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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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für Sie interessant werden könnte. Da ist jemand, der Sie kennenlernen möchte.«
    Â»Wer?«
    Â»In wenigen Minuten werde ich Sie ihm vorstellen. Aber zuvor dachte ich, wir bringen uns auf den neuesten Stand, besprechen, wie weit wir gediehen sind, und so weiter. Wissen Sie, welcher Tag heute ist?«
    Obwohl er das Datum kannte und die Tage bis Weihnachten im Schlaf herunterbeten konnte, warf Montignac einen Blick auf den Wandkalender. »Der achte Dezember.«
    Â»Genau. Der achte Dezember. Liebe Güte, da hat die Adventszeit schon begonnen, und ich habe noch kein einziges Weihnachtsgeschenk besorgt. Sie etwa?«
    Montignac lächelte bedauernd. »Nein.«
    Â»Da müssen wir wohl beide in die Gänge kommen«, erwiderte Delfy fröhlich. »Denn wenn ich richtig rechne, sind es bis Weihnachten nur noch siebzehn Tage. Ach herrje, dann haben Sie ja auch nur noch siebzehn Tage, um an die vierzigtausend zu kommen, die Sie mir schulden. Apropos«, fügte er wie hinzu, »wie läuft das denn so?«
    Â»Sie müssen sich keine Sorgen machen, Nicholas, Sie bekommen Ihr Geld.«
    Â»Sorgen?«, fragte Delfy verwundert. »Warum sollte ich mir Sorgen machen? Mir schießt keiner eine Kugel durch den Kopf, wenn ich das Geld bis dahin nicht habe.«
    Montignac bezweifelte, dass es für ihn etwas so Sauberes und Gnädiges wie eine Kugel durch den Kopf geben würde.
    Â»Und was Sie betrifft, habe ich großes Vertrauen«, fuhr Delfy fort. »Wie man mir sagt, sind Sie in einen höchst einfallsreichen Plan verwickelt.«
    Â»Ach ja?« Montignac hob die Brauen.
    Â»Oh, ganz gewiss. Da soll es einen unglückseligen jungen Mann geben, der vor Gericht um sein Leben kämpft, nur weil ein anderer seinen ehrgeizigen Lebensplan verwirklichen will und Sie Ihre Schulden begleichen müssen. Und dass es einen Erdrutsch geben wird, wenn dieser Plan Wirklichkeit wird. Aber damit haben Sie ja nichts zu tun, nicht wahr?«
    Â»Ich weiß nicht einmal, wovon Sie reden«, entgegnete Montignac verärgert, denn er hatte gedacht, Keatons Pläne seien vertraulich gewesen. »Wie kommen Sie überhaupt darauf?«
    Â»Oh, ich höre so dies und das. Außerdem bezahle ich andere dafür, dass Sie mich auf dem Laufenden halten. Aber diese Geschichte ist wirklich beeindruckend. Der kleine Bentley kann einem zwar leidtun, aber was soll’s? In der Liebe und im Krieg ist bekanntlich alles erlaubt. Abgesehen davon kenne ich Lord Keaton schon seit einer Weile. Er ist eindeutig verrückt, aber doch auch sehr entschlossen.«
    Â»Na, wenn das so ist«, sagte Montignac. »Dann kann ich Ihnen ja sagen, dass ich mein Geld bekomme, wenn sein Plan aufgeht. Und dann begleiche ich meine Schulden, und die Sache ist ein für allemal erledigt.«
    Â»Fabelhaft.« Delfy stand auf, umrundete seinen Schreibtisch und winkte Montignac hoch. »Kommen Sie. Es wird Zeit, dass ich Sie vorstelle. Ich habe Sie nur hergebeten, weil ich wusste, dass er heute kommt, und weil ich dachte, im Hinblick auf Ihre Zukunft sollten Sie wissen, gegen wen Sie angetreten sind.«
    Er führte Montignac hinaus aus dem Büro und über den Flur in den Barbereich, in dem die Nischen wie immer fast alle besetzt waren. An der Theke hielt Delfy inne und bestellte zwei Flaschen Champagner für Tisch Nummer vier, den er anschließend ansteuerte. Einige Schritte davor blieb er stehen, legte gönnerhaft einen Arm um Montignacs Schultern und nickte zu den Gästen hinüber, die an diesem Tisch saßen.
    Â»Na?«, fragte er. »Was sagen Sie dazu?«
    Sprachlos vor Staunen starrte Montignac auf die Gäste, wandte sich zu Delfy um und sah ihn fragend an.
    Â»Na los«, sagte Delfy und gab ihm einen kleinen Schubs, »kein Grund, unsicher zu werden.«
    Die drei Personen in der Nische sahen hoch, als Delfy und Montignac auf sie zukamen. Sie hatten sich mit großem Ernst unterhalten, wenn nicht gar gestritten, und schienen über die Störung wenig erfreut. Doch da Delfy ihr Gastgeber war, mussten sie ihn wohl oder übel begrüßen.
    Â»Eure Majestät«, sagte Delfy und verneigte sich. »Entschuldigen Sie die Störung. Ich möchte Ihnen nur kurz einen jungen Freund vorstellen, der Sie zutiefst bewundert.«
    Â»Aber sicher, Delfy, jederzeit.« Der König stand auf und reichte seinem Bewunderer die Hand, die Montignac nervös schüttelte. »Wenn

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