    Ja, natürlich. Willst du

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