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Das Vermächtnis der Jedi

Das Vermächtnis der Jedi

Titel: Das Vermächtnis der Jedi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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hatte. Er sah geknickt aus, so als hätte er Qui-Gon zutiefst enttäuscht. »Ich habe in einem Fenster nebenan etwas Aufblitzen sehen. Von dort sieht man die Gasse. Ein Elektro-Fernglas. Sie beobachten auch die Gasse. Es tut mir Leid, Meister.«
    Es war gar nicht Obi-Wans Art, sich für eine Fehleinschätzung zu entschuldigen. Er hatte Qui-Gons kleine Lektionen normalerweise kommentarlos hingenommen und den Fehler dann nie wieder gemacht.
    Wie kann ich ihm nur sein Selbstvertrauen wiedergeben?, fragte sich Qui-Gon.
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Obi-Wan.
    »Hast du irgendeine Idee?«, fragte Qui-Gon in dem Versuch, Obi-Wan sanft anzuspornen.
    Doch Obi-Wan wollte keinen weiteren Plan vorschlagen. Er presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. Qui-Gon war klar, dass sein Padawan Angst hatte, ihn noch einmal zu enttäuschen.
    Qui-Gon verbarg sein Seufzen in einem lauten Ausatmen, als er zum Himmel sah. »Es ist schon spät. Der Arbeitstag geht zu Ende. Ich würde sagen, wir verschaffen uns einen Vorteil, indem wir uns dem Geschehen anschließen.«
    »Die Arbeiter und Familien werden nach Hause kommen«, sagte Obi-Wan.
    »Also lass uns sehen, was passieren wird«, sagte Qui-Gon.
    Zunächst kamen die Passanten nur vereinzelt, doch nach wenigen Minuten war die Straße voller Leute auf dem Heimweg. Repulsorlift-Transporter, voll gestopft mit Arbeitern, machten Halt, um ihre Türen zu öffnen und noch mehr Wesen auf die Gehwege auszuspucken.
    Qui-Gon und Obi-Wan hielten sich vor einem Laden in der Nähe von Jaren Dils Gebäude auf. Sie mussten nicht lange warten. Eine Mutter mit mehreren Kindern kam die Straße entlang. Die Mutter trug eine Tasche mit Nahrungsmitteln und allerlei andere Beutel. Die Kinder liefen ihr um die Beine und kreischten vergnügt, weil die Schule aus war. Die Gruppe blieb einen Augenblick an der Eingangsrampe vor dem Gebäude stehen. Eines der kleinen Kinder, in Tagträumen versunken, wurde beinahe von dem Passantenstrom auf dem Gehweg mitgerissen. Qui-Gon machte ein paar schnelle Schritte zu dem Jungen und nahm ihn auf den Arm. Dann ging er zu der Gruppe an der Rampe. Obi-Wan folgte ihm schnell.
    »Tyler«, schimpfte die Mutter. »Wie ungezogen von dir!« Sie streckte eine Hand nach dem Jungen aus, während sie in diversen Taschen nach ihrer Zutrittskarte suchte. Obi-Wan kam ihr zu Hilfe und nahm ihr mehrere Taschen ab.
    »Gestattet mir, ihn zu tragen«, sagte Qui-Gon und zog eine lustige Grimasse für den Jungen. »Wir haben schon Freundschaft geschlossen.«
    Die Mutter dankte ihm, während sie ihre Zutrittskarte in den Leseschlitz der Tür schob. Obi-Wan hantierte mit den Taschen und legte einem anderen Jungen die Hand auf die Schulter.
    Für einen Beobachter musste es so aussehen, als wären die Jedi einfach weitere Familienmitglieder.
    Sie halfen der Mutter bis vor ihre Tür und verabschiedeten sich von den Kindern. Da es keinen Turbolift gab, mussten sie die Treppe bis zum obersten Stock nehmen. Qui-Gon klopfte an der Tür, die bald von einem kleinen Mann mit traurigen Augen geöffnet wurde.
    »Seid Ihr Jaren Dil?«, fragte Qui-Gon.
    Der Mann nickte misstrauisch.
    »Wir kommen wegen Eurer Frau«, sagte Qui-Gon.
    Jaren Dil blieb im Türrahmen stehen. Obwohl er fast einen Meter kleiner als Qui-Gon war und so dünn, dass es fast schon schauerlich aussah, schien er nicht eingeschüchtert zu sein. »Ich weiß nichts über die Flucht meiner Frau.«
    »Wir wollen helfen«, sagte Qui-Gon.
    Ein schiefes Lächeln kam über Jarens Lippen und verschwand schnell wieder. »Ihr wäret überrascht zu wissen, wie oft wir diese Worte schon gehört haben. Sie sagen immer, dass sie helfen wollen.«
    »Wir sind Jedi«, sagte Qui-Gon und ließ den Griff seines Lichtschwerts sehen. »Keine Wächter.«
    »Ich weiß, dass Ihr keine Wächter seid«, sagte Jaren. »Aber ich weiß nicht, wer Ihr seid oder wer Eure Freunde sind. Ich rechne jeden Augenblick mit meiner Verhaftung. Das Verbrechen, das ich begangen habe, ist, mit Cilia Dil verheiratet zu sein und sie nicht verraten zu haben.«
    »Ich würde Ihr gern eine Nachricht zukommen lassen«, sagte Qui-Gon.
    »Ich habe Cilia seit ihrer Verhaftung nicht mehr gesehen. Besuche sind nicht gestattet. Ich weiß nicht, wo.«
    Qui-Gon unterbrach ihn. »Sagt ihr, dass die Jedi ihr helfen wollen.« Qui-Gon griff nach dem Comlink an Jarens Gürtel, nahm ihn ab und tippte seinen Code ein. »Ich habe Euch gerade die Möglichkeit gegeben, mich zu kontaktieren. Wir

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