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Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Kandari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tracy Schoch
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brochonischen Widerstand. Wir haben versucht, so viele wie möglich aus der Stadt zu bringen, bevor der Angriff begann. Aber jede Form von Auflehnung ist sehr gefährlich in Laprak und so können wir nur im Verborgenen handeln. Darum konnten wir euch keine Warnung schicken.“
    Julius hörte ihre Worte kaum. Alles, was er wahrnahm, war der warme, volle Klang ihrer tiefen Stimme. Wahrscheinlich hätte sie ihn völlig in ihren Bann gezogen, wäre da nicht der Gedanke an Elaine gewesen.
    Seufzend sah Julien die junge Frau an: „Ich würde dir gern vertrauen, aber ich fürchte, das kann ich nicht. Die Brochonier sind listenreich. Woher soll ich wissen, dass dies keine Falle ist?“
    „Ich kann euch nur mein Wort geben. Aber in wenigen Tagen werdet ihr Beweise bekommen, denke ich, zumindest was Dalane betrifft.“
    „Und so lange werdet Ihr hierbleiben, als Gast.“
    Rowena öffnete den Mund, um zu protestieren, aber sie sagte nichts. Stattdessen starrte sie mit weit aufgerissenen Augen den König an.
    Die Wachen, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten, traten nun vor. Obwohl sie keine Waffen gezogen hatten, wirkte ihre Haltung eindeutig bedrohlich. Doch sie hatten Rowena noch nicht erreicht, als Larenias kühle, ruhige Stimme erklang: „Das wird nicht nötig sein.“
    Julius drehte sich überrascht zu ihr um. Nie zuvor hatte er erlebt, dass die Gildeherrin einem Befehl des Königs in der Öffentlichkeit widersprach.
    „Ich weiß, wer sie ist“, dann wandte sie sich direkt an die junge Brochonierin, „du bist Norvans Schwester, die Nichte von Baruk, dem Herrscher der Brochonier. Und du bist nicht nur ein Mitglied des Widerstandes, du führst ihn zusammen mit deinem Bruder“, der Blick ihrer dunkelblauen Augen schien Rowena zu hypnotisieren. Sie wagte kaum zu atmen, obwohl sie unter der Intensität dieses Blickes erzitterte. Schließlich sprach Larenia mit eisiger, gefährlich klingender Stimme: „Ich warne dich. Missbrauche nicht unser Vertrauen. Wenn ich auch nur den leisesten Zweifel an deiner Aufrichtigkeit habe, werde ich dich vernichten.“
    Dann wandte sich die Gildeherrin an Julien: „Lasst sie gehen. Wenn sie nicht zurückkehrt, wird man sie verdächtigen. Und frei ist sie uns von größerem Nutzen.“
    Die Entscheidung fiel Julien sichtbar schwer. Er hatte keine Beweise außer dem Wort einer Elfe und der scheinbaren Ehrlichkeit eines Feindes. Doch letztendlich nickte er.
    „Geh! Kehre zurück zu deinem Volk.“
    Rowena verneigte sich tief. Dann wandte sie sich um und verließ schnell und nahezu lautlos den Thronsaal. Julien sah ihr lange nach. Dann murmelte er leise und mehr an sich selbst gewandt: „Hoffentlich werde ich diese Entscheidung nie bereuen.“
     
    Die Nacht verging und das erste Morgenlicht schien grau und bleich durch die hohen Fenster des Thronsaals. Die Wachen und Hauptleute, die Anweisungen erwarteten oder auf eine Audienz hofften, drängten sich um Juliens Thron. Schließlich stand der König auf und schritt zu dem langen Tisch, an dem sich normalerweise der Rat versammelte. Mit einer knappen Geste bedeutete er Julius, die Landkarte auszurollen. Sofort verstummte das leise Gemurmel.
    „Dalane wurde eingenommen.“ Niemand sagte etwas zu dieser Neuigkeit. Sie hatten es lange erwartet.
    „Und wir haben weder die Möglichkeit noch die Kraft, die Stadt zurückzuerobern. Außer Dalane gibt es in Terranien keine Städte, die wir verteidigen könnten. Wir werden jetzt, da die Hauptstadt gefallen ist, das Fürstentum nicht lange halten können“, er sah in die ihm zugewandten Gesichter, in denen sich Erwartung, Schrecken und Hoffnung, die sie trotz allem nicht aufgeben wollten, widerspiegelten. Er wusste, wie hart sie seine nächsten Worte treffen würden.
    „Darum sollten wir es nicht erst versuchen. Stattdessen werden wir unsere Streitmacht im Grenzgebiet zusammenziehen. Und in der Zeit, die uns noch bleibt, werden wir Terranien weitestgehend räumen und so viele wie möglich in Sicherheit bringen.“
    Es fiel Julien schwer, dies auszusprechen. Doch es war notwendig. Zu lange hatte er sich davor gescheut, dem Unvermeidlichen ins Gesicht zu blicken.
    „Ausgezeichnet“, François war lautlos hinter den König getreten, „aber die Brochonier werden eure Absichten durchschauen, wenn sie auf keine Gegenwehr stoßen.“
    „Dann werden sie es wissen. Wir können es nicht ändern.“
    „Es gibt eine Möglichkeit, aber die wird euch nicht gefallen.“
    Julien drehte sich um. Im

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