Das Vermächtnis der Jedi
»Sie mögen keine Außenweltler. Man wird auch Euch beobachten. Wenn es ein Zwischenstopp ist, verhaltet Euch auch so.«
»Das hatte ich vor«, sagte Qui-Gon.
»Qui-Gon? Unsere Verbindung scheint gestört zu sein«, sagte Tahl. »Ich glaube, gehört zu haben, dass Ihr zustimmt.«
»Gewöhnt Euch nicht daran«, gab Qui-Gon zurück und unterbrach die Verbindung. Er wusste nicht, was er ohne Tahl tun sollte. Das war eine Bindung, der er vollkommen vertraute. Was auch immer Dooku mir gesagt hat.
»Sollten wir uns jetzt nicht registrieren lassen?«, fragte Obi-Wan.
»Lass uns zuerst etwas essen«, schlug Qui-Gon vor. Wenn sie schon hier waren, konnten sie auch Informationen sammeln, für den Fall, dass einmal die Gegenwart von Jedi gewünscht werden würde. Es wäre zunächst einfacher, wenn die Wächter nicht wussten, dass sie hier waren.
Abgesehen davon mochte er es nicht, wenn man ihm sagte, was er zu tun oder zu lassen hatte.
Auf dem Weg zur nächsten Cantina informierte er Obi-Wan über sein Gespräch mit Tahl. In der Kneipe angekommen, stellten sie fest, dass es keine große Auswahl an Speisen gab, doch Qui-Gon konnte ein paar Gemüsekuchen für sie ergattern und ein Getränk, das aus einheimischen Kräutern hergestellt wurde. Während des Essens achteten sie auf die Gespräche, die an den Tischen um sie herum geführt wurden.
Die Bürger sprachen leise, so als hätten sie Angst, belauscht und gemeldet zu werden.
Mit Hilfe der Macht konnten Qui-Gon und Obi-Wan die Hintergrundgeräusche ausblenden und sich auf eine Unterhaltung an einem Tisch neben ihnen konzentrieren.
»Das Gerücht kam gestern auf«, sagte eine leise Stimme. »Es könnte stimmen, es könnte auch sein, dass sie ihren Tod vertuschen wollen. Jaren ist verzweifelt.«
»Er muss vorsichtig sein.«
»Dafür ist es schon zu spät. Ich habe Angst um sie.«
»Sie hat alles riskiert.«
»Dazu war sie immer bereit.«
Die Stimmen wurden noch leiser, so als fürchteten die Bürger, dass irgendjemand zuhörte.
»Können wir denn nichts tun, um hier zu helfen?«, fragte Obi-Wan, ebenso leise wie alle anderen.
»Unser Transporter startet planmäßig in weniger als zwei Stunden«, sagte Qui-Gon. »Niemand hat uns um Hilfe gebeten. Wir können nicht die Probleme jedes Planeten der Galaxis lösen.« Qui-Gons Blick war auch während des Essens immer zwischen den Tischen der Cantina hin und her gewandert. Er war nicht sonderlich überrascht, als ein Sicherheitsoffizier in grauer Uniform die Kneipe betrat und geradewegs zu ihnen kam.
»Ausweise bitte.«
»Ich fürchte, wir haben keine«, sagte Qui-Gon.
»Alle Besucher müssen sich beim Registraturbüro anmelden.«
»Wir wollten zuerst etwas essen. Selbstverständlich gehen wir sofort hin, wenn wir fertig sind.«
»Nicht möglich. Bitte folgen.«
Der Offizier wartete höflich. Qui-Gon überlegte, ob sie Widerstand leisten sollten, verwarf den Gedanken aber wieder. Er war nicht auf diesem Planeten, um Schwierigkeiten zu machen, sondern um zu beobachten. Er stand auf und bedeutete Obi-Wan, dasselbe zu tun.
Sie folgten dem Offizier den Boulevard entlang in eine Seitenstraße. Hinter einer Energiewand stand ein großes, graues Gebäude. Es war aus Steinblöcken gebaut und sah aus wie ein Gefängnis.
Der Offizier brachte sie durch die Energiewand und führte sie in die Halle des Gebäudes. An einem kleinen Büro hing ein Schild mit der Aufschrift NUR REGISTRIERUNG. Der Offizier führte sie hinein, wobei er offensichtlich darauf bedacht war, dass sie ihm auch folgten.
»Besucher zur Registrierung«, sagte er.
Qui-Gon ging nach vorn und nannte einem Mann hinter einem Tresen ihre Namen. Die Finger des Beamten hielten inne, als Qui-Gon als Heimatort >Jedi-Tempel, Coruscant< angab.
»Einen Augenblick«, sagte der Mann mit gesenktem Blick.
Es dauerte länger als einen Augenblick - beinahe zehn Minuten, um genau zu sein -, bis der Mann schließlich zwei Karten über den Tresen reichte. »Tragt diese Ausweise immer bei Euch. Euer Aufbruch ist in einer Stunde und dreiundfünfzig Minuten vorgesehen.«
Sie gingen in die Halle zurück. Ihre Schritte hallten laut auf dem polierten Stein wider. Da wurden sie von einer Stimme aufgehalten.
»Es ist immer wieder ein Vergnügen, die Jedi auf unserer Welt willkommen zu heißen.«
Qui-Gon spürte es, noch bevor er sich umdrehte. Die Gewissheit, dass er diese Stimme schon einmal gehört hatte.
Die Person, die sie begrüßt hatte, war groß, hatte kurz
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